In a similar letter to the previous one, and which may possibly have replaced it, Fröhlich writes to Levi after having read Ist das ein Mensch? (If This Is a Man)and sends him a review he has written for the radio and which is to be broadcast on the Norddeutscher Rundfunk radio station about one month later.
Hans Jürgen Fröhlich Hamburg 22 Uhlenhorster Weg 17
Hamburg, den 12.3.62
Herrn Dr. Primo Levi Torino Corso re Umberto 75
Sehr verehrter Herr Doktor Levi,
darf ich Ihnen zum Zeichen meines Dankes für Ihr Buch Se questo è un uomo, das ich in deutscher Übersetzung gelesen habe, meine Besprechung dieses Werkes für den Norddeutschen Rundfunk zusenden?[1]
Es ist darin manches gesagt, was mich bei und nach der Lektüre bewegte, wenn auch nicht alles, vor allem nicht das mehr Subjektive, womit ich die Rezension nicht belasten wollte.
Gern würde ich mich einmal mit Ihnen unterhalten.
Auf einer Reise durch die Schweiz komme ich auch durch Torino.
Ich würde Sie bei dieser Gelegenheit gern aufsuchen, falls Sie mich empfangen.
Es wäre so zwischen dem 12. und 20. April, einen genauen Termin kann ich im Augenblick noch nicht nennen, da meine Reiseroute noch nicht ganz festliegt.
Ihre Adresse erhielt ich übrigens durch meinen Freund Wolfgang Beutin, Hamburg, der Ihnen – wie er mir sagte – geschrieben hat.[2]
Wie er, bin ich Mitglied des Neusozialistischen Bundes, den Dr. Kurt Hiller gründete.[3]
Es könnte sich gewiss ein recht interessantes Gespräch ergeben, und manches lässt sich dabei besser erörtern als brieflich. Darum würde ich mich freuen, wenn Sie einem Besuch zustimmten. Darf ich hoffen, bald wieder von Ihnen zu hören?
Mit recht herzlichen Grüssen Ihr sehr ergebener
Hans Jürgen Fröhlich
Anlage Manuskript
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Das Buch meiner Wahl:
Primo Levi: Ist das ein Mensch?
Manuskript: Hans Jürgen Fröhlich[4]
2. Sprecher:
Ihr, die ihr gesichert lebet In behaglicher Wohnung; Ihr, die ihr abends beim Heimkehren Warme Speise findet und vertraute Gesichter:
Denket, ob dies ein Mann sei, Der schuftet im Schlamm, Der den Frieden nicht kennt, Der kämpft um ein halbes Brot, Der stirbt auf ein Ja oder Nein. Denket, ob dies eine Frau sei, Die kein Haar mehr hat und keinen Namen, Die zum Erinnern keine Kraft mehr hat, Leer die Augen und kalt ihr Schoß Wie im Winter die Kröte. Denket, dass solches gewesen.
Es sollen sein diese Worte in eurem Herzen. Ihr sollt über sie sinnen, wenn ihr sitzet In einem Hause, wenn ihr gehet auf euren Wegen, Wenn ihr euch niederlegt und wenn ihr aufsteht; Ihr sollt sie einschärfen euern Kindern.
Oder eure Wohnstatt soll zerbrechen, Krankheit soll euch niederringen, Eure Kinder sollen das Antlitz von euch wenden.[5]
1. Sprecher: Dies ist der Prolog zu dem ersten, Aufsehen erregenden Buch eines 39-jährigen Autors, dessen Name von nun an für immer mit dem Titel seines Werkes zusammen[6] genannt werden wird: Primo Levi, Se questo è un uomo. 1958 verlegte es der italienische Verleger Giulio Einaudi, im November 1961 erschien die deutsche Übersetzung Ist das ein Mensch als Taschenbuch bei S. Fischer.
Der Entschluss des deutschen Verlegers, gerade dieses Buch sogleich als Taschenbuch herauszugeben, ist in mehrfacher Hinsicht dankenswert,[7] nicht zuletzt aber auch deshalb, weil sich viele interessierte, vor allem junge Leser, für ein Taschengeld einen der wohl besten Berichte über das Konzentrationslager[8] Auschwitz anschaffen können. – Ich sage nicht ohne Vergleichsmöglichkeiten „einen der wohl besten Berichte“, doch will ich im Verlauf dieser Sendung näher begründen, warum ich dieses Erstlingswerk des jungen Italieners dafür halte, was es auszeichnet und von anderen unterscheidet.[9]
Wer H.G. Adler, Reitlinger, Kogon, Hersey, Anna Seghers gelesen hat, für den hat Levis Buch, nach seinen eigenen Worten, „an grausamen Einzelheiten demjenigen nichts mehr hinzuzufügen, was den Lesern der ganzen Welt über das beängstigende Phänomen der Vernichtungslager ohnehin schon bekannt ist. Es wurde auch nicht geschrieben, um neue Anschuldigungen vorzubringen…“
Was Primo Levis Aufzeichnung[10] von andern gleichen Themas[11] unterscheidet, ist, dass sein Bericht der möglicherweise erste und einzige zu sein scheint, der nicht mit einer weltanschaulichen Konzeption, weder einer politischen, noch einer religiösen, geschrieben wurde. Es ist das Werk eines intellektuellen Humanisten ohne dogmatischen Bindungen, der mithilfe seines gesunden Menschenverstandes Licht in das dunkle, irrationale Geflecht menschlicher Verirrungen und Grausamkeiten bringen will.
Es handelt sich bei diesem Buch um die Aufzeichnungen eines Überlebenden, der als italienischer Jude und Widerstandskämpfer in die Hölle des 20. Jahrhunderts hinabsteigen mußte, doch nicht – wie sein Landsmann Dante – nur als Zuschauer und in Begleitung eines Führers, sondern als „Verdammter“ und allein, auf sich gestellt und umstellt von SS-Schergen.
Die phantastischen Höllenqualen, die Dante seinen Feinden ersann, sind dem Hirn eines Dichters entsprungen und daher wesensfremd jenem Bestialitäten, zu denen ein gewisser Typus Mensch fähig ist.[12]
Sollte diese Divina commedia des 20. Jahrhunderts – Levi hat ganz bewusst Analogien zum Werke Dantes hergestellt – in einer fernen Zukunft gelesen werden, in der es – nehmen wir diesen utopischen Fall einmal an – solche Grausamkeiten nicht mehr gibt, man würde diesen Bericht entweder für eine Fiktion oder für eine jener schwarzen Utopien halten, wie sie Huxley oder Orwell schrieben, nur mit dem einen Unterschied, daß die Werke dieser beiden Autoren von einer nahezu naiven Harmlosigkeit sind verglichen mit diesem Aufzeichnungen.[13]
Levi erzählt in diesem Buch die Geschichte seiner Gefangenschaft durch die faschistische Miliz und seine Deportation nach dem KZ-Lager Monowitz, einem Nebenlager von Auschwitz, wo er von Dezember 43 bis zum Eintreffen der Russen im Januar inhaftiert war.[14]
Auschwitz: das hiess Tod und Ende. Monowitz bedeutete Aufschub.
Das Bemerkenswerte an Levis Bericht scheint mir die Tatsache zu sein, dass er nicht ein Register von Grausamkeiten und Drangsalierungen aufführt – zuweilen kommt er natürlich nicht darum herum, was bei diesem Thema wohl kaum verwundern wird – sondern dass er es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Verhalten der Menschen in Auschwitz psychologisch zu untersuchen. Er beschränkt sich nur auf persönliche Erfahrungen und Feststellungen und kommt dabei zu teils erschütternden, teils schockierenden Ergebnissen.
Der Mensch also steht, wie auch der Titel des Buches schon andeutet, im Mittelpunkt dieses Berichtes.
Schonungslos legt der Autor die Seele sowohl der Häftlinge wie der Bewacher bloß. Er gibt sich nicht damit zufrieden, die Bestialitäten der SS, der Kapos wie überhaupt jedes Aufsehers als „unmenschlich“ oder sogar „tierisch“ zu bezeichnen. Ihm geht es vielmehr um den Nachweis, dass alles, was im KZ geschah und geschehen konnte, nur allzu menschlich war. Mit scharfer psychologischer Beobachtungsgabe zeigt er, dass gewisse elementar-menschliche Eigenschaften nackt und brutal zutage treten, wenn sich der Mensch in einer Ausnahmesituation befindet.
Ohne in einen falschen Psychologismus zu geraten, der, weil er versteht, schon entschuldigt, liegt der Wert dieser Aufzeichnungen in der objektiven Haltung des Autors, mit der er das Verhältnis von Bewachung und Häftlingen sowie deren Verhalten untereinander psychologisch zu motivieren sucht.
Obwohl es ein Bericht über das KZ-Leben ist – und, wie gesagt, vielleicht einer der besten – ist es doch mehr:
Das KZ-Lager dient nur als extremes Demonstrationsmodell, anhand dessen der Mensch, auf seine Urform reduziert, im wortwörtlichen Sinne nackt, hungernd, frierend, beraubt jedes menschlichen Rechtes, in seinen Reaktionen gezeigt wird.
Vor allem aber räumt Levi auf mit dem weitverbreiteten Aberglauben, es habe sich bei den Wachmannschaften der KZs um dämonisch-teuflische Mächte gehandelt, die über die Menschheit gekommen seien.[15]
In Wirklichkeit waren es Durchschnittsmenschen, eine gewisse Spezies verhemmter Kleinbürger, Befehlsempfänger und Untertanentypen, die in den Händen der Nazis zu willigen Instrumenten und Apparatschicks wurden und die, weil sie zum ersten Mal in ihrem Leben im Besitz einer gewissen Macht waren, ihre Komplexe durch Sadismen kompensierten.
Den Vorrang in Levis Aufzeichnungen aber nehmen selbstverständlich die Häftlinge selbst ein, das Lager und die geheime Hierarchie, die sich unter den Gefangenen ausbildete.
Selbst im KZ-Lager zeigt sich, schreibt Levi, „wie haltlos der Mythos von der ursprünglichen Gleichheit der Menschen ist.“
Mit dem zweiten Kapitel, überschrieben „In der Tiefe“beginnt der eigentliche KZ-Bericht. Der Vergleich mit dem Abstieg Dantes[16] in die Hölle drängt sich nur allzu bereitwillig auf, wenn Levi schreibt:
2. Sprecher: Dies ist die Hölle. Heute, in unserer Zeit muss die Hölle so beschaffen sein, ein großer, leerer Raum, und müde stehen wir darin, und ein tropfender Wasserhahn ist da, und man kann das Wasser nicht trinken, und uns erwartet etwas gewiss Schreckliches, und es geschieht nichts und noch immer geschieht nichts. …
Wir sind in der Tiefe angekommen. Noch tiefer geht es nicht; ein noch erbärmlicheres Menschendasein gibt es nicht, ist nicht mehr denkbar. Und nichts ist mehr unser: Man hat uns die Kleidung, die Schuhe, selbst die Haare genommen; werden wir reden, so wird man uns nicht anhören, und wird man uns auch anhören, so wird man uns nicht verstehen. Auch den Namen wird man uns nehmen; wollen wir ihn bewahren, so müssen wir in uns selber die Kraft dazu finden, müssen dafür Sorge tragen, daß über den Namen hinaus etwas von uns verbleibe, von dem, wie wir einmal gewesen…
Nun denke man sich einen Menschen, dem man, zusammen mit seinen Lieben, auch sein Heim, seine Gewohnheiten, seine Kleidung und schließlich alles, buchstäblich alles nimmt, was er besitzt: Er wird leer sein, beschränkt auf Leid und Notdurft und verlustig seiner Würde und seines Urteilsvermögens, denn wer alles verloren hat, verliert auch leicht sich selbst; so sehr, dass man leichthin und ohne jede Regung verbindenden Menschentums, bestenfalls aber auf Grund reiner Zweckmässigkeit über sein Leben und seinen Tod wird entscheiden können. So wird man denn die zweifache Bedeutung des Wortes „Vernichtungslager“ verstehen.[17]
1. Sprecher: Die Hölle ist nicht das Chaos, sondern dessen Gegenteil. Wie bei Dante ist sie auch in der Realität des 20. Jahrhunderts ein Muster an rationeller Aufteilung. Schon äusserlich ein Symbol des totalen Vernichtungswillen der Machthaber des Dritten Reiches.
2. Sprecher: Unser Lager ist ein Quadrat von etwa sechshundert Metern Seitenlänge, umschlossen von zwei Stacheldrahtzäunen, deren innerer mit Hochspannung geladen ist. Es besteht aus sechzig Holzbaracken, die man hier Blocks nennt und von denen sich etwa zehn noch im Bau befinden; dazu kommen die gemauerten Küchengebäude, eine kleine landwirtschaftliche Versuchsstation, die von einer Gruppe privilegierter Häftlinge bewirtschaftet wird, und die Dusch- und Latrinenbaracken, je eine für acht Blocks.
Schliesslich sind einige Blocks für besondere Zwecke bestimmt. So ist vor allem eine Gruppe von acht Blocks am östlichen Lagerende als Krankenstation und Ambulatorium eingerichtet. Dann der Block 24, der Krätzeblock; der Block 7, den noch kein gewöhnlicher Häftling betreten hat, weil er für die „Prominenz“, also für die Internierten mit den höchsten Ämtern reserviert ist; der Block 47, der den Reichsdeutschen vorbehalten ist (den politischen oder kriminellen Deutschen mit arischer Abstammung); der Block 49, der nur für die Kapos da ist; der Block 12, dessen eine Hälfte für Reichsdeutsche und Kapos als Kantine dient, … der Block 37, in dem sich das zentrale Fourierbüro und das Büro des Arbeitsdienstes befindet; und endlich der Block 29, dessen Fenster immer geschlossen sind, denn das ist der Frauenblock, das Lagerbordell, versorgt von polnischen Häftlingsmädchen und reserviert für die Reichsdeutschen.[18]
1. Sprecher: Die Einteilung der Blocks hat eine Entsprechung in der Einteilung der Häftlinge. Es gibt drei Kategorien von Lagerbewohnern: die Kriminellen, die Politischen und die Juden. Die Reihenfolge der Aufzählung ist zugleich eine Rangordnung.[19]
Alle tragen den gestreiften Drillich-Anzug, doch die Kriminellen haben neben der Nummer ein grünes Dreieck auf die Jacke genäht, die Politischen ein rotes Dreieck, die Juden den rot-gelben Judenstern.
2. Sprecher: Unsere eigentlichen Herren sind die grünen Dreiecke, die frei über uns verfügen können…
1. Sprecher: … schreibt Levi,
2. Sprecher: … dazu noch diejenigen der anderen beiden Kategorien, die ihnen an die Hand gehen: Und das sind nicht wenige.
Sie sind das typische Ergebnis der Struktur des deutschen Lagers: Man biete einigen Individuen, die ein Sklavendasein führen, eine privilegierte Stellung, gewisse Annehmlichkeiten und die Aussicht, zu überleben, man fordere dafür den Verrat an der natürlichen Solidarität mit ihren Kameraden, und einer von ihnen wird sich gewiß dazu bereitfinden.[20]
1. Sprecher: Doch Levi erhebt sich nicht als Richter über sie, der diese Haltung verurteilt, sondern er sucht nach den Ursachen:
2. Sprecher: Ich glaube nicht an den so augenfälligen und einfachen Satz, dass der Mensch von Natur aus so brutal, egoistisch und töricht sei, wie es sich zeigt, wenn ihm jeder zivilisatorische Überbau entzogen wird, und dass der „Häftling“ demzufolge nicht anderes sei als der Mensch ohne Hemmungen. Ich glaube lediglich, man kann hier schlußfolgern, dass Entbehrung und größtes körperliches Leiden viele Gewohnheiten und viele soziale Regungen zum Verstummen bringen.
Bemerkenswert scheint mir allerdings dies zu sein: Es erweist sich, dass es zwei ganz besonders klar voneinander geschiedene Kategorien von Menschen gibt, Gerettete und Verlorene …
Diese Scheidung ist im normalen Leben längst nicht so augenfällig; hier kommt es nicht oft vor, dass ein Mensch sich verliert, denn für gewöhnlich ist er nicht allein. …
Doch im Lager verhält es sich anders: Hier wird der Kampf um das Überleben ohne Erbarmen geführt, denn jeder ist verzweifelt und grausam allein. Wenn irgendein Null Achtzehn strauchelt, findet er keinen, der ihm die Hand reicht; wohl aber findet er einen, der ihn aus dem Wege schafft, weil niemand daran interessiert ist, daß sich noch ein Muselmann (mit Muselmann bezeichneten die Lagerveteranen die schwachen, selektionsreifen Häftlinge) dass sich noch ein Muselmann mehr jeden Tag zur Arbeit schleppt.
In der Geschichte wie im Leben scheint bisweilen ein grausames Gesetz erkennbar zu sein, das heißt: „Wer da hat, den wird gegeben, wer aber nicht hat, dem wird alles genommen“.
Im Lager, wo der Mensch allein auf sich gestellt und der Lebenskampf auf seine Urform reduziert ist, gilt dieses ungerechte Gesetz in aller Offenheit und wird allgemein anerkannt. Mit den Erprobten, also den starken und gerissenen Individuen, unterhalten selbst die Kapos gern Beziehungen, die sogar manchmal beinahe kameradschaftlich sind, weil sie hoffen, vielleicht später einmal irgendwelchen Nutzen daraus ziehen zu können. An die Muselmänner hingegen, an die Menschen in Auflösung, verlohnt sich nicht, ein Wort zu richten…
Ebenso unnütz ist es, sich mit ihnen anzufreunden, denn sie haben keine illustren Bekanntschaften im Lager, sie essen keine Extrarationen, sie arbeiten nicht in vorteilhaften Kommandos, und sie sind nicht fähig, heimlich zu organisieren.
Und vor allem weiß man, daß sie nur vorübergehend hier sind und daß in ein paar Wochen nichts weiter von ihnen übrig sein wird als eine Handvoll Asche in einem benachbarten Acker und eine durchgestrichene Nummer in der Kartei.
…
Wer es nicht fertigbringt, Organisator, Kombinator, Prominenter zu werden (welch grauenvolle Beredsamkeit der Ausdrücke), der endet bald als Muselmann. Einen dritten Weg gibt es im Leben, und da ist er sogar die Regel; aber im Konzentrationslager gibt es ihn nicht.
Doch neben den eigentlichen Funktionären gibt es eine breite Schicht von Häftlingen, die nicht von vornherein vom Schicksal begünstigt sind und nur mit eigener Kraft um ihr Weiterleben kämpfen.
Es gilt, gegen den Strom zu schwimmen; es gilt, Tag um Tag und Stunde um Stunde gegen die Mühe anzugehen, gegen den Hunger und gegen die Kälte und gegen das Sichgehenlassen, die Folge von all dem; es gilt, den Feinden standzuhalten und kein Erbarmen für seine Rivalen zu kennen; es gilt seinen Geist zu schärfen, sich mit Geduld zu wappnen und seinen Willen zu stählen. Oder man muss jede Würde in sich zerstören und jede Gewissensregung ertöten, muß als Rohling gegen die Rohlinge zu Felde ziehen und sich von den ungeahnten unterirdischen Kräften leiten lassen, die den Geschlechtern und den einzelnen in grausamer Zeit Beistand gewähren. Viele Wege haben wir ersonnen und befolgt, um nicht sterben zu müssen, so viele, wie es menschliche Charaktere gibt.[21]
1. Sprecher: Einer dieser Wege war, in die Krankenbaracke zu gelangen. Doch dazu bedurfte es großer Erfahrung, Geschicklichkeit und Wissen. Denn wer wirklich krank war, nicht heilbar krank, der kam in die Gaskammer. Wer aber nur leicht erkrankt war, hatte kaum Aussicht, in die Krankenbaracke geschickt zu werden. Nicht schwerkrank zu sein und dennoch in den Krankenbau zu kommen: das gelang nur wenigen, Veteranen oder Prominenten.
2. Sprecher: Leben im KB (so lautet die Abkürzung für Krankenbau) ist Leben im Limbus. Bis auf den Hunger und die Schmerzen, die von den Krankheiten kommen, hat man materiell verhältnismäßig wenig auszustehen. Es ist nicht kalt, man braucht nicht zu arbeiten, und man wird auch nicht geschlagen, es sei denn für irgendeine grobe Verfehlung. …
KB ist Lager ohne physische Drangsal. Darum erlangt derjenige der noch eine Spur von Bewusstsein hat, dort sein Bewusstsein wieder; und darum redet man dort während der langen, leeren Tage von anderem als von Hunger und Arbeit, und es begibt sich, dass wir uns vergegenwärtigen, was man aus uns gemacht hat, was man uns alles genommen hat, was dieses Leben hier ist. …
Wir sind in plombierten Wagen hierhergekommen; wir haben gesehen, wie unsere Frauen und unsere Kinder weggegangen sind ins Nichts; wir, die Versklavten, sind hundertmal hin- und hermarschiert in stummer Fron, mit erloschenen Seelen noch vor dem anonymen Tod.
Wir werden nicht zurückkehren. Von hier darf keiner fort, denn er könnte mit dem ins Fleisch geprägten Mal auch die böse Kunde in die Welt tragen, was in Auschwitz Menschen aus Menschen zu machen gewagt haben.[22]
1. Sprecher: Hier spricht es Levi eindeutig aus: Es waren Menschen. Die Kapos und SS-Leute, trotz ihres grausamen Sadismus, die Häftlinge – noch in ihrer Entwürdigung.
Und menschlich war auch die hoffnungslose Verzweiflung, in die sich ein Teil der Häftlinge stürzte, menschlich war auch die verzweifelte Hoffnung, mit der ein anderer Teil sich am Leben erhielt.
2. Sprecher: Hielten wir uns an die Vernunft, so müssten wir uns mit dieser Gegebenheit abfinden, dass unser Schicksal absolut unerforschlich ist und jede Spekulation darüber nur müßig sein kann und nicht die geringste reale Grundlage besitzt.
Doch an die Vernunft halten sich die Menschen sehr selten, wenn das eigene Schicksal auf dem Spiel steht. In jedem Fall ziehen sie die extremen Positionen vor.[23]
2. Sprecher: Zwei, für ihn ungewohnt strenge Winter hat der Häftling Nummer 174.517 – Primo Levi – in Auschwitz durchgehalten. Er gehörte zu den paar Hundert, die von den Zehntausenden am Leben blieben. Weil er arbeitsfähig war, entging er der Gaskammer. Weil er gesund war, fiel er nicht den „natürlichen Selektionen“ zum Opfer, wie unheilbaren Krankheiten, Erschöpfung, Hunger oder Erfrieren.
Zusammen mit den anderen, die sich am Leben erhalten hatten, die gesund geblieben waren, erbaute er das Riesenprojekt eines Buna-Werkes:
2. Sprecher: Buna ist so groß wie eine Stadt. Ausser dem deutschen leitenden und technischen Personal arbeiten hier vierzigtausend Ausländer, fünfzehn oder zwanzig Sprachen werden hier gesprochen. Alle Ausländer sind in gesonderten Lagern rings um Buna untergebracht: Das Lager der englischen Kriegsgefangenen, das der ukrainischen Frauen, das der französischen Freiwilligen und noch andere Lager, die wir nicht kennen.[24]
Unser Lager (Judenlager, Vernichtungslager, KZ) liefert allein zehntausend Arbeitskräfte, die aus allem[25] europäischen Nationen kommen.
Wir sind die Sklaven der Sklaven, denen jedermann befehlen kann… Unser Name ist die Nummer, die wir auf dem Arm tätowiert und auf die Brust genäht haben.
Den Karbidturm, der sich mitten in Buna erhebt und dessen Spitze in Nebel nur selten sichtbar wird, haben wir errichtet. Seine Bausteine werden Ziegel, mattoni, briques, tegula, cegli, kamenny, bricks, téglak genannt, Haß hat sie gefügt, Haß und Zwietracht, wie den Turm zu Babel; und so nennen wir ihn auch: Babelturm, Bobelturm. Und hassen in ihm unserer Herren wahnwitzigen Traum von Größe, ihre Verachtung von Gott und den Menschen, von uns Menschen.
Heute noch, wie in der alten Geschichte, fühlen wir alle, sogar die Deutschen, dass ein Fluch, kein transzendentaler und göttlicher, sondern immanenter und historischer Fluch auf dem vermessenen Bauwerk liegt, gegründet auf der Sprachverwirrung und aufgeführt zur Herausforderung des Himmels gleich einer steingewordenen Lästerung.
Wie noch zu berichten sein wird, kam niemals auch nur ein Kilogramm synthetischen Gummis aus der Fabrik von Buna, um die sich die Deutschen vier Jahre lang mühten und in der wir unzählbar, litten und starben.
…
Aber heute ist ein guter Tag. Wir sehen uns um wie Blinde, die das Augenlicht wiedererhalten haben, sehen uns gegenseitig an. Noch nie haben wir uns in der Sonne gesehen. Einige lächeln. Wenn nur der Hunger nicht wäre!
Denn so ist die menschliche Natur, dass sich zu gleicher Zeit ertragene Leiden und Schmerzen für unser Empfinden nicht zu einem Ganzen zusammenfügen; sie verbergen sich, die kleineren hinter den grösseren, nach feststehendem Gesetz.
Das ist eine Gnade, die es uns erst möglich macht, im Lager zu existieren; aber auch der Grund dafür, dass man im freien Leben so oft sagen hört, der Mensch sei nie zufrieden: Handelt es sich doch weniger um die menschliche Unfähigkeit, einen Zustand vollkommenen Glücks zu erreichen, als vielmehr um das stets unzulängliche Wissen von der Vielschichtigkeit der Natur des Unglücks. Darum gibt man seinen zahlreichen und hierarchisch angeordneten[26] Ursachen nur einen einzigen Namen, den der grössten Ursache. Bis diese vielleicht einmal fortfällt. Und dann ist man schmerzlich erstaunt, wenn man merkt, dass dahinter noch eine andere steht, in Wahrheit eine Kette von anderen.
Kaum ist es also mit der Kälte, die uns den Winter über als einziger Feind erschien, vorbei, da spüren wir, dass wir Hunger haben. Und machen den gleichen Fehler und sagen heute: Wenn nur der Hunger nicht wäre…!
Aber wer könnte wähnen, einmal keinen Hunger zu haben?
Das Lager ist der Hunger. Wir selber sind der Hunger, der lebende Hunger.[27]
1. Sprecher: Aber diese Fähigkeit des Menschen, verschiedenartiges Leid dem grössten unterzuordnen, die Levi als Gnade bezeichnet, ermöglicht es wirklich, ein Höchstmaß an Schmerzen zu ertragen,[28] und das meint der Autor, wenn er schreibt:
2. Sprecher: Alle erfahren früher oder später in ihrem Leben, dass ein vollkommenes Glück nicht zu verwirklichen ist, doch nur wenige stellen auch die umgekehrte Überlegung an: dass es sich mit dem vollkommenen Unglück gerade so verhält. Die Momente, die sich der Verwirklichung beider Grenzfälle widersetzen, sind gleicher Natur, sie gehen aus unserm Menschsein hervor, das allem Unendlichen abhold ist.[29]
1. Sprecher: Mitte Januar des Jahres 45 war kein Zweifel mehr, dass die Russen näherrückten. Das bedeutete Rettung, Befreiung. Aber wer wagte noch, zu hoffen?
2. Sprecher: Draußen lag immer noch das große Schweigen. Die Zahl der Raben hatte sich sehr vermehrt, und jeder wusste, warum. Nur in großen Abständen liess sich die Artillerie wieder vernehmen. Alle sagten einander, dass die Russen bald, sofort eintreffen würden; alle proklamierten sie es, alle waren sich dessen gewiss, aber keiner war fähig, es klaren Sinnes zu fassen. Denn in den Lagern kommt einem die Gewohnheit des Hoffens abhanden und auch das Vertrauen in die eigene Vernunft. Im Lager ist das Denken unnütz, denn die Geschehnisse treten zumeist in unvorhergesehener Weise ein; und zudem ist es schädlich, denn es erhält eine Sensibilität, die ein Quell des Schmerzes ist und die irgendein vorsorgliches Naturgesetz stumpf macht, sobald die Leiden ein bestimmtes Maß überschreiten.
Wie man der Freude, der Angst, ja sogar des Schmerzes müde wird, so wird man auch der Erwartung müde. Nun, da der 25. Januar erreicht war, da seit acht Tagen die Beziehungen zu jener grausamen Welt – doch immerhin einer Welt – abgebrochen waren, konnten die meisten von uns vor Erschöpfung nicht einmal mehr warten.
26. Januar. Wir lagen in einer Welt der Toten und der Larven. Um uns und in uns war die letzte Spur von Zivilisation geschwunden. Das Werk der Vertierung, von den triumphierenden Deutschen begonnen, war von den geschlagenen Deutschen vollbracht worden.
Mensch ist, wer tötet, Mensch ist, wer Unrecht zufügt oder leidet; kein Mensch ist, wer jede Zurückhaltung verloren hat und sein Bett mit einem Leichnam teilt. Und wer darauf gewartet hat, bis sein Nachbar mit Sterben zu Ende ist, damit er ihm ein Viertel Brot abnehmen kann, der ist, wenngleich ohne Schuld, vom Vorbild des denkenden Menschen weiter entfernt als der roheste Pygmäe und der grausamste Sadist.[30]
1. Sprecher: Am darauf folgenden Tage kamen die Russen. Am 27. Januar 45.
2. Sprecher: Morgengrauen. Auf dem Fußboden das schandbare Durcheinander verdorrter Glieder, das Ding Sómogyi.
Es gab dringendere Arbeiten. Man konnte sich nicht waschen, wir konnten ihn nicht anfassen, bevor wir nicht gekocht und gegessen hatten. Und dann „ … rien de si dégoutant que les débordements“, wie Charles richtig meinte; der Latrineneimer musste geleert werden. Die Lebenden stellen größere Ansprüche. Die Toten können warten. Wir begaben uns an die Arbeit, wie jeden Tag.
Die Russen kamen, als Charles und ich Sómogyi ein kurzes Stück wegtrugen. Er war sehr leicht. Wir kippten die Bahre in den grauen Schnee.
Charles nahm die Mütze ab. Mir tat es leid, dass ich keine hatte.[31]
1. Sprecher: Mit dem Eintreffen der Russen schließt Levis Bericht. Der Gang durch die Hölle ist beendet. Aber der Mensch, der in sie hinabstieg und der, der sie verlassen darf, es sind zwei verschiedene. Und angesichts dieser Menschen, die nun wieder der Gesellschaft eingegliedert sind, klingt es wie Vermessenheit, wenn man hier und da hört, das Gerede über unsere schuldhafte Vergangenheit müsse nun endlich aufhören.
Wie viel anders nimmt sich dagegen die Frage Levis aus, „ ob es denn angebracht, ob es recht sei, dass von diesem ungewöhnlichen Menschendasein überhaupt ein Andenken verbleibe“.
Die bejahende Antwort Levis[32]gibt uns mehr Vertrauen in die Zukunft als alles, was über die zu bewältigende Vergangenheit geschrieben oder gesprochen wird:
2. Sprecher: Ich bin überzeugt, dass kein menschliches Erleben ohne Sinn ist und eine Analyse nicht verdient, da, dass man sogar dieser besonderen Welt, von der ich berichte, Grundlegendes abgewinnen kann, mag es auch nicht immer positiv sein. Man erwäge einmal, dass das Lager, und zwar in beachtlichem Maße, auch eine riesige biologische und soziale Erfahrung gewesen ist.
Tausende von Individuen, voneinander verschieden nach Alter, Stand, Herkunft, Sprache, Kultur und Sitten, sperre man hinter Stacheldraht und unterziehe sie dort einer Lebensweise, die konstant, kontrollierbar, für alle identisch ist und unterhalb aller Bedürfnisse liegt: Kein Experimentator könnte sich etwas Rigoroseres ausdenken, um zu ermitteln, was von Verhalten des Lebewesens Mensch im Kampf ums Leben wesensbedingt und was erworben ist.[33]
1. Sprecher: Diese Überzeugung, kein menschliches Erleben sei ohne Sinn, mag der tiefere Anlass für den Autor[34] gewesen sein, dieses Buch zu schreiben. Und ihm ist es gelungen, „dieser besonderen Welt Grundlegendes abzugewinnen“.
In einem Brief an seinen Übersetzer schreibt Levi:
2. Sprecher: Ich hoffe, dass dieses Buch einigen Widerhall in Deutschland findet: nicht nur aus Ehrgeiz, sondern weil die Natur des Widerhalls vielleicht erlauben wird, die Deutschen besser zu verstehen und diesen Drang zu beschwichtigen.[35]
1. Sprecher: Vielleicht konnte diese Sendung dazu beitragen, das Interesse an diesem außerordentlichen Buche zu wecken.
Hans Jürgen Fröhlich Hamburg 22
Uhlenhorster Weg 17
Amburgo, 12/3/1962
Signor Dott. Primo Levi
Torino
Corso re Umberto 75
Egregio dottor Levi,
mi permetto di inviarLe, in segno della mia gratitudine per il Suo libroSe questo è un uomo che ho letto nella versione tedesca, la mia recensione dell’opera per la Norddeutscher Rundfunk.[1]
Vi ho espresso alcuni pensieri che mi hanno attraversato la mente durante e dopo la lettura, sebbene non tutti, e in particolare non quelli più personali, per evitare di appesantire la recensione.
Mi farebbe molto piacere prima o poi poter parlare con Lei.
Ho in programma un viaggio in Svizzera, e passerò anche da Torino.
Mi piacerebbe approfittare dell’occasione per venire a trovarLa, se potrà ricevermi.
Il periodo dovrebbe essere fra il 12 e il 20 aprile, ma al momento non sonoin grado di indicare una data precisa, perché il mio itinerario non è ancora del tutto definito.
Ho avuto il Suo indirizzo dal mio amico Wolfgang Beutin di Amburgo, che – così mi ha riferito – Le ha già scritto.[2]
Come lui, sono membro della Lega Neosocialista, fondata dal Dott. Kurt Hiller.[3]
Sicuramente potrebbe nascere una conversazione davvero interessante, di alcune questioni è senz’altro più facile parlare di persona che non per lettera. Per questo sarebbe per me una grande gioia saperLa disponibile a un incontro.
Posso sperare di ricevere presto Sue notizie?
Con i miei più cordiali saluti, Suo devotissimo
Hans Jürgen Fröhlich
Manoscritto allegato.
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Il libro che ho scelto:
Primo Levi: Se questo è un uomo Manoscritto: Hans Jürgen Fröhlich[4]
Secondo speaker:
Voi che vivete sicuri Nelle vostre tiepide case, Voi che trovate tornando a sera Il cibo caldo e visi amici:
Considerate se questo è un uomo Che lavora nel fango Che non conosce pace Che lotta per mezzo pane Che muore per un sì o per un no. Considerate se questa è una donna, Senza capelli e senza nome Senza più forza di ricordare Vuoti gli occhi e freddo il grembo Come una rana d’inverno.
Meditate che questo è stato: Vi comando queste parole. Scolpitele nel vostro cuore Stando in casa andando per via, Coricandovi alzandovi; Ripetetele ai vostri figli. O vi si sfaccia la casa, La malattia vi impedisca, I vostri nati torcano il viso da voi.[5]
Primo speaker: È questo il prologo al primo, famosoI libro di un autore di 39 anni, il cui nome verrà in avvenire sempre nominato insieme[6] col titolo della sua opera: Primo Levi, Se questo è un uomo. Il libro fu pubblicato dall’Editore italiano Giulio Einaudi, e nel novembre 1961 comparve in forma tascabile la traduzione tedesca presso S. Fischer.
La decisione di quest’ultimo, di pubblicare questo libro direttamente come volume tascabile, è sotto più aspetti da lodarsi;[7] non da ultimo perché in tal modo molti degli interessati, e particolarmente molti giovani lettori, potranno procurarsi per poco prezzo uno dei migliori racconti sul campo di concentramento di Auschwitz[8]. Non dico «uno dei migliori» senza possibilità di confronto: ma nel corso di questa trasmissione esporrò le ragioni per cui così giudico l’opera prima di questo giovane italiano, che cosa essa rappresenta ed in cosa differisce dalle altre.[9]
Per chiII ha letto H.G. Adler, Reitlinger, Kogon, Hersey, Anna Seghers, il libro di Levi non ha, secondo le parole del Levi stesso «molto da aggiungere … non è stato scritto per formulare nuovi capi di accusa…»
Ciò che distingue il quadro[10] di P.L. dagli altri di uguale tema,[11] è che il suo racconto è forse il primo e l’unico che non sia stato scritto a partire da una concezione filosofica generale, né politica, né religiosa. È l’opera di un umanista intellettuale, sciolto da vincoli dogmatici, che intende portare luce nell’oscuro ed irrazionale intrico degli errori e delle crudeltà umane col solo aiuto della sua sana comprensione dell’umanità.
Questo libro raccoglie le annotazioni di un sopravvissuto, un ebreo italiano e partigiano che è stato costretto a scendere nell’inferno del XX secolo. A differenza del suo connazionale Dante, però, non nelle vesti di spettatore accompagnato da una guida, bensì in quelle di un “dannato”, un uomo solo, circondato da aguzzini nazisti.
I tormenti infernali che Dante immaginava per i suoi nemici erano frutto dell’ingegno di un poeta e quindi ben lontani dalle bestialità reali di cui un certo tipo di umanità si è rivelata capace.[12]
Se questa Divina Commedia del 20° secoloIII(Levi ha deliberatamente messo in risalto le analogie con l’opera di Dante) verrà letta nel lontano avvenire, in cui (sia lecito fare questa utopistica supposizione) similiIVorrori non avessero a ripetersi, questa narrazione verrà considerata opera di fantasia, o assimilata alle utopie nere di Huxley o di Orwell; con la sola differenza che le opere di entrambi questi autori appariranno di una quasi infantile innocenza se confrontate con queste pagine.[13]
Levi racconta in questo libro la storia della sua catturaVda parte della Milizia fascista, e la sua deportazione al Lager di Monowitz, dipendente da Auschwitz, in cui soggiornò dal dicembre ’43 all’arrivo dei russi, nel gennaio ’45.[14]
Auschwitz significava morte e fine. Monowitz significava una dilazione.
Ciò che mi pare notevole nel racconto di Levi è il fatto che egli non stende un elenco di crudeltà e di tormenti (naturalmente, talvolta anche questi argomenti non vengono evitati, il che, dato il tema, non può stupire), ma si propone di esaminare psicologicamente il comportamento dell’uomo in Auschwitz. Si limita alle esperienze e alle constatazioni personali, e giunge per tal via a conclusioni ora sconvolgenti, ora commoventi.VI
È dunque l’Uomo, come già indica il titolo, il centro del libro. Senza ritegno, l’autore mette a nudo le anime dei prigionieri e dei custodi. Non si accontenta di definire “disumane” o “selvagge” le sevizie delle SS, dei Kapos, e in generale dei sorveglianti: gli interessa assai più dimostrare che anzi, tutto quanto nel Lager poteva capitare e capitava era purtroppo umano. Con acuto dono di penetrazione, egli mostra che quando l’uomo si trova in situazioni eccezionali vengono in luce con brutale e nuda evidenza certe elementari particolarità umane. Senza decadere in quelVII falso psicologismo, che tutto vuole comprendere e giustificare, il valore di questi racconti sta nella posizione obiettiva dell’autore, da cui egli cerca di motivare i rapporti tra guardie e Häftlinge, e di questi ultimi fra di loro.
Benché sia questo un racconto di Lager (e, come si è detto, forse uno dei migliori), è tuttavia qualcosa di più: il Lager serve qui come estremo modello di dimostrazione, in cuiVIIIsi studiano le reazioni dell’uomo ridotto alla sua condizioneIX primordiale, letteralmente nudo, affamato, esposto al gelo, privo di ogni diritto.
Ma soprattutto Levi dissolve la diffusa credenza secondo cui i sorveglianti dei Lager emanassero da potenze demoniache, scatenatesi sull’umanità.[15] Nella realtà, erano invece uomini mediocri, usciti da una certa sfera di piccoli borghesi frustrati, esecutori di ordini e tipicamente servili, che nelle mani dei Nazi diventavano strumenti volonterosi e rotelle del meccanismo, e che, venendo per la prima volta della loro vita in possesso di un certo potere, compensavano col sadismo i loro complessi.X
Ma nelle pagine di Levi, come è naturale, predominano i prigionieri, il Lager, e la segreta gerarchia che fra i prigionieri si istituiva. Anche nel Lager, scrive L., si dimostra «quanto sia vano il mito della originaria uguaglianza fra gli uomini».
Col secondo capitolo, il cui titolo è «Sul fondo», inizia la narrazione vera e propria. Il confronto con la discesa di Dante[16] nell’Inferno si impone in modo immediato quando Levi scrive:
2. speaker:XI Questo è l’inferno. Oggi, ai nostri giorni, l’inferno deve essere così, una camera grande e vuota, e noi stanchi stare in piedi, e c’è un rubinetto che gocciola e l’acqua non si può bere, e noi aspettiamo qualcosa di certamente terribile e non succede niente e continua a non succedere niente. …
… siamo arrivati al fondo. Più giù di così non si può andare: condizione umana più misera non c’è, e non è pensabile. Nulla più è nostro: ci hanno tolto gli abiti, le scarpe, anche i capelli; se parleremo, non ci ascolteranno, e se ci ascoltassero, non ci capirebbero. Ci toglieranno anche il nome: e se vorremo conservarlo, dovremo trovare in noi la forza di farlo, di fare sì che dietro al nome, qualcosa ancora di noi, di noi quali eravamo, rimanga. …
… Si immagini ora un uomo a cui, insieme con le persone amate, vengano tolti la sua casa, le sue abitudini, i suoi abiti, tutto infine, letteralmente tutto quanto possiede: sarà un uomo vuoto, ridotto a sofferenza e bisogno, dimentico di dignità e discernimento, poiché accade facilmente, a chi ha perso tutto, di perdere se stesso; tale quindi, che si potrà a cuor leggero decidere della sua vita o morte al di fuori di ogni senso di affinità umana; nel caso più fortunato, in base ad un puro giudizio di utilità. Si comprenderà allora il duplice significato del termine «Campo di annientamento».[17]
1. speaker: Ma l’Inferno non è il Caos, bensì il suo opposto. Come in Dante, così anche nella realtà del 20° secolo ecco è un esempio di razionale suddivisione; già dall’esterno, è un simbolo della volontà di sterminio totale dei padroni del III Reich.
2. speaker:XII … questo nostro Lager è un quadrato di circa seicento metri di lato, circondato da due reticolati di filo spinato, il più interno dei quali è percorso da corrente ad alta tensione. È costituito da sessanta baracche in legno, che qui si chiamano Blocks, di cui una decina in costruzione; a queste vanno aggiunti il corpo delle cucine, che è in muratura; una fattoria sperimentale, gestita da un distaccamento di Häftlinge privilegiati; le baracche delle doccie e delle latrine, in numero di una per ogni gruppo di sei od otto Blocks. Di più, alcuni Blocks sono adibiti a scopi particolari. Innanzi tutto, un gruppo di otto, all’estremità est del campo, costituisce l’infermeria e l’ambulatorio; v’è poi il Block 24 che è il Krätzeblock, riservato agli scabbiosi; il Block 7, in cui nessun comune Häftling è mai entrato, riservato alla «Prominenz», cioè all’aristocrazia, agli internati che ricoprono le cariche supreme; il Block 47, riservato ai Reichsdeutsche (gli ariani tedeschi, politici o criminali); il Block 49, per soli Kapos; il Block 12, una metà del quale, ad uso dei Reichsdeutsche e Kapos, funge da Kantine, cioè da distributorio di tabacco, polvere insetticida, ed occasionalmente altri articoli; il Block 37, che contiene la Fureria centrale e l’Ufficio del lavoro; ed infine il Block 29, che ha le finestre sempre chiuse perché è il Frauenblock, il postribolo del campo, servito da ragazze Häftlinge polacche, e riservato ai Reichsdeutsche.[18]
1. speaker: La suddivisione dei blocchi corrisponde alla suddivisione degli Häftlinge. Gli abitanti del Lager si distinguono in tre categorie: i criminali, i politici e gli ebrei. L’ordine con cui sono elencati è anche il loro ordine gerarchico.[19]
Tutti indossano la stessa uniforme a righe di cotone grezzo, ma i criminali, oltre al numero, portano cucito sulla giacca un triangolo verde, i politici un triangolo rosso, gli ebrei una stella di David rossa e gialla.
2. speaker: I nostri padroni effettivi sono i triangoli verdi, i quali hanno mano libera su di noi…
1. speaker: … scrive Levi,
2. speaker: … ed inoltre quelli fra le due altre categorie che si prestano ad assecondarli: i quali non sono pochi.
Essi sono il tipico prodotto della struttura del Lager tedesco: si offra ad alcuni individui in stato di schiavitù una posizione privilegiata, un certo agio ed una buona probabilità di sopravvivere, esigendone in cambio il tradimento della naturale solidarietà coi loro compagni, e certamente vi sarà chi accetterà.[20]
1. speaker: Eppure Levi non si ergea giudice per condannare il loro comportamento, piuttosto ne ricerca le cause:
2. speaker: Noi non crediamo alla più ovvia e facile deduzione: che l’uomo sia fondamentalmente brutale, egoista e stolto come si comporta quando ogni sovrastruttura civile sia tolta, e che lo “Häftling” non sia dunque che l’uomo senza inibizioni. Noi pensiamo piuttosto che, quanto a questo, null’altro si può concludere, se non che di fronte al bisogno e al disagio fisico assillanti, molte consuetudini e molti istinti sociali sono ridotti al silenzio.
Ci pare invece degno di attenzione questo fatto: viene in luce che esistono fra gli uomini due categorie particolarmente ben distinte: i salvati e i sommersi. …
Questa divisione è molto meno evidente nella vita comune; in questa non accade spesso che un uomo si perda, perché normalmente l’uomo non è solo…
Ma in Lager avviene altrimenti: qui la lotta per sopravvivere è senza remissione, perché ognuno è disperatamente ferocemente solo. Se un qualunque Null Achtzehn vacilla, non troverà chi gli porga una mano; bensì qualcuno che lo abbatterà a lato, perché nessuno ha interesse a che un «mussulmano»di più́ si trascini ogni giorno al lavoro; …
Nella storia e nella vita pare talvolta di discernere una legge feroce, che suona «a chi ha, sarà dato; a chi non ha, a quello sarà tolto.»
Nel Lager, dove l’uomo è solo e la lotta per la vita si riduce al suo meccanismo primordiale, la legge iniqua è apertamente in vigore, è riconosciuta da tutti. Con gli adatti, con gli individui forti ed astuti, i capi stessi mantengono volentieri contatti, talora quasi camerateschi, perché sperano di poterne trarre forse più́ tardi qualche utilità. Ma ai mussulmani, agli uomini in dissolvimento, non vale la pena di rivolgere la parola, …
Tanto meno vale la pena di farsene degli amici, perché non hanno in campo conoscenze illustri, non mangiano niente extra razione, non lavorano in Kommandos vantaggiosi e non conoscono nessun modo segreto di organizzare. Ed infine, si sa che sono qui di passaggio, e fra qualche settimana non ne rimarrà che un pugno di cenere in qualche campo non lontano, e su un registro un numero di matricola spuntato.
…
Chi non sa diventare un Organisator, Kombinator, Prominent (truce eloquenza dei termini!) finisce in breve mussulmano. Una terza via esiste nella vita, dove è anzi la norma; non esiste in campo di concentramento. …
Ma oltre ai funzionari propriamente detti, vi è una vasta categoria di prigionieri che, non favoriti inizialmente dal destino, lottano con le sole loro forze per sopravvivere. Bisogna risalire la corrente; dare battaglia ogni giorno ed ogni ora alla fatica, alla fame, al freddo, ed alla inerzia che ne deriva; resistere ai nemici e non aver pietà per i rivali; aguzzare l’ingegno, indurare la pazienza, tendere la volontà. Od anche, strozzare ogni dignità e spegnere ogni lume di coscienza, scendere in campo da bruti contro gli altri bruti, lasciarsi guidare dalle insospettate forze sotterranee che sorreggono le stirpi e gli individui nei tempi crudeli. Moltissime sono state le vie da noi escogitate ed attuate per non morire: tante quanti sono i caratteri umani.[21]
1. speaker: Una di queste vie era finire in infermeria. Ma per riuscirci bisognava avere grande esperienza, abilità, e conoscenza. Perché chi era davvero malato, cioè aveva una malattia inguaribile, veniva spedito dritto nelle camere a gas. Chi invece soffriva di un lieve malanno aveva poche speranze di essere trasferito in infermeria. Finirci senza avere una malattia grave era un’impresa che riusciva solo a pochi, veterani e prominenti.
2. speaker: La vita del Ka-Be è vita di limbo. I disagi materiali sono relativamente pochi, a parte la fame e le sofferenze inerenti alle malattie. Non fa freddo, non si lavora, e, a meno di commettere qualche grave mancanza, non si viene percossi. …
Il Ka-Be è il Lager a meno del disagio fisico. Perciò, chi ancora ha seme di coscienza, vi riprende coscienza; perciò, nelle lunghissime giornate vuote, vi si parla di altro che di fame e di lavoro, e ci accade di considerare che cosa ci hanno fatti diventare, quanto ci è stato tolto, che cosa è questa vita. …
Noi abbiamo viaggiato fin qui nei vagoni piombati; noi abbiamo visto partire verso il niente le nostre donne e i nostri bambini; noi fatti schiavi abbiamo marciato cento volte avanti e indietro alla fatica muta, spenti nell’anima prima che dalla morte anonima.
Noi non ritorneremo. Nessuno deve uscire di qui, che potrebbe portare al mondo, insieme col segno impresso nella carne, la mala novella di quanto, ad Auschwitz, è bastato animo all’uomo di fare dell’uomo.[22]
1. speaker: Qui Levi lo dice chiaramente. Erano uomini: sia i Kapo e le SS, nonostante quel loro sadismo crudele, sia i prigionieri – pur nella loro umiliazione.
E umana era anche la disperazione senza speranza in cui precipitava una parte deiprigionieri, comeumana era la speranza disperata con cui un’altra parte si aggrappava alla vita.
2. speaker: Se fossimo ragionevoli, dovremmo rassegnarci a questa evidenza, che il nostro destino è perfettamente inconoscibile, che ogni congettura è arbitraria ed esattamente priva di fondamento reale.
Ma ragionevoli gli uomini sono assai raramente, per quanto concerne il loro proprio destino; essi preferiscono in ogni caso le posizioni estreme;[23]
2. speaker: Primo Levi, Häftlingnumero 174.517, ad Auschwitz ha resistito al rigore per lui eccezionale di ben due inverni. Apparteneva a quelle poche centinaia che, su diecimila, erano sopravvissuti. Era abile al lavoro, e questo gli evitò la camera a gas. Era sano, e questo gli impedì di cadere vittima di“selezioni naturali” come le malattie incurabili, l’astenia, la fame o il congelamento.
Insieme agli altri che erano riusciti a restare in vita senza ammalarsi, edificò il grandioso progetto di una fabbrica di Buna:
2. speaker: La Buna è grande come una città; vi lavorano, oltre ai dirigenti e ai tecnici tedeschi, quarantamila stranieri, e vi si parlano quindici o venti linguaggi. Tutti gli stranieri abitano in vari Lager, che alla Buna fanno corona: il Lager dei prigionieri di guerra inglesi, il Lager delle donne ucraine, il Lager dei francesi volontari, e altri che noi non conosciamo.[24]Il nostro Lager (Judenlager, Vernichtungslager, Kazett) fornisce da solo diecimila lavoratori, che vengono da tutte[25] le nazioni d’Europa; e noi siamo gli schiavi degli schiavi, a cui tutti possono comandare, e il nostro nome è il numero che portiamo tatuato sul braccio e cucito sul petto.
La Torre del Carburo, che sorge in mezzo alla Buna e la cui sommità è raramente visibile in mezzo alla nebbia, siamo noi che l’abbiamo costruita. I suoi mattoni sono stati chiamati Ziegel, briques, tegula, cegli, kamenny, bricks, téglak, e l’odio li ha cementati; l’odio e la discordia, come la Torre di Babele, e così noi la chiamiamo: Babelturm, Bobelturm; e odiamo in essa il sogno demente di grandezza dei nostri padroni, il loro disprezzo di Dio e degli uomini, di noi uomini.
E oggi ancora, così come nella favola antica, noi tutti sentiamo, e i tedeschi stessi sentono, che una maledizione, non trascendente e divina, ma immanente e storica, pende sulla insolente compagine, fondata sulla confusione dei linguaggi ed eretta a sfida del cielo come una bestemmia di pietra.
Come diremo, dalla fabbrica di Buna, attorno a cui per quattro anni i tedeschi si adoperarono, e in cui noi soffrimmo e morimmo innumerevoli, non uscì mai un chilogrammo di gomma sintetica.
…
Oggi è una buona giornata. Ci guardiamo intorno, come ciechi che riacquistino la vista, e ci guardiamo l’un l’altro. Non ci eravamo mai visti al sole: qualcuno sorride. Se non fosse della fame!
Poiché tale è la natura umana, che le pene e i dolori simultaneamente sofferti non si sommano per intero nella nostra sensibilità, ma si nascondono, i minori dietro i maggiori, secondo una legge prospettica definita. Questo è provvidenziale, e ci permette di vivere in campo. Ed è anche questa la ragione per cui così spesso, nella vita libera, si sente dire che l’uomo è incontentabile: mentre, piuttosto che di una incapacità umana per uno stato di benessere assoluto, si tratta di una sempre insufficiente conoscenza della natura complessa dello stato di infelicità, per cui alle sue cause, che sono molteplici e gerarchicamente disposte,[26] si dà un solo nome, quello della causa maggiore; fino a che questa abbia eventualmente a venir meno, e allora ci si stupisce dolorosamente al vedere che dietro ve n’è un’altra; e in realtà, una serie di altre.
Perciò, non appena il freddo, che per tutto l’inverno ci era parso l’unico nemico, è cessato, noi ci siamo accorti di avere fame: e, ripetendo lo stesso errore, così oggi diciamo: «Se non fosse della fame!…»
Ma come si potrebbe pensare di non aver fame? il Lager è la fame: noi stessi siamo la fame, fame vivente.[27]
1. speaker: Ma questa capacità dell’essere umano, che Levi chiama provvidenziale, di subordinare diverse forme di dolore al dolore più grande, permette davvero di sopportare una quantità estrema di sofferenze[28], ed è questo che intende l’autore quando scrive:
2. speaker: Tutti scoprono, più o meno presto nella loro vita, che la felicità perfetta non è realizzabile, ma pochi si soffermano invece sulla considerazione opposta: che tale è anche una infelicità perfetta. I momenti che si oppongono alla realizzazione di entrambi i due stati-limite sono della stessa natura: conseguono dalla nostra condizione umana, che è nemica di ogni infinito.[29]
1. speaker: A metà gennaio del ‘45 non c’erano più dubbi: i russi si stavano avvicinando. Questo significava salvezza, liberazione. Ma chi osava ancora sperare?
2. speaker: Fuori ancora il grande silenzio. Il numero dei corvi era molto aumentato, e tutti sapevano perché. Solo a lunghi intervalli si risvegliava il dialogo dell’artiglieria. Tutti si dicevano a vicenda che i russi presto, subito, sarebbero arrivati; tutti lo proclamavano, tutti ne erano certi, ma nessuno riusciva a farsene serenamente capace. Perché nei Lager si perde l’abitudine di sperare, e anche la fiducia nella propria ragione. In Lager pensare è inutile, perché gli eventi si svolgono per lo più in modo imprevedibile; ed è dannoso, perché mantiene viva una sensibilità che è fonte di dolore, e che qualche provvida legge naturale ottunde quando le sofferenze sorpassano un certo limite.
Come della gioia, della paura, del dolore medesimo, così anche dell’attesa ci si stanca. Arrivati al 25 gennaio, rotti da otto giorni i rapporti con quel feroce mondo che pure era un mondo, i più fra noi erano troppo esausti perfino per attendere.
26 gennaio. Noi giacevamo in un mondo di morti e di larve. L’ultima traccia di civiltà era sparita intorno a noi e dentro di noi. L’opera di bestializzazione, intrapresa dai tedeschi trionfanti, era stata portata a compimento dai tedeschi disfatti.
È uomo chi uccide, è uomo chi fa o subisce ingiustizia; non è uomo chi, perso ogni ritegno, divide il letto con un cadavere. Chi ha atteso che il suo vicino finisse di morire per togliergli un quarto di pane, è, pur senza sua colpa, più lontano dal modello dell’uomo pensante, che il più rozzo pigmeo e il sadico più atroce.[30]
1. speaker: Il giorno dopo arrivarono i russi. Era il 27 gennaio 1945.
2. speaker: L’alba. Sul pavimento, l’infame tumulto di membra stecchite, la cosa Sómogyi.
Ci sono lavori più urgenti: non ci si può lavare, non possiamo toccarlo che dopo di aver cucinato e mangiato. E inoltre, «… rien de si dégoutant que les débordements», dice giustamente Charles; bisogna vuotare la latrina. I vivi sono più esigenti; i morti possono attendere. Ci mettemmo al lavoro come ogni giorno.
I russi arrivarono mentre Charles ed io portavamo Sómogyi poco lontano. Era molto leggero. Rovesciammo la barella sulla neve grigia.
Charles si tolse il berretto. A me dispiacque di non avere berretto.[31]
1. speaker: Il racconto di Levi si chiude con l’arrivo dei russi. Il viaggio all’inferno è giunto alla fine. Ma l’uomo che è disceso nell’abisso e quello che ora ce l’ha fatta a uscirnesono due uomini diversi. E la richiesta – che si leva qua e là – di smetterla una buona volta con le chiacchiere sul nostro passato colpevole suona come un’arrogante pretesa verso questi due uomini che oggi si sono reintegrati nella società.
Molto diversa è invece la domanda di Levi «se proprio metta conto, e se sia bene, che di questa eccezionale condizione umana rimanga una qualche memoria». La risposta affermativa di Levi[32]ci dà fiducia nel futuro più di qualsiasi cosa scritta o detta sul passato da superare:
2. speaker: Noi siamo infatti persuasi che nessuna umana esperienza sia vuota di senso e indegna di analisi, e che anzi valori fondamentali, anche se non sempre positivi, si possano trarre da questo particolare mondo di cui narriamo. Vorremmo far considerare come il Lager sia stato, anche e notevolmente, una gigantesca esperienza biologica e sociale.
Si rinchiudano tra i fili spinati migliaia di individui diversi per età, condizioni, origine, lingua, cultura e costumi, e siano quivi sottoposti a un regime di vita costante, controllabile, identico per tutti e inferiore a tutti i bisogni: è quanto di più rigoroso uno sperimentatore avrebbe potuto istituire per stabilire che cosa sia essenziale e che cosa acquisito nel comportamento dell’animale-uomo di fronte alla lotta per la vita.[33]
1. speaker: Laconvinzione che nessuna esperienza umanasia vuota di senso è forse da considerarsi la ragione profondache ha spinto l’autore[34] a scrivere il suolibro. Riuscendo nell’impresa di «trarre da questo particolare mondo» dei «valori fondamentali».
In una lettera al traduttore Levi scrive:
2. speaker: Spero che questo libro avrà qualche eco in Germania: non solo per ambizione, ma anche perché la natura di questa eco mi permetterà forse di capire meglio i tedeschi, di placare questo stimolo.[35]
2. speaker: Speriamo che la nostra trasmissione possa contribuire a risvegliare l’interesse per questo libro straordinario.
Hans Jürgen Fröhlich Hamburg 22 Uhlenhorster Weg 17
Hamburg, March 12, 1962
Mr. Dr. Primo Levi Torino Corso re Umberto 75
Most esteemed Mr. Levi,
Allow me, as a token of thanks for your book If This is a Man, which I read in German translation, to share the review I produced for Norddeutscher Rundfunk.[1]
It touches upon some of the things that moved me during and after reading, although by no means all—the more subjective things in particular, as I didn’t want to weigh the review down too much.
I’d very much like to speak with you.
I shall be traveling to Switzerland soon, and passing through Turin.
I’ll gladly pay you a visit, if you’re able to meet.
It should be between April 12 and 20, although I can’t yet set an exact date, as my itinerary isn’t yet finalized.
I should mention that I got your address from my friend Wolfgang Beutin, in Hamburg, who told me he’s already written you.[2]
Like him, I’m a member of the Neosocialist League founded by Kurt Hiller.[3]
I believe this could turn into a most interesting conversation, especially since some things are better discussed in person than in writing. I would therefore be thrilled if you were willing to meet. May I look forward to hearing from you soon?
With my warmest regards Most sincerely yours
Hans Jürgen Fröhlich
Radio script enclosed
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The book of my choice:
Primo Levi: If This is a Man Radio script: Hans Jürgen Fröhlich[4]
Reader: You who live safe In your heated houses, You who come home at night to find Hot food and friendly faces:
Consider if this is a man Who toils in the mud Who knows no peace Who fights for half a loaf Who dies according to a yes or a no. Consider if this is a woman, With no hair and no name With no more strength to remember, With empty eyes and a womb as cold As a frog in winter. Ponder that this happened:
I consign these words to you. Carve them into your hearts At home or on the street, Going to bed or rising: Tell them to your children,
Or may your house fall down, May illness make you helpless, And your children turn their eyes from you.[5]
Presenter: This is the prolog to the first, provocative book by a 39-year-old author whose name will now forever be associated[6] with the title of his work: Primo Levi, If This is a Man. First released by the Italian publisher Giulio Einaudi in 1958, the German translation Ist das ein Mensch? was released in paperback by S. Fischer in November 1961.
The German publisher’s decision to go directly to paperback with this book is noteworthy[7] in several respects, not least because many potential readers, especially younger readers, can afford one of the best reports on the Auschwitz concentration camp.[8] I say “one of the best reports” for a reason, and over the course of this program I shall explain in more detail why I consider the first work by this young Italian to be so extraordinary, and what sets it apart from others.[9]
For those who have read H.G. Adler, Reitlinger, Kogon, Hersey, or Anna Seghers, Levi’s book, “as an account of atrocities,” to quote his own words from the preface, “adds nothing to what readers throughout the world already know about the disturbing subject of the death camps. It was not written in order to formulate new accusations…”.
What sets Primo Levi’s account[10] apart from others on the same topic[11] is that his report appears to be the first and only one written without an ideological, political, or religious conception as its foundation. It is the work of an intellectual humanist with no dogmatic ties using his own common sense to help shed light on the dark, irrational web of human aberration and cruelty.
This book is the account of a survivor who, as an Italian Jew and resistance fighter, was forced to descend into the inferno of the twentieth century. Unlike his compatriot Dante, however, he wasn’t a spectator accompanied by a guide—instead, he was one of the “damned,” on his own, surrounded by SS henchmen.
The hellish torments Dante devised for his enemies sprang from the mind of a poet, and are therefore completely foreign to the atrocities a certain type of human being is capable of committing.[12]
Should this twentieth-century Divina commedia (Levi has constructed deliberate analogies to Dante’s work) be read in some distant future in which such cruelties no longer exist—to assume a utopian stance—one would consider this report either fictitious or dystopian, a tale on par with those of Huxley or Orwell, the only difference being that their works are of an almost naïve harmlessness compared to Levi’s account.[13]
In this book, Levi tells the story of his capture by the fascist militia and his deportation to the Monowitz concentration camp, a subcamp of Auschwitz, where he was imprisoned from December 1943 until the Russians arrived in January.[14]
Auschwitz meant death, the end. Monowitz meant postponement.
The remarkable thing about Levi’s report, I find, is the fact that it isn’t a list of atrocities and persecutions—sometimes, of course, he cannot avoid it, which is hardly surprising given the topic—rather, he has set himself the task of psychologically examining people’s behavior in Auschwitz. He limits himself to personal experiences and observations, and comes to some conclusions that are by turns moving, devastating, and shocking.
Human beings, then—as the title of the book suggests—are at the center of this report.
The author mercilessly lays bare the souls of both prisoners and guards. He isn’t satisfied describing the atrocities of the SS, the Kapos, and the guards in general as “inhuman” or even “beastly.” He is far more interested in proving how everything that happened and could happen in the concentration camp was all too human. His keen psychological observations show how certain elementary human characteristics come nakedly and brutally to light when people find themselves in extreme situations.
Without falling prey to a psychologist’s fallacy—one which, by understanding, excuses—the value of this account lies in the objective attitude with which the author seeks to identify the psychological motivations underlying the relationship between guards and prisoners as well as their behavior towards each other.
Although it is an account of concentration camp life—and, as previously mentioned, perhaps one of the best—it is more than that:
The concentration camp serves solely as an extreme model used to demonstrate how human beings react when reduced to their primal form—literally naked, starving, freezing, and deprived of every human right.
Above all, however, Levi dispels the widespread superstition that concentration camps guards were demonic, diabolical forces that had overtaken humankind.[15]
In reality they were average people, a specific species of repressed petty bourgeois who took orders and carried them out, who in the Nazis’ hands became willing instruments and apparatchiks and who, now able to exercise a degree of power for the first time in their lives, compensated for all their complexes with utter sadism.
The priority in Levi’s account, however, are naturally the prisoners themselves, the camp, and the secret hierarchy that developed among the captives.
Even in the concentration camp, to paraphrase Levi, it becomes clear how empty the myth of original equality among human beings is.
The second chapter, titled “On the Bottom,” marks the beginning of the detailed concentration camp account. The comparison with Dante’s descent[16] into hell becomes all too readily apparent when Levi writes:
Reader: This is hell. Today, in our time, hell must be like this. A huge, empty room: we are tired, standing on our feet, and there is a tap that drips and the water cannot be drunk, and we wait for something that will certainly be terrible, and nothing happens and nothing continues to happen….
We have reached the bottom. It’s not possible to sink lower than this; no human condition more wretched exists, nor could it be imagined. Nothing belongs to us anymore; they have taken away our clothes, our shoes, even our hair; if we speak, they will not listen to us, and if they listened, they would not understand. They will take away even our name: and if we want to keep it, we will have to find in ourselves the strength to do so, to manage somehow so that behind the name something of us, of us as we were, remains.…
Imagine now a man who has been deprived of everyone he loves, and at the same time of his house, his habits, his clothes, of literally everything, in short, that he possesses: he will be a hollow man, reduced to suffering and needs, heedless of dignity and restraint, for he who loses everything can easily lose himself. He will be a man whose life or death can be lightly decided, with no sense of human affinity—in the most fortunate case, judged purely on the basis of utility. It is in this way that one can understand the double meaning of the term “extermination camp,” and it will be clear what we seek to express with the phrase “lying on the bottom.”[17]
Presenter: Hell is not chaos, but its opposite. As in Dante, the reality of this twentieth-century hell is also a paragon of rational, orderly division. Even outwardly, it is a symbol of the Third Reich’s will to total annihilation.
Reader: This Lager of ours is a square of about six hundred meters per side, enclosed by two barbed-wire fences, the inner one carrying a high-tension current. It consists of sixty wooden barracks, called Blocks, ten of which are still being built. In addition, there is the building that houses the kitchens, which is of brick; an experimental farm, run by a detachment of privileged Häftlinge; the barracks with the showers and the latrines, one for each group of six or eight Blocks.
Besides these, certain Blocks are reserved for specific purposes. First of all, a group of eight, at the extreme eastern end of the camp, forms the infirmary and clinic; then, there is Block 24, which is the Krätzeblock, reserved for infectious skin diseases; Block 7, which no ordinary Häftling has ever entered, reserved for the Prominenz, that is, the aristocracy, the prisoners who hold the highest positions; Block 47, reserved for the Reichsdeutsche (Aryan Germans, political or criminal prisoners); Block 49, for the Kapos alone;
Block 12, half of which serves as a canteen for the Reichsdeutsche and the Kapos … Block 37, which contains the main Quartermaster’s office and the Work Office; and, finally, Block 29, which always has its windows closed, because it is the Frauenblock, the camp brothel, serviced by Polish Häftling girls, and reserved for the Reichsdeutsche.[18]
Presenter: The division of the blocks parallels the division of the prisoners. There were three categories of camp inhabitants: criminals, political prisoners, and Jews. The order in which they are listed reflects their ranking.[19]
All wear the striped drill uniform, but next to their number the criminals have a green triangle sewn onto their jacket, the political prisoners have a red triangle, and the Jews have a red-yellow Jewish star.
Reader: Our masters in effect are the “green triangles,” who have a free hand over us…
Presenter: … writes Levi,
Reader: … along with those from the other two categories who are willing to help them—and they are not few.
They are a typical product of the structure of the German Lager: if a position of privilege, a degree of comfort, and a reasonable probability of survival are offered to a few individuals in a state of slavery, in exchange for the betrayal of a natural solidarity with their comrades, someone will certainly accept.[20]
Presenter: And yet Levi doesn’t set himself apart as a judge, condemning this attitude; rather, he seeks its causes:
Reader: We do not believe in the most obvious and facile deduction: that man is fundamentally brutal, egoistic, and stupid in his conduct once every civilized institution is taken away, and that the “Häftling” is consequently nothing but a man without inhibitions. We believe, rather, that the only conclusion to be drawn is that, in the face of driving need and physical privation, many habits and social instincts are reduced to silence.
But another fact seems to us worthy of attention: what comes to light is the existence of two particularly well differentiated categories among men—the saved and the drowned …
This division is much less evident in ordinary life, for there it rarely happens that a man loses himself. Normally a man is not alone.…
But things are different in the Lager: here the struggle to survive is without respite, because everyone is desperately and ferociously alone. If some Null Achtzehn totters, he will find no one to extend a hand; on the contrary, someone will knock him aside, because it is in no one’s interest that there be one more Muselmann dragging himself to work every day….
In history and in life one sometimes seems to glimpse a fierce law that states: “To he who has, it will be given; from he who has not, it will be taken away.”
In the Lager, where man is alone and where the struggle for life is reduced to its primordial mechanism, this unjust law is openly in force, and is recognized by all. The bosses, too, willingly maintain contact with the adaptable, with those who are strong and astute, sometimes even in a comradely way, because they hope, perhaps later, to derive some benefit. But it’s not worth speaking to the Muselmänner, the men who are disintegrating…
It’s even less worthwhile to make friends with them, because they have no important connections in the camp, they do not get any extra rations, they do not work in profitable Kommandos, and they do not know any secret method of organizing. And, in any case, it’s clear that they are only passing through here, that in a few weeks nothing will remain of them but a handful of ashes in some nearby field and a checked-off number in a register.
…
Anyone who does not know how to become an Organisator, Kombinator, Prominent (the eloquence of these words!) soon becomes a Muselmann. In life, a third way exists, and is in fact the rule; in the concentration camp, the third way does not exist.
But, besides the officials in the strict sense of the word, there was a vast category of prisoners, not initially favored by fate, who struggled to survive purely by their own strength.
One had to fight against the current; to battle every day and every hour against exhaustion, hunger, cold, and the resulting inertia; to resist enemies and have no pity for rivals; to sharpen one’s wits, build up one’s patience, strengthen one’s willpower. Or else to strangle all dignity and kill all conscience, to enter the arena as a beast against other beasts, to let oneself be guided by those unsuspected subterranean forces which sustain peoples and individuals in cruel times. Many were the ways devised and put into practice by us in order not to die: as many as there are human characters.[21]
Presenter: One of these ways was to get into the sick ward. But doing so required great experience, skill, and knowledge. Because anyone who was really ill, incurably ill, was sent to the gas chamber. And those who were only slightly ill had little chance of being sent to the sick ward. Only a few, Veterans or Prominenten, were able to avoid being seriously ill and still be sent to the infirmary.
Reader: The life of Ka-Be [the abbreviation for Krankenbau, the infirmary] is a life of limbo. The physical discomforts are relatively few, apart from hunger and the suffering inherent in illness. It’s not cold, there’s no work to do, and, unless you commit some grave fault, you aren’t beaten …
Ka-Be is the Lager without its physical discomforts. Therefore, anyone who still has any seeds of conscience feels his conscience reawaken; and so, in the long empty days, he speaks of other things than hunger and work, and begins to consider what they have made us become, how much they have taken away from us, what this life is …
It becomes clear that we will not return. We traveled here in sealed freight cars; we saw our women and our children depart toward nothingness; we, made slaves, have marched countless times to and from our silent labor, dead in spirit long before our anonymous death.
No one must leave here who might carry to the world, together with the mark stamped in his flesh, the evil tidings of what man’s audacity made of man in Auschwitz.[22]
Presenter: Here, Levi clearly states: They were human beings. The Kapos and SS men, despite their cruel sadism, the prisoners—even in their degradation.
And the hopeless despair into which some of the prisoners threw themselves was also human, as was the desperate hope with which others kept themselves alive.
Reader:If we were logical, we would resign ourselves to this evidence, that our fate is utterly unknowable, that every conjecture is arbitrary and has absolutely no foundation in reality. But men are rarely logical when their own fate is at stake; they prefer in every case extreme positions.[23]
Presenter: Prisoner number 174,517—Primo Levi—endured two unusually harsh winters in Auschwitz. He was one of the few hundred of the tens of thousands who remained alive. Because he was fit for work, he escaped the gas chamber. Because he was healthy, he did not fall victim to “natural selections” like incurable diseases, exhaustion, starvation, or freezing to death.
Together with the others who had managed to stay alive, who had remained healthy, he built a massive factory, Buna:
Reader: Buna is as big as a city; besides the German managers and technicians, forty thousand foreigners work here, and fifteen or twenty languages are spoken. All the foreigners live in different Lagers, which surround Buna: the English prisoners of war Lager, the Ukrainian women’s Lager, the French volunteers’ Lager, and others that we do not know.[24]
Our Lager (Judenlager, Vernichtungslager, Kazett) by itself provides ten thousand workers, who come from all[25] the nations of Europe.
We are the slaves of the slaves, whom all can give orders to, and our name is the number that we carry tattooed on our arm and sewn on our chest.
The Carbide Tower, which rises in the middle of Buna and whose top is rarely visible in the fog, was built by us. Its bricks were called Ziegel, briques, tegula, cegli, kamenny, mattoni, téglak, and they were cemented by hate, hate and discord, like the Tower of Babel; and that is what we call it, Babelturm, Bobelturm; and we hate it as our masters’ insane dream of grandeur, their contempt for God and men, for us men.
And today, just as in the ancient fable, we all feel, and the Germans themselves feel, that a curse—not transcendent and divine but inherent and historical—hangs over the insolent structure, built on the confusion of languages and erected in defiance of heaven like a stone curse.
As we will explain, the Buna factory, which the Germans worked on for four years and where countless of us suffered and died, never produced a kilo of synthetic rubber.
…
Today is a good day. We look around like blind people who have recovered their sight, and we look at one another. None of us have seen the others in sunlight: someone smiles. If it weren’t for the hunger!
For human nature is such that sorrows and sufferings simultaneously endured do not add up to a whole in our consciousness but hide, the lesser behind the greater, according to a definite law of perspective.
This is providential and allows us to survive in the camp. And this is the reason that so often in free life one hears it said that man is never content. In fact, it is a question not of a human incapacity for a state of absolute happiness but of an ever insufficient knowledge of the complex nature of the state of unhappiness; so that the single name of its major cause is given to all its causes, which are numerous and arranged hierarchically.[26] And when this most immediate cause of unhappiness comes to an end, we are painfully surprised to see that behind it lies another one, and in reality a whole series of other ones.
And so as soon as the cold, which throughout the winter had seemed our only enemy, ceased, we became aware of our hunger, and, repeating the same mistake, today we say: “If it weren’t for the hunger! . . .”[27]
But how could one imagine not being hungry?
The Lager is hunger: we ourselves are hunger, living hunger.
Presenter: But this human ability to subordinate all sorts of suffering to the greatest suffering, which Levi calls grace, really does make it possible to endure maximum pain,[28] and that is what the author means when he writes:
Reader: Sooner or later in life we all discover that perfect happiness is unrealizable, but few of us pause to consider the opposite: that so, too, is perfect unhappiness. The obstacles preventing the realization of both these extreme states are of the same nature: they derive from our human condition, which is hostile to everything infinite.[29]
Presenter: By mid-January 1945, there was no longer any doubt that the Russians were approaching. That meant salvation, liberation. But who still dared hope?
Reader: Outside there was still the vast silence. The number of crows had increased considerably and everyone knew why. Only at long intervals did the dialogue of the artillery reawaken. We all said to one another that the Russians would arrive soon, at once; we all proclaimed it, we were all sure of it, but at bottom nobody really believed it. Because in the Lager one loses the habit of hope, and even of faith in one’s own reasoning. It is useless to think in the Lager, because events happen for the most part in an unpredictable manner; and it is harmful, because it keeps alive a sensitivity that is a source of pain, and which some providential natural law dulls when suffering passes a certain limit.
As one tires of joy, fear, and pain itself, so, too, one can tire of waiting. By January 25, eight days after breaking our ties with that ferocious world which nonetheless was a world, most of us were too exhausted even to wait.
January 26. We were lying in a world of dead men and phantoms. The last trace of civilization had vanished around and inside us. The work of bestial degradation, begun by the Germans in triumph, had been brought to its conclusion by the Germans in defeat.
It is man who kills, man who creates or suffers injustice; he who shares his bed with a corpse, having lost all restraint, is not a man. He who has waited for his neighbor to die in order to take his piece of bread is, albeit blameless, farther from the model of thinking man than the most primitive pygmy or the most vicious sadist.[30]
Presenter: The Russians arrived the following day, on January 27, 1945.
Reader: Dawn. On the floor, the shameful disorder of skin and bones, the Sómogyi thing.
There are more urgent tasks: we cannot wash, we cannot touch him until we have cooked and eaten. And, besides, “. . . rien de si dégoutant que les débordements,” Charles said justly; the latrine had to be emptied. The living are more demanding; the dead can wait. We began to work as we did every day.
The Russians arrived as Charles and I were carrying Sómogyi a little distance outside. He was very light. We overturned the stretcher onto the gray snow.
Charles took off his cap. I was sorry that I didn’t have a cap.[31]
Presenter: Levi’s report concludes with the arrival of the Russians. The journey through hell is over. But the person who descended into it and the person permitted to leave it are two different people. And with respect to these people, who are now reintegrated into society, it sounds presumptuous to hear others, here and there, saying all this talk about our guilty past must finally stop.
Levi, on the other hand, asks an entirely different question: “we can perhaps ask ourselves if it is necessary or good that any memory of this exceptional human state be retained.”
Levi’s affirmative answer[32]gives us more confidence in the future than anything written or spoken about the past we must get beyond:
Reader: Indeed, we are convinced that no human experience is without meaning or unworthy of analysis, and that fundamental values, even if they are not always positive, can be deduced from this particular world which we are describing. We would like to consider how the Lager was also, and preeminently, a gigantic biological and social experiment.
Let thousands of individuals, differing in age, condition, origin, language, culture, and customs, be enclosed within barbed wire, and there be subjected to a regular, controlled life, which is identical for all and inadequate for all needs. No one could have set up a more rigorous experiment to determine what is inherent and what acquired in the behavior of the human animal faced with the struggle for life.[33]
Presenter: This conviction that no human experience is without meaning may have been the underlying reason the author[34] wrote this book. He has certainly succeeded in deducing some fundamental values from this particular world.
In a letter to his translator, Levi writes:
Reader: I hope that this book will find some resonance in Germany: not only out of ambition, but because the nature of the resonance will perhaps allow us to better understand the Germans and appease this urge.[35]
Presenter: Perhaps this radio program will help inspire interest in this extraordinary book.
Hans Jürgen Fröhlich Hamburg 22 Uhlenhorster Weg 17
Hamburg, den 12.3.62
Herrn Dr. Primo Levi Torino Corso re Umberto 75
Sehr verehrter Herr Doktor Levi,
darf ich Ihnen zum Zeichen meines Dankes für Ihr Buch Se questo è un uomo, das ich in deutscher Übersetzung gelesen habe, meine Besprechung dieses Werkes für den Norddeutschen Rundfunk zusenden?[1]
Es ist darin manches gesagt, was mich bei und nach der Lektüre bewegte, wenn auch nicht alles, vor allem nicht das mehr Subjektive, womit ich die Rezension nicht belasten wollte.
Gern würde ich mich einmal mit Ihnen unterhalten.
Auf einer Reise durch die Schweiz komme ich auch durch Torino.
Ich würde Sie bei dieser Gelegenheit gern aufsuchen, falls Sie mich empfangen.
Es wäre so zwischen dem 12. und 20. April, einen genauen Termin kann ich im Augenblick noch nicht nennen, da meine Reiseroute noch nicht ganz festliegt.
Ihre Adresse erhielt ich übrigens durch meinen Freund Wolfgang Beutin, Hamburg, der Ihnen – wie er mir sagte – geschrieben hat.[2]
Wie er, bin ich Mitglied des Neusozialistischen Bundes, den Dr. Kurt Hiller gründete.[3]
Es könnte sich gewiss ein recht interessantes Gespräch ergeben, und manches lässt sich dabei besser erörtern als brieflich. Darum würde ich mich freuen, wenn Sie einem Besuch zustimmten. Darf ich hoffen, bald wieder von Ihnen zu hören?
Mit recht herzlichen Grüssen Ihr sehr ergebener
Hans Jürgen Fröhlich
Anlage Manuskript
*************************
Das Buch meiner Wahl:
Primo Levi: Ist das ein Mensch?
Manuskript: Hans Jürgen Fröhlich[4]
2. Sprecher:
Ihr, die ihr gesichert lebet In behaglicher Wohnung; Ihr, die ihr abends beim Heimkehren Warme Speise findet und vertraute Gesichter:
Denket, ob dies ein Mann sei, Der schuftet im Schlamm, Der den Frieden nicht kennt, Der kämpft um ein halbes Brot, Der stirbt auf ein Ja oder Nein. Denket, ob dies eine Frau sei, Die kein Haar mehr hat und keinen Namen, Die zum Erinnern keine Kraft mehr hat, Leer die Augen und kalt ihr Schoß Wie im Winter die Kröte. Denket, dass solches gewesen.
Es sollen sein diese Worte in eurem Herzen. Ihr sollt über sie sinnen, wenn ihr sitzet In einem Hause, wenn ihr gehet auf euren Wegen, Wenn ihr euch niederlegt und wenn ihr aufsteht; Ihr sollt sie einschärfen euern Kindern.
Oder eure Wohnstatt soll zerbrechen, Krankheit soll euch niederringen, Eure Kinder sollen das Antlitz von euch wenden.[5]
1. Sprecher: Dies ist der Prolog zu dem ersten, Aufsehen erregenden Buch eines 39-jährigen Autors, dessen Name von nun an für immer mit dem Titel seines Werkes zusammen[6] genannt werden wird: Primo Levi, Se questo è un uomo. 1958 verlegte es der italienische Verleger Giulio Einaudi, im November 1961 erschien die deutsche Übersetzung Ist das ein Mensch als Taschenbuch bei S. Fischer.
Der Entschluss des deutschen Verlegers, gerade dieses Buch sogleich als Taschenbuch herauszugeben, ist in mehrfacher Hinsicht dankenswert,[7] nicht zuletzt aber auch deshalb, weil sich viele interessierte, vor allem junge Leser, für ein Taschengeld einen der wohl besten Berichte über das Konzentrationslager[8] Auschwitz anschaffen können. – Ich sage nicht ohne Vergleichsmöglichkeiten „einen der wohl besten Berichte“, doch will ich im Verlauf dieser Sendung näher begründen, warum ich dieses Erstlingswerk des jungen Italieners dafür halte, was es auszeichnet und von anderen unterscheidet.[9]
Wer H.G. Adler, Reitlinger, Kogon, Hersey, Anna Seghers gelesen hat, für den hat Levis Buch, nach seinen eigenen Worten, „an grausamen Einzelheiten demjenigen nichts mehr hinzuzufügen, was den Lesern der ganzen Welt über das beängstigende Phänomen der Vernichtungslager ohnehin schon bekannt ist. Es wurde auch nicht geschrieben, um neue Anschuldigungen vorzubringen…“
Was Primo Levis Aufzeichnung[10] von andern gleichen Themas[11] unterscheidet, ist, dass sein Bericht der möglicherweise erste und einzige zu sein scheint, der nicht mit einer weltanschaulichen Konzeption, weder einer politischen, noch einer religiösen, geschrieben wurde. Es ist das Werk eines intellektuellen Humanisten ohne dogmatischen Bindungen, der mithilfe seines gesunden Menschenverstandes Licht in das dunkle, irrationale Geflecht menschlicher Verirrungen und Grausamkeiten bringen will.
Es handelt sich bei diesem Buch um die Aufzeichnungen eines Überlebenden, der als italienischer Jude und Widerstandskämpfer in die Hölle des 20. Jahrhunderts hinabsteigen mußte, doch nicht – wie sein Landsmann Dante – nur als Zuschauer und in Begleitung eines Führers, sondern als „Verdammter“ und allein, auf sich gestellt und umstellt von SS-Schergen.
Die phantastischen Höllenqualen, die Dante seinen Feinden ersann, sind dem Hirn eines Dichters entsprungen und daher wesensfremd jenem Bestialitäten, zu denen ein gewisser Typus Mensch fähig ist.[12]
Sollte diese Divina commedia des 20. Jahrhunderts – Levi hat ganz bewusst Analogien zum Werke Dantes hergestellt – in einer fernen Zukunft gelesen werden, in der es – nehmen wir diesen utopischen Fall einmal an – solche Grausamkeiten nicht mehr gibt, man würde diesen Bericht entweder für eine Fiktion oder für eine jener schwarzen Utopien halten, wie sie Huxley oder Orwell schrieben, nur mit dem einen Unterschied, daß die Werke dieser beiden Autoren von einer nahezu naiven Harmlosigkeit sind verglichen mit diesem Aufzeichnungen.[13]
Levi erzählt in diesem Buch die Geschichte seiner Gefangenschaft durch die faschistische Miliz und seine Deportation nach dem KZ-Lager Monowitz, einem Nebenlager von Auschwitz, wo er von Dezember 43 bis zum Eintreffen der Russen im Januar inhaftiert war.[14]
Auschwitz: das hiess Tod und Ende. Monowitz bedeutete Aufschub.
Das Bemerkenswerte an Levis Bericht scheint mir die Tatsache zu sein, dass er nicht ein Register von Grausamkeiten und Drangsalierungen aufführt – zuweilen kommt er natürlich nicht darum herum, was bei diesem Thema wohl kaum verwundern wird – sondern dass er es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Verhalten der Menschen in Auschwitz psychologisch zu untersuchen. Er beschränkt sich nur auf persönliche Erfahrungen und Feststellungen und kommt dabei zu teils erschütternden, teils schockierenden Ergebnissen.
Der Mensch also steht, wie auch der Titel des Buches schon andeutet, im Mittelpunkt dieses Berichtes.
Schonungslos legt der Autor die Seele sowohl der Häftlinge wie der Bewacher bloß. Er gibt sich nicht damit zufrieden, die Bestialitäten der SS, der Kapos wie überhaupt jedes Aufsehers als „unmenschlich“ oder sogar „tierisch“ zu bezeichnen. Ihm geht es vielmehr um den Nachweis, dass alles, was im KZ geschah und geschehen konnte, nur allzu menschlich war. Mit scharfer psychologischer Beobachtungsgabe zeigt er, dass gewisse elementar-menschliche Eigenschaften nackt und brutal zutage treten, wenn sich der Mensch in einer Ausnahmesituation befindet.
Ohne in einen falschen Psychologismus zu geraten, der, weil er versteht, schon entschuldigt, liegt der Wert dieser Aufzeichnungen in der objektiven Haltung des Autors, mit der er das Verhältnis von Bewachung und Häftlingen sowie deren Verhalten untereinander psychologisch zu motivieren sucht.
Obwohl es ein Bericht über das KZ-Leben ist – und, wie gesagt, vielleicht einer der besten – ist es doch mehr:
Das KZ-Lager dient nur als extremes Demonstrationsmodell, anhand dessen der Mensch, auf seine Urform reduziert, im wortwörtlichen Sinne nackt, hungernd, frierend, beraubt jedes menschlichen Rechtes, in seinen Reaktionen gezeigt wird.
Vor allem aber räumt Levi auf mit dem weitverbreiteten Aberglauben, es habe sich bei den Wachmannschaften der KZs um dämonisch-teuflische Mächte gehandelt, die über die Menschheit gekommen seien.[15]
In Wirklichkeit waren es Durchschnittsmenschen, eine gewisse Spezies verhemmter Kleinbürger, Befehlsempfänger und Untertanentypen, die in den Händen der Nazis zu willigen Instrumenten und Apparatschicks wurden und die, weil sie zum ersten Mal in ihrem Leben im Besitz einer gewissen Macht waren, ihre Komplexe durch Sadismen kompensierten.
Den Vorrang in Levis Aufzeichnungen aber nehmen selbstverständlich die Häftlinge selbst ein, das Lager und die geheime Hierarchie, die sich unter den Gefangenen ausbildete.
Selbst im KZ-Lager zeigt sich, schreibt Levi, „wie haltlos der Mythos von der ursprünglichen Gleichheit der Menschen ist.“
Mit dem zweiten Kapitel, überschrieben „In der Tiefe“beginnt der eigentliche KZ-Bericht. Der Vergleich mit dem Abstieg Dantes[16] in die Hölle drängt sich nur allzu bereitwillig auf, wenn Levi schreibt:
2. Sprecher: Dies ist die Hölle. Heute, in unserer Zeit muss die Hölle so beschaffen sein, ein großer, leerer Raum, und müde stehen wir darin, und ein tropfender Wasserhahn ist da, und man kann das Wasser nicht trinken, und uns erwartet etwas gewiss Schreckliches, und es geschieht nichts und noch immer geschieht nichts. …
Wir sind in der Tiefe angekommen. Noch tiefer geht es nicht; ein noch erbärmlicheres Menschendasein gibt es nicht, ist nicht mehr denkbar. Und nichts ist mehr unser: Man hat uns die Kleidung, die Schuhe, selbst die Haare genommen; werden wir reden, so wird man uns nicht anhören, und wird man uns auch anhören, so wird man uns nicht verstehen. Auch den Namen wird man uns nehmen; wollen wir ihn bewahren, so müssen wir in uns selber die Kraft dazu finden, müssen dafür Sorge tragen, daß über den Namen hinaus etwas von uns verbleibe, von dem, wie wir einmal gewesen…
Nun denke man sich einen Menschen, dem man, zusammen mit seinen Lieben, auch sein Heim, seine Gewohnheiten, seine Kleidung und schließlich alles, buchstäblich alles nimmt, was er besitzt: Er wird leer sein, beschränkt auf Leid und Notdurft und verlustig seiner Würde und seines Urteilsvermögens, denn wer alles verloren hat, verliert auch leicht sich selbst; so sehr, dass man leichthin und ohne jede Regung verbindenden Menschentums, bestenfalls aber auf Grund reiner Zweckmässigkeit über sein Leben und seinen Tod wird entscheiden können. So wird man denn die zweifache Bedeutung des Wortes „Vernichtungslager“ verstehen.[17]
1. Sprecher: Die Hölle ist nicht das Chaos, sondern dessen Gegenteil. Wie bei Dante ist sie auch in der Realität des 20. Jahrhunderts ein Muster an rationeller Aufteilung. Schon äusserlich ein Symbol des totalen Vernichtungswillen der Machthaber des Dritten Reiches.
2. Sprecher: Unser Lager ist ein Quadrat von etwa sechshundert Metern Seitenlänge, umschlossen von zwei Stacheldrahtzäunen, deren innerer mit Hochspannung geladen ist. Es besteht aus sechzig Holzbaracken, die man hier Blocks nennt und von denen sich etwa zehn noch im Bau befinden; dazu kommen die gemauerten Küchengebäude, eine kleine landwirtschaftliche Versuchsstation, die von einer Gruppe privilegierter Häftlinge bewirtschaftet wird, und die Dusch- und Latrinenbaracken, je eine für acht Blocks.
Schliesslich sind einige Blocks für besondere Zwecke bestimmt. So ist vor allem eine Gruppe von acht Blocks am östlichen Lagerende als Krankenstation und Ambulatorium eingerichtet. Dann der Block 24, der Krätzeblock; der Block 7, den noch kein gewöhnlicher Häftling betreten hat, weil er für die „Prominenz“, also für die Internierten mit den höchsten Ämtern reserviert ist; der Block 47, der den Reichsdeutschen vorbehalten ist (den politischen oder kriminellen Deutschen mit arischer Abstammung); der Block 49, der nur für die Kapos da ist; der Block 12, dessen eine Hälfte für Reichsdeutsche und Kapos als Kantine dient, … der Block 37, in dem sich das zentrale Fourierbüro und das Büro des Arbeitsdienstes befindet; und endlich der Block 29, dessen Fenster immer geschlossen sind, denn das ist der Frauenblock, das Lagerbordell, versorgt von polnischen Häftlingsmädchen und reserviert für die Reichsdeutschen.[18]
1. Sprecher: Die Einteilung der Blocks hat eine Entsprechung in der Einteilung der Häftlinge. Es gibt drei Kategorien von Lagerbewohnern: die Kriminellen, die Politischen und die Juden. Die Reihenfolge der Aufzählung ist zugleich eine Rangordnung.[19]
Alle tragen den gestreiften Drillich-Anzug, doch die Kriminellen haben neben der Nummer ein grünes Dreieck auf die Jacke genäht, die Politischen ein rotes Dreieck, die Juden den rot-gelben Judenstern.
2. Sprecher: Unsere eigentlichen Herren sind die grünen Dreiecke, die frei über uns verfügen können…
1. Sprecher: … schreibt Levi,
2. Sprecher: … dazu noch diejenigen der anderen beiden Kategorien, die ihnen an die Hand gehen: Und das sind nicht wenige.
Sie sind das typische Ergebnis der Struktur des deutschen Lagers: Man biete einigen Individuen, die ein Sklavendasein führen, eine privilegierte Stellung, gewisse Annehmlichkeiten und die Aussicht, zu überleben, man fordere dafür den Verrat an der natürlichen Solidarität mit ihren Kameraden, und einer von ihnen wird sich gewiß dazu bereitfinden.[20]
1. Sprecher: Doch Levi erhebt sich nicht als Richter über sie, der diese Haltung verurteilt, sondern er sucht nach den Ursachen:
2. Sprecher: Ich glaube nicht an den so augenfälligen und einfachen Satz, dass der Mensch von Natur aus so brutal, egoistisch und töricht sei, wie es sich zeigt, wenn ihm jeder zivilisatorische Überbau entzogen wird, und dass der „Häftling“ demzufolge nicht anderes sei als der Mensch ohne Hemmungen. Ich glaube lediglich, man kann hier schlußfolgern, dass Entbehrung und größtes körperliches Leiden viele Gewohnheiten und viele soziale Regungen zum Verstummen bringen.
Bemerkenswert scheint mir allerdings dies zu sein: Es erweist sich, dass es zwei ganz besonders klar voneinander geschiedene Kategorien von Menschen gibt, Gerettete und Verlorene …
Diese Scheidung ist im normalen Leben längst nicht so augenfällig; hier kommt es nicht oft vor, dass ein Mensch sich verliert, denn für gewöhnlich ist er nicht allein. …
Doch im Lager verhält es sich anders: Hier wird der Kampf um das Überleben ohne Erbarmen geführt, denn jeder ist verzweifelt und grausam allein. Wenn irgendein Null Achtzehn strauchelt, findet er keinen, der ihm die Hand reicht; wohl aber findet er einen, der ihn aus dem Wege schafft, weil niemand daran interessiert ist, daß sich noch ein Muselmann (mit Muselmann bezeichneten die Lagerveteranen die schwachen, selektionsreifen Häftlinge) dass sich noch ein Muselmann mehr jeden Tag zur Arbeit schleppt.
In der Geschichte wie im Leben scheint bisweilen ein grausames Gesetz erkennbar zu sein, das heißt: „Wer da hat, den wird gegeben, wer aber nicht hat, dem wird alles genommen“.
Im Lager, wo der Mensch allein auf sich gestellt und der Lebenskampf auf seine Urform reduziert ist, gilt dieses ungerechte Gesetz in aller Offenheit und wird allgemein anerkannt. Mit den Erprobten, also den starken und gerissenen Individuen, unterhalten selbst die Kapos gern Beziehungen, die sogar manchmal beinahe kameradschaftlich sind, weil sie hoffen, vielleicht später einmal irgendwelchen Nutzen daraus ziehen zu können. An die Muselmänner hingegen, an die Menschen in Auflösung, verlohnt sich nicht, ein Wort zu richten…
Ebenso unnütz ist es, sich mit ihnen anzufreunden, denn sie haben keine illustren Bekanntschaften im Lager, sie essen keine Extrarationen, sie arbeiten nicht in vorteilhaften Kommandos, und sie sind nicht fähig, heimlich zu organisieren.
Und vor allem weiß man, daß sie nur vorübergehend hier sind und daß in ein paar Wochen nichts weiter von ihnen übrig sein wird als eine Handvoll Asche in einem benachbarten Acker und eine durchgestrichene Nummer in der Kartei.
…
Wer es nicht fertigbringt, Organisator, Kombinator, Prominenter zu werden (welch grauenvolle Beredsamkeit der Ausdrücke), der endet bald als Muselmann. Einen dritten Weg gibt es im Leben, und da ist er sogar die Regel; aber im Konzentrationslager gibt es ihn nicht.
Doch neben den eigentlichen Funktionären gibt es eine breite Schicht von Häftlingen, die nicht von vornherein vom Schicksal begünstigt sind und nur mit eigener Kraft um ihr Weiterleben kämpfen.
Es gilt, gegen den Strom zu schwimmen; es gilt, Tag um Tag und Stunde um Stunde gegen die Mühe anzugehen, gegen den Hunger und gegen die Kälte und gegen das Sichgehenlassen, die Folge von all dem; es gilt, den Feinden standzuhalten und kein Erbarmen für seine Rivalen zu kennen; es gilt seinen Geist zu schärfen, sich mit Geduld zu wappnen und seinen Willen zu stählen. Oder man muss jede Würde in sich zerstören und jede Gewissensregung ertöten, muß als Rohling gegen die Rohlinge zu Felde ziehen und sich von den ungeahnten unterirdischen Kräften leiten lassen, die den Geschlechtern und den einzelnen in grausamer Zeit Beistand gewähren. Viele Wege haben wir ersonnen und befolgt, um nicht sterben zu müssen, so viele, wie es menschliche Charaktere gibt.[21]
1. Sprecher: Einer dieser Wege war, in die Krankenbaracke zu gelangen. Doch dazu bedurfte es großer Erfahrung, Geschicklichkeit und Wissen. Denn wer wirklich krank war, nicht heilbar krank, der kam in die Gaskammer. Wer aber nur leicht erkrankt war, hatte kaum Aussicht, in die Krankenbaracke geschickt zu werden. Nicht schwerkrank zu sein und dennoch in den Krankenbau zu kommen: das gelang nur wenigen, Veteranen oder Prominenten.
2. Sprecher: Leben im KB (so lautet die Abkürzung für Krankenbau) ist Leben im Limbus. Bis auf den Hunger und die Schmerzen, die von den Krankheiten kommen, hat man materiell verhältnismäßig wenig auszustehen. Es ist nicht kalt, man braucht nicht zu arbeiten, und man wird auch nicht geschlagen, es sei denn für irgendeine grobe Verfehlung. …
KB ist Lager ohne physische Drangsal. Darum erlangt derjenige der noch eine Spur von Bewusstsein hat, dort sein Bewusstsein wieder; und darum redet man dort während der langen, leeren Tage von anderem als von Hunger und Arbeit, und es begibt sich, dass wir uns vergegenwärtigen, was man aus uns gemacht hat, was man uns alles genommen hat, was dieses Leben hier ist. …
Wir sind in plombierten Wagen hierhergekommen; wir haben gesehen, wie unsere Frauen und unsere Kinder weggegangen sind ins Nichts; wir, die Versklavten, sind hundertmal hin- und hermarschiert in stummer Fron, mit erloschenen Seelen noch vor dem anonymen Tod.
Wir werden nicht zurückkehren. Von hier darf keiner fort, denn er könnte mit dem ins Fleisch geprägten Mal auch die böse Kunde in die Welt tragen, was in Auschwitz Menschen aus Menschen zu machen gewagt haben.[22]
1. Sprecher: Hier spricht es Levi eindeutig aus: Es waren Menschen. Die Kapos und SS-Leute, trotz ihres grausamen Sadismus, die Häftlinge – noch in ihrer Entwürdigung.
Und menschlich war auch die hoffnungslose Verzweiflung, in die sich ein Teil der Häftlinge stürzte, menschlich war auch die verzweifelte Hoffnung, mit der ein anderer Teil sich am Leben erhielt.
2. Sprecher: Hielten wir uns an die Vernunft, so müssten wir uns mit dieser Gegebenheit abfinden, dass unser Schicksal absolut unerforschlich ist und jede Spekulation darüber nur müßig sein kann und nicht die geringste reale Grundlage besitzt.
Doch an die Vernunft halten sich die Menschen sehr selten, wenn das eigene Schicksal auf dem Spiel steht. In jedem Fall ziehen sie die extremen Positionen vor.[23]
2. Sprecher: Zwei, für ihn ungewohnt strenge Winter hat der Häftling Nummer 174.517 – Primo Levi – in Auschwitz durchgehalten. Er gehörte zu den paar Hundert, die von den Zehntausenden am Leben blieben. Weil er arbeitsfähig war, entging er der Gaskammer. Weil er gesund war, fiel er nicht den „natürlichen Selektionen“ zum Opfer, wie unheilbaren Krankheiten, Erschöpfung, Hunger oder Erfrieren.
Zusammen mit den anderen, die sich am Leben erhalten hatten, die gesund geblieben waren, erbaute er das Riesenprojekt eines Buna-Werkes:
2. Sprecher: Buna ist so groß wie eine Stadt. Ausser dem deutschen leitenden und technischen Personal arbeiten hier vierzigtausend Ausländer, fünfzehn oder zwanzig Sprachen werden hier gesprochen. Alle Ausländer sind in gesonderten Lagern rings um Buna untergebracht: Das Lager der englischen Kriegsgefangenen, das der ukrainischen Frauen, das der französischen Freiwilligen und noch andere Lager, die wir nicht kennen.[24]
Unser Lager (Judenlager, Vernichtungslager, KZ) liefert allein zehntausend Arbeitskräfte, die aus allem[25] europäischen Nationen kommen.
Wir sind die Sklaven der Sklaven, denen jedermann befehlen kann… Unser Name ist die Nummer, die wir auf dem Arm tätowiert und auf die Brust genäht haben.
Den Karbidturm, der sich mitten in Buna erhebt und dessen Spitze in Nebel nur selten sichtbar wird, haben wir errichtet. Seine Bausteine werden Ziegel, mattoni, briques, tegula, cegli, kamenny, bricks, téglak genannt, Haß hat sie gefügt, Haß und Zwietracht, wie den Turm zu Babel; und so nennen wir ihn auch: Babelturm, Bobelturm. Und hassen in ihm unserer Herren wahnwitzigen Traum von Größe, ihre Verachtung von Gott und den Menschen, von uns Menschen.
Heute noch, wie in der alten Geschichte, fühlen wir alle, sogar die Deutschen, dass ein Fluch, kein transzendentaler und göttlicher, sondern immanenter und historischer Fluch auf dem vermessenen Bauwerk liegt, gegründet auf der Sprachverwirrung und aufgeführt zur Herausforderung des Himmels gleich einer steingewordenen Lästerung.
Wie noch zu berichten sein wird, kam niemals auch nur ein Kilogramm synthetischen Gummis aus der Fabrik von Buna, um die sich die Deutschen vier Jahre lang mühten und in der wir unzählbar, litten und starben.
…
Aber heute ist ein guter Tag. Wir sehen uns um wie Blinde, die das Augenlicht wiedererhalten haben, sehen uns gegenseitig an. Noch nie haben wir uns in der Sonne gesehen. Einige lächeln. Wenn nur der Hunger nicht wäre!
Denn so ist die menschliche Natur, dass sich zu gleicher Zeit ertragene Leiden und Schmerzen für unser Empfinden nicht zu einem Ganzen zusammenfügen; sie verbergen sich, die kleineren hinter den grösseren, nach feststehendem Gesetz.
Das ist eine Gnade, die es uns erst möglich macht, im Lager zu existieren; aber auch der Grund dafür, dass man im freien Leben so oft sagen hört, der Mensch sei nie zufrieden: Handelt es sich doch weniger um die menschliche Unfähigkeit, einen Zustand vollkommenen Glücks zu erreichen, als vielmehr um das stets unzulängliche Wissen von der Vielschichtigkeit der Natur des Unglücks. Darum gibt man seinen zahlreichen und hierarchisch angeordneten[26] Ursachen nur einen einzigen Namen, den der grössten Ursache. Bis diese vielleicht einmal fortfällt. Und dann ist man schmerzlich erstaunt, wenn man merkt, dass dahinter noch eine andere steht, in Wahrheit eine Kette von anderen.
Kaum ist es also mit der Kälte, die uns den Winter über als einziger Feind erschien, vorbei, da spüren wir, dass wir Hunger haben. Und machen den gleichen Fehler und sagen heute: Wenn nur der Hunger nicht wäre…!
Aber wer könnte wähnen, einmal keinen Hunger zu haben?
Das Lager ist der Hunger. Wir selber sind der Hunger, der lebende Hunger.[27]
1. Sprecher: Aber diese Fähigkeit des Menschen, verschiedenartiges Leid dem grössten unterzuordnen, die Levi als Gnade bezeichnet, ermöglicht es wirklich, ein Höchstmaß an Schmerzen zu ertragen,[28] und das meint der Autor, wenn er schreibt:
2. Sprecher: Alle erfahren früher oder später in ihrem Leben, dass ein vollkommenes Glück nicht zu verwirklichen ist, doch nur wenige stellen auch die umgekehrte Überlegung an: dass es sich mit dem vollkommenen Unglück gerade so verhält. Die Momente, die sich der Verwirklichung beider Grenzfälle widersetzen, sind gleicher Natur, sie gehen aus unserm Menschsein hervor, das allem Unendlichen abhold ist.[29]
1. Sprecher: Mitte Januar des Jahres 45 war kein Zweifel mehr, dass die Russen näherrückten. Das bedeutete Rettung, Befreiung. Aber wer wagte noch, zu hoffen?
2. Sprecher: Draußen lag immer noch das große Schweigen. Die Zahl der Raben hatte sich sehr vermehrt, und jeder wusste, warum. Nur in großen Abständen liess sich die Artillerie wieder vernehmen. Alle sagten einander, dass die Russen bald, sofort eintreffen würden; alle proklamierten sie es, alle waren sich dessen gewiss, aber keiner war fähig, es klaren Sinnes zu fassen. Denn in den Lagern kommt einem die Gewohnheit des Hoffens abhanden und auch das Vertrauen in die eigene Vernunft. Im Lager ist das Denken unnütz, denn die Geschehnisse treten zumeist in unvorhergesehener Weise ein; und zudem ist es schädlich, denn es erhält eine Sensibilität, die ein Quell des Schmerzes ist und die irgendein vorsorgliches Naturgesetz stumpf macht, sobald die Leiden ein bestimmtes Maß überschreiten.
Wie man der Freude, der Angst, ja sogar des Schmerzes müde wird, so wird man auch der Erwartung müde. Nun, da der 25. Januar erreicht war, da seit acht Tagen die Beziehungen zu jener grausamen Welt – doch immerhin einer Welt – abgebrochen waren, konnten die meisten von uns vor Erschöpfung nicht einmal mehr warten.
26. Januar. Wir lagen in einer Welt der Toten und der Larven. Um uns und in uns war die letzte Spur von Zivilisation geschwunden. Das Werk der Vertierung, von den triumphierenden Deutschen begonnen, war von den geschlagenen Deutschen vollbracht worden.
Mensch ist, wer tötet, Mensch ist, wer Unrecht zufügt oder leidet; kein Mensch ist, wer jede Zurückhaltung verloren hat und sein Bett mit einem Leichnam teilt. Und wer darauf gewartet hat, bis sein Nachbar mit Sterben zu Ende ist, damit er ihm ein Viertel Brot abnehmen kann, der ist, wenngleich ohne Schuld, vom Vorbild des denkenden Menschen weiter entfernt als der roheste Pygmäe und der grausamste Sadist.[30]
1. Sprecher: Am darauf folgenden Tage kamen die Russen. Am 27. Januar 45.
2. Sprecher: Morgengrauen. Auf dem Fußboden das schandbare Durcheinander verdorrter Glieder, das Ding Sómogyi.
Es gab dringendere Arbeiten. Man konnte sich nicht waschen, wir konnten ihn nicht anfassen, bevor wir nicht gekocht und gegessen hatten. Und dann „ … rien de si dégoutant que les débordements“, wie Charles richtig meinte; der Latrineneimer musste geleert werden. Die Lebenden stellen größere Ansprüche. Die Toten können warten. Wir begaben uns an die Arbeit, wie jeden Tag.
Die Russen kamen, als Charles und ich Sómogyi ein kurzes Stück wegtrugen. Er war sehr leicht. Wir kippten die Bahre in den grauen Schnee.
Charles nahm die Mütze ab. Mir tat es leid, dass ich keine hatte.[31]
1. Sprecher: Mit dem Eintreffen der Russen schließt Levis Bericht. Der Gang durch die Hölle ist beendet. Aber der Mensch, der in sie hinabstieg und der, der sie verlassen darf, es sind zwei verschiedene. Und angesichts dieser Menschen, die nun wieder der Gesellschaft eingegliedert sind, klingt es wie Vermessenheit, wenn man hier und da hört, das Gerede über unsere schuldhafte Vergangenheit müsse nun endlich aufhören.
Wie viel anders nimmt sich dagegen die Frage Levis aus, „ ob es denn angebracht, ob es recht sei, dass von diesem ungewöhnlichen Menschendasein überhaupt ein Andenken verbleibe“.
Die bejahende Antwort Levis[32]gibt uns mehr Vertrauen in die Zukunft als alles, was über die zu bewältigende Vergangenheit geschrieben oder gesprochen wird:
2. Sprecher: Ich bin überzeugt, dass kein menschliches Erleben ohne Sinn ist und eine Analyse nicht verdient, da, dass man sogar dieser besonderen Welt, von der ich berichte, Grundlegendes abgewinnen kann, mag es auch nicht immer positiv sein. Man erwäge einmal, dass das Lager, und zwar in beachtlichem Maße, auch eine riesige biologische und soziale Erfahrung gewesen ist.
Tausende von Individuen, voneinander verschieden nach Alter, Stand, Herkunft, Sprache, Kultur und Sitten, sperre man hinter Stacheldraht und unterziehe sie dort einer Lebensweise, die konstant, kontrollierbar, für alle identisch ist und unterhalb aller Bedürfnisse liegt: Kein Experimentator könnte sich etwas Rigoroseres ausdenken, um zu ermitteln, was von Verhalten des Lebewesens Mensch im Kampf ums Leben wesensbedingt und was erworben ist.[33]
1. Sprecher: Diese Überzeugung, kein menschliches Erleben sei ohne Sinn, mag der tiefere Anlass für den Autor[34] gewesen sein, dieses Buch zu schreiben. Und ihm ist es gelungen, „dieser besonderen Welt Grundlegendes abzugewinnen“.
In einem Brief an seinen Übersetzer schreibt Levi:
2. Sprecher: Ich hoffe, dass dieses Buch einigen Widerhall in Deutschland findet: nicht nur aus Ehrgeiz, sondern weil die Natur des Widerhalls vielleicht erlauben wird, die Deutschen besser zu verstehen und diesen Drang zu beschwichtigen.[35]
1. Sprecher: Vielleicht konnte diese Sendung dazu beitragen, das Interesse an diesem außerordentlichen Buche zu wecken.
Hans Jürgen Fröhlich Hamburg 22
Uhlenhorster Weg 17
Amburgo, 12/3/1962
Signor Dott. Primo Levi
Torino
Corso re Umberto 75
Egregio dottor Levi,
mi permetto di inviarLe, in segno della mia gratitudine per il Suo libroSe questo è un uomo che ho letto nella versione tedesca, la mia recensione dell’opera per la Norddeutscher Rundfunk.[1]
Vi ho espresso alcuni pensieri che mi hanno attraversato la mente durante e dopo la lettura, sebbene non tutti, e in particolare non quelli più personali, per evitare di appesantire la recensione.
Mi farebbe molto piacere prima o poi poter parlare con Lei.
Ho in programma un viaggio in Svizzera, e passerò anche da Torino.
Mi piacerebbe approfittare dell’occasione per venire a trovarLa, se potrà ricevermi.
Il periodo dovrebbe essere fra il 12 e il 20 aprile, ma al momento non sonoin grado di indicare una data precisa, perché il mio itinerario non è ancora del tutto definito.
Ho avuto il Suo indirizzo dal mio amico Wolfgang Beutin di Amburgo, che – così mi ha riferito – Le ha già scritto.[2]
Come lui, sono membro della Lega Neosocialista, fondata dal Dott. Kurt Hiller.[3]
Sicuramente potrebbe nascere una conversazione davvero interessante, di alcune questioni è senz’altro più facile parlare di persona che non per lettera. Per questo sarebbe per me una grande gioia saperLa disponibile a un incontro.
Posso sperare di ricevere presto Sue notizie?
Con i miei più cordiali saluti, Suo devotissimo
Hans Jürgen Fröhlich
Manoscritto allegato.
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Il libro che ho scelto:
Primo Levi: Se questo è un uomo Manoscritto: Hans Jürgen Fröhlich[4]
Secondo speaker:
Voi che vivete sicuri Nelle vostre tiepide case, Voi che trovate tornando a sera Il cibo caldo e visi amici:
Considerate se questo è un uomo Che lavora nel fango Che non conosce pace Che lotta per mezzo pane Che muore per un sì o per un no. Considerate se questa è una donna, Senza capelli e senza nome Senza più forza di ricordare Vuoti gli occhi e freddo il grembo Come una rana d’inverno.
Meditate che questo è stato: Vi comando queste parole. Scolpitele nel vostro cuore Stando in casa andando per via, Coricandovi alzandovi; Ripetetele ai vostri figli. O vi si sfaccia la casa, La malattia vi impedisca, I vostri nati torcano il viso da voi.[5]
Primo speaker: È questo il prologo al primo, famosoI libro di un autore di 39 anni, il cui nome verrà in avvenire sempre nominato insieme[6] col titolo della sua opera: Primo Levi, Se questo è un uomo. Il libro fu pubblicato dall’Editore italiano Giulio Einaudi, e nel novembre 1961 comparve in forma tascabile la traduzione tedesca presso S. Fischer.
La decisione di quest’ultimo, di pubblicare questo libro direttamente come volume tascabile, è sotto più aspetti da lodarsi;[7] non da ultimo perché in tal modo molti degli interessati, e particolarmente molti giovani lettori, potranno procurarsi per poco prezzo uno dei migliori racconti sul campo di concentramento di Auschwitz[8]. Non dico «uno dei migliori» senza possibilità di confronto: ma nel corso di questa trasmissione esporrò le ragioni per cui così giudico l’opera prima di questo giovane italiano, che cosa essa rappresenta ed in cosa differisce dalle altre.[9]
Per chiII ha letto H.G. Adler, Reitlinger, Kogon, Hersey, Anna Seghers, il libro di Levi non ha, secondo le parole del Levi stesso «molto da aggiungere … non è stato scritto per formulare nuovi capi di accusa…»
Ciò che distingue il quadro[10] di P.L. dagli altri di uguale tema,[11] è che il suo racconto è forse il primo e l’unico che non sia stato scritto a partire da una concezione filosofica generale, né politica, né religiosa. È l’opera di un umanista intellettuale, sciolto da vincoli dogmatici, che intende portare luce nell’oscuro ed irrazionale intrico degli errori e delle crudeltà umane col solo aiuto della sua sana comprensione dell’umanità.
Questo libro raccoglie le annotazioni di un sopravvissuto, un ebreo italiano e partigiano che è stato costretto a scendere nell’inferno del XX secolo. A differenza del suo connazionale Dante, però, non nelle vesti di spettatore accompagnato da una guida, bensì in quelle di un “dannato”, un uomo solo, circondato da aguzzini nazisti.
I tormenti infernali che Dante immaginava per i suoi nemici erano frutto dell’ingegno di un poeta e quindi ben lontani dalle bestialità reali di cui un certo tipo di umanità si è rivelata capace.[12]
Se questa Divina Commedia del 20° secoloIII(Levi ha deliberatamente messo in risalto le analogie con l’opera di Dante) verrà letta nel lontano avvenire, in cui (sia lecito fare questa utopistica supposizione) similiIVorrori non avessero a ripetersi, questa narrazione verrà considerata opera di fantasia, o assimilata alle utopie nere di Huxley o di Orwell; con la sola differenza che le opere di entrambi questi autori appariranno di una quasi infantile innocenza se confrontate con queste pagine.[13]
Levi racconta in questo libro la storia della sua catturaVda parte della Milizia fascista, e la sua deportazione al Lager di Monowitz, dipendente da Auschwitz, in cui soggiornò dal dicembre ’43 all’arrivo dei russi, nel gennaio ’45.[14]
Auschwitz significava morte e fine. Monowitz significava una dilazione.
Ciò che mi pare notevole nel racconto di Levi è il fatto che egli non stende un elenco di crudeltà e di tormenti (naturalmente, talvolta anche questi argomenti non vengono evitati, il che, dato il tema, non può stupire), ma si propone di esaminare psicologicamente il comportamento dell’uomo in Auschwitz. Si limita alle esperienze e alle constatazioni personali, e giunge per tal via a conclusioni ora sconvolgenti, ora commoventi.VI
È dunque l’Uomo, come già indica il titolo, il centro del libro. Senza ritegno, l’autore mette a nudo le anime dei prigionieri e dei custodi. Non si accontenta di definire “disumane” o “selvagge” le sevizie delle SS, dei Kapos, e in generale dei sorveglianti: gli interessa assai più dimostrare che anzi, tutto quanto nel Lager poteva capitare e capitava era purtroppo umano. Con acuto dono di penetrazione, egli mostra che quando l’uomo si trova in situazioni eccezionali vengono in luce con brutale e nuda evidenza certe elementari particolarità umane. Senza decadere in quelVII falso psicologismo, che tutto vuole comprendere e giustificare, il valore di questi racconti sta nella posizione obiettiva dell’autore, da cui egli cerca di motivare i rapporti tra guardie e Häftlinge, e di questi ultimi fra di loro.
Benché sia questo un racconto di Lager (e, come si è detto, forse uno dei migliori), è tuttavia qualcosa di più: il Lager serve qui come estremo modello di dimostrazione, in cuiVIIIsi studiano le reazioni dell’uomo ridotto alla sua condizioneIX primordiale, letteralmente nudo, affamato, esposto al gelo, privo di ogni diritto.
Ma soprattutto Levi dissolve la diffusa credenza secondo cui i sorveglianti dei Lager emanassero da potenze demoniache, scatenatesi sull’umanità.[15] Nella realtà, erano invece uomini mediocri, usciti da una certa sfera di piccoli borghesi frustrati, esecutori di ordini e tipicamente servili, che nelle mani dei Nazi diventavano strumenti volonterosi e rotelle del meccanismo, e che, venendo per la prima volta della loro vita in possesso di un certo potere, compensavano col sadismo i loro complessi.X
Ma nelle pagine di Levi, come è naturale, predominano i prigionieri, il Lager, e la segreta gerarchia che fra i prigionieri si istituiva. Anche nel Lager, scrive L., si dimostra «quanto sia vano il mito della originaria uguaglianza fra gli uomini».
Col secondo capitolo, il cui titolo è «Sul fondo», inizia la narrazione vera e propria. Il confronto con la discesa di Dante[16] nell’Inferno si impone in modo immediato quando Levi scrive:
2. speaker:XI Questo è l’inferno. Oggi, ai nostri giorni, l’inferno deve essere così, una camera grande e vuota, e noi stanchi stare in piedi, e c’è un rubinetto che gocciola e l’acqua non si può bere, e noi aspettiamo qualcosa di certamente terribile e non succede niente e continua a non succedere niente. …
… siamo arrivati al fondo. Più giù di così non si può andare: condizione umana più misera non c’è, e non è pensabile. Nulla più è nostro: ci hanno tolto gli abiti, le scarpe, anche i capelli; se parleremo, non ci ascolteranno, e se ci ascoltassero, non ci capirebbero. Ci toglieranno anche il nome: e se vorremo conservarlo, dovremo trovare in noi la forza di farlo, di fare sì che dietro al nome, qualcosa ancora di noi, di noi quali eravamo, rimanga. …
… Si immagini ora un uomo a cui, insieme con le persone amate, vengano tolti la sua casa, le sue abitudini, i suoi abiti, tutto infine, letteralmente tutto quanto possiede: sarà un uomo vuoto, ridotto a sofferenza e bisogno, dimentico di dignità e discernimento, poiché accade facilmente, a chi ha perso tutto, di perdere se stesso; tale quindi, che si potrà a cuor leggero decidere della sua vita o morte al di fuori di ogni senso di affinità umana; nel caso più fortunato, in base ad un puro giudizio di utilità. Si comprenderà allora il duplice significato del termine «Campo di annientamento».[17]
1. speaker: Ma l’Inferno non è il Caos, bensì il suo opposto. Come in Dante, così anche nella realtà del 20° secolo ecco è un esempio di razionale suddivisione; già dall’esterno, è un simbolo della volontà di sterminio totale dei padroni del III Reich.
2. speaker:XII … questo nostro Lager è un quadrato di circa seicento metri di lato, circondato da due reticolati di filo spinato, il più interno dei quali è percorso da corrente ad alta tensione. È costituito da sessanta baracche in legno, che qui si chiamano Blocks, di cui una decina in costruzione; a queste vanno aggiunti il corpo delle cucine, che è in muratura; una fattoria sperimentale, gestita da un distaccamento di Häftlinge privilegiati; le baracche delle doccie e delle latrine, in numero di una per ogni gruppo di sei od otto Blocks. Di più, alcuni Blocks sono adibiti a scopi particolari. Innanzi tutto, un gruppo di otto, all’estremità est del campo, costituisce l’infermeria e l’ambulatorio; v’è poi il Block 24 che è il Krätzeblock, riservato agli scabbiosi; il Block 7, in cui nessun comune Häftling è mai entrato, riservato alla «Prominenz», cioè all’aristocrazia, agli internati che ricoprono le cariche supreme; il Block 47, riservato ai Reichsdeutsche (gli ariani tedeschi, politici o criminali); il Block 49, per soli Kapos; il Block 12, una metà del quale, ad uso dei Reichsdeutsche e Kapos, funge da Kantine, cioè da distributorio di tabacco, polvere insetticida, ed occasionalmente altri articoli; il Block 37, che contiene la Fureria centrale e l’Ufficio del lavoro; ed infine il Block 29, che ha le finestre sempre chiuse perché è il Frauenblock, il postribolo del campo, servito da ragazze Häftlinge polacche, e riservato ai Reichsdeutsche.[18]
1. speaker: La suddivisione dei blocchi corrisponde alla suddivisione degli Häftlinge. Gli abitanti del Lager si distinguono in tre categorie: i criminali, i politici e gli ebrei. L’ordine con cui sono elencati è anche il loro ordine gerarchico.[19]
Tutti indossano la stessa uniforme a righe di cotone grezzo, ma i criminali, oltre al numero, portano cucito sulla giacca un triangolo verde, i politici un triangolo rosso, gli ebrei una stella di David rossa e gialla.
2. speaker: I nostri padroni effettivi sono i triangoli verdi, i quali hanno mano libera su di noi…
1. speaker: … scrive Levi,
2. speaker: … ed inoltre quelli fra le due altre categorie che si prestano ad assecondarli: i quali non sono pochi.
Essi sono il tipico prodotto della struttura del Lager tedesco: si offra ad alcuni individui in stato di schiavitù una posizione privilegiata, un certo agio ed una buona probabilità di sopravvivere, esigendone in cambio il tradimento della naturale solidarietà coi loro compagni, e certamente vi sarà chi accetterà.[20]
1. speaker: Eppure Levi non si ergea giudice per condannare il loro comportamento, piuttosto ne ricerca le cause:
2. speaker: Noi non crediamo alla più ovvia e facile deduzione: che l’uomo sia fondamentalmente brutale, egoista e stolto come si comporta quando ogni sovrastruttura civile sia tolta, e che lo “Häftling” non sia dunque che l’uomo senza inibizioni. Noi pensiamo piuttosto che, quanto a questo, null’altro si può concludere, se non che di fronte al bisogno e al disagio fisico assillanti, molte consuetudini e molti istinti sociali sono ridotti al silenzio.
Ci pare invece degno di attenzione questo fatto: viene in luce che esistono fra gli uomini due categorie particolarmente ben distinte: i salvati e i sommersi. …
Questa divisione è molto meno evidente nella vita comune; in questa non accade spesso che un uomo si perda, perché normalmente l’uomo non è solo…
Ma in Lager avviene altrimenti: qui la lotta per sopravvivere è senza remissione, perché ognuno è disperatamente ferocemente solo. Se un qualunque Null Achtzehn vacilla, non troverà chi gli porga una mano; bensì qualcuno che lo abbatterà a lato, perché nessuno ha interesse a che un «mussulmano»di più́ si trascini ogni giorno al lavoro; …
Nella storia e nella vita pare talvolta di discernere una legge feroce, che suona «a chi ha, sarà dato; a chi non ha, a quello sarà tolto.»
Nel Lager, dove l’uomo è solo e la lotta per la vita si riduce al suo meccanismo primordiale, la legge iniqua è apertamente in vigore, è riconosciuta da tutti. Con gli adatti, con gli individui forti ed astuti, i capi stessi mantengono volentieri contatti, talora quasi camerateschi, perché sperano di poterne trarre forse più́ tardi qualche utilità. Ma ai mussulmani, agli uomini in dissolvimento, non vale la pena di rivolgere la parola, …
Tanto meno vale la pena di farsene degli amici, perché non hanno in campo conoscenze illustri, non mangiano niente extra razione, non lavorano in Kommandos vantaggiosi e non conoscono nessun modo segreto di organizzare. Ed infine, si sa che sono qui di passaggio, e fra qualche settimana non ne rimarrà che un pugno di cenere in qualche campo non lontano, e su un registro un numero di matricola spuntato.
…
Chi non sa diventare un Organisator, Kombinator, Prominent (truce eloquenza dei termini!) finisce in breve mussulmano. Una terza via esiste nella vita, dove è anzi la norma; non esiste in campo di concentramento. …
Ma oltre ai funzionari propriamente detti, vi è una vasta categoria di prigionieri che, non favoriti inizialmente dal destino, lottano con le sole loro forze per sopravvivere. Bisogna risalire la corrente; dare battaglia ogni giorno ed ogni ora alla fatica, alla fame, al freddo, ed alla inerzia che ne deriva; resistere ai nemici e non aver pietà per i rivali; aguzzare l’ingegno, indurare la pazienza, tendere la volontà. Od anche, strozzare ogni dignità e spegnere ogni lume di coscienza, scendere in campo da bruti contro gli altri bruti, lasciarsi guidare dalle insospettate forze sotterranee che sorreggono le stirpi e gli individui nei tempi crudeli. Moltissime sono state le vie da noi escogitate ed attuate per non morire: tante quanti sono i caratteri umani.[21]
1. speaker: Una di queste vie era finire in infermeria. Ma per riuscirci bisognava avere grande esperienza, abilità, e conoscenza. Perché chi era davvero malato, cioè aveva una malattia inguaribile, veniva spedito dritto nelle camere a gas. Chi invece soffriva di un lieve malanno aveva poche speranze di essere trasferito in infermeria. Finirci senza avere una malattia grave era un’impresa che riusciva solo a pochi, veterani e prominenti.
2. speaker: La vita del Ka-Be è vita di limbo. I disagi materiali sono relativamente pochi, a parte la fame e le sofferenze inerenti alle malattie. Non fa freddo, non si lavora, e, a meno di commettere qualche grave mancanza, non si viene percossi. …
Il Ka-Be è il Lager a meno del disagio fisico. Perciò, chi ancora ha seme di coscienza, vi riprende coscienza; perciò, nelle lunghissime giornate vuote, vi si parla di altro che di fame e di lavoro, e ci accade di considerare che cosa ci hanno fatti diventare, quanto ci è stato tolto, che cosa è questa vita. …
Noi abbiamo viaggiato fin qui nei vagoni piombati; noi abbiamo visto partire verso il niente le nostre donne e i nostri bambini; noi fatti schiavi abbiamo marciato cento volte avanti e indietro alla fatica muta, spenti nell’anima prima che dalla morte anonima.
Noi non ritorneremo. Nessuno deve uscire di qui, che potrebbe portare al mondo, insieme col segno impresso nella carne, la mala novella di quanto, ad Auschwitz, è bastato animo all’uomo di fare dell’uomo.[22]
1. speaker: Qui Levi lo dice chiaramente. Erano uomini: sia i Kapo e le SS, nonostante quel loro sadismo crudele, sia i prigionieri – pur nella loro umiliazione.
E umana era anche la disperazione senza speranza in cui precipitava una parte deiprigionieri, comeumana era la speranza disperata con cui un’altra parte si aggrappava alla vita.
2. speaker: Se fossimo ragionevoli, dovremmo rassegnarci a questa evidenza, che il nostro destino è perfettamente inconoscibile, che ogni congettura è arbitraria ed esattamente priva di fondamento reale.
Ma ragionevoli gli uomini sono assai raramente, per quanto concerne il loro proprio destino; essi preferiscono in ogni caso le posizioni estreme;[23]
2. speaker: Primo Levi, Häftlingnumero 174.517, ad Auschwitz ha resistito al rigore per lui eccezionale di ben due inverni. Apparteneva a quelle poche centinaia che, su diecimila, erano sopravvissuti. Era abile al lavoro, e questo gli evitò la camera a gas. Era sano, e questo gli impedì di cadere vittima di“selezioni naturali” come le malattie incurabili, l’astenia, la fame o il congelamento.
Insieme agli altri che erano riusciti a restare in vita senza ammalarsi, edificò il grandioso progetto di una fabbrica di Buna:
2. speaker: La Buna è grande come una città; vi lavorano, oltre ai dirigenti e ai tecnici tedeschi, quarantamila stranieri, e vi si parlano quindici o venti linguaggi. Tutti gli stranieri abitano in vari Lager, che alla Buna fanno corona: il Lager dei prigionieri di guerra inglesi, il Lager delle donne ucraine, il Lager dei francesi volontari, e altri che noi non conosciamo.[24]Il nostro Lager (Judenlager, Vernichtungslager, Kazett) fornisce da solo diecimila lavoratori, che vengono da tutte[25] le nazioni d’Europa; e noi siamo gli schiavi degli schiavi, a cui tutti possono comandare, e il nostro nome è il numero che portiamo tatuato sul braccio e cucito sul petto.
La Torre del Carburo, che sorge in mezzo alla Buna e la cui sommità è raramente visibile in mezzo alla nebbia, siamo noi che l’abbiamo costruita. I suoi mattoni sono stati chiamati Ziegel, briques, tegula, cegli, kamenny, bricks, téglak, e l’odio li ha cementati; l’odio e la discordia, come la Torre di Babele, e così noi la chiamiamo: Babelturm, Bobelturm; e odiamo in essa il sogno demente di grandezza dei nostri padroni, il loro disprezzo di Dio e degli uomini, di noi uomini.
E oggi ancora, così come nella favola antica, noi tutti sentiamo, e i tedeschi stessi sentono, che una maledizione, non trascendente e divina, ma immanente e storica, pende sulla insolente compagine, fondata sulla confusione dei linguaggi ed eretta a sfida del cielo come una bestemmia di pietra.
Come diremo, dalla fabbrica di Buna, attorno a cui per quattro anni i tedeschi si adoperarono, e in cui noi soffrimmo e morimmo innumerevoli, non uscì mai un chilogrammo di gomma sintetica.
…
Oggi è una buona giornata. Ci guardiamo intorno, come ciechi che riacquistino la vista, e ci guardiamo l’un l’altro. Non ci eravamo mai visti al sole: qualcuno sorride. Se non fosse della fame!
Poiché tale è la natura umana, che le pene e i dolori simultaneamente sofferti non si sommano per intero nella nostra sensibilità, ma si nascondono, i minori dietro i maggiori, secondo una legge prospettica definita. Questo è provvidenziale, e ci permette di vivere in campo. Ed è anche questa la ragione per cui così spesso, nella vita libera, si sente dire che l’uomo è incontentabile: mentre, piuttosto che di una incapacità umana per uno stato di benessere assoluto, si tratta di una sempre insufficiente conoscenza della natura complessa dello stato di infelicità, per cui alle sue cause, che sono molteplici e gerarchicamente disposte,[26] si dà un solo nome, quello della causa maggiore; fino a che questa abbia eventualmente a venir meno, e allora ci si stupisce dolorosamente al vedere che dietro ve n’è un’altra; e in realtà, una serie di altre.
Perciò, non appena il freddo, che per tutto l’inverno ci era parso l’unico nemico, è cessato, noi ci siamo accorti di avere fame: e, ripetendo lo stesso errore, così oggi diciamo: «Se non fosse della fame!…»
Ma come si potrebbe pensare di non aver fame? il Lager è la fame: noi stessi siamo la fame, fame vivente.[27]
1. speaker: Ma questa capacità dell’essere umano, che Levi chiama provvidenziale, di subordinare diverse forme di dolore al dolore più grande, permette davvero di sopportare una quantità estrema di sofferenze[28], ed è questo che intende l’autore quando scrive:
2. speaker: Tutti scoprono, più o meno presto nella loro vita, che la felicità perfetta non è realizzabile, ma pochi si soffermano invece sulla considerazione opposta: che tale è anche una infelicità perfetta. I momenti che si oppongono alla realizzazione di entrambi i due stati-limite sono della stessa natura: conseguono dalla nostra condizione umana, che è nemica di ogni infinito.[29]
1. speaker: A metà gennaio del ‘45 non c’erano più dubbi: i russi si stavano avvicinando. Questo significava salvezza, liberazione. Ma chi osava ancora sperare?
2. speaker: Fuori ancora il grande silenzio. Il numero dei corvi era molto aumentato, e tutti sapevano perché. Solo a lunghi intervalli si risvegliava il dialogo dell’artiglieria. Tutti si dicevano a vicenda che i russi presto, subito, sarebbero arrivati; tutti lo proclamavano, tutti ne erano certi, ma nessuno riusciva a farsene serenamente capace. Perché nei Lager si perde l’abitudine di sperare, e anche la fiducia nella propria ragione. In Lager pensare è inutile, perché gli eventi si svolgono per lo più in modo imprevedibile; ed è dannoso, perché mantiene viva una sensibilità che è fonte di dolore, e che qualche provvida legge naturale ottunde quando le sofferenze sorpassano un certo limite.
Come della gioia, della paura, del dolore medesimo, così anche dell’attesa ci si stanca. Arrivati al 25 gennaio, rotti da otto giorni i rapporti con quel feroce mondo che pure era un mondo, i più fra noi erano troppo esausti perfino per attendere.
26 gennaio. Noi giacevamo in un mondo di morti e di larve. L’ultima traccia di civiltà era sparita intorno a noi e dentro di noi. L’opera di bestializzazione, intrapresa dai tedeschi trionfanti, era stata portata a compimento dai tedeschi disfatti.
È uomo chi uccide, è uomo chi fa o subisce ingiustizia; non è uomo chi, perso ogni ritegno, divide il letto con un cadavere. Chi ha atteso che il suo vicino finisse di morire per togliergli un quarto di pane, è, pur senza sua colpa, più lontano dal modello dell’uomo pensante, che il più rozzo pigmeo e il sadico più atroce.[30]
1. speaker: Il giorno dopo arrivarono i russi. Era il 27 gennaio 1945.
2. speaker: L’alba. Sul pavimento, l’infame tumulto di membra stecchite, la cosa Sómogyi.
Ci sono lavori più urgenti: non ci si può lavare, non possiamo toccarlo che dopo di aver cucinato e mangiato. E inoltre, «… rien de si dégoutant que les débordements», dice giustamente Charles; bisogna vuotare la latrina. I vivi sono più esigenti; i morti possono attendere. Ci mettemmo al lavoro come ogni giorno.
I russi arrivarono mentre Charles ed io portavamo Sómogyi poco lontano. Era molto leggero. Rovesciammo la barella sulla neve grigia.
Charles si tolse il berretto. A me dispiacque di non avere berretto.[31]
1. speaker: Il racconto di Levi si chiude con l’arrivo dei russi. Il viaggio all’inferno è giunto alla fine. Ma l’uomo che è disceso nell’abisso e quello che ora ce l’ha fatta a uscirnesono due uomini diversi. E la richiesta – che si leva qua e là – di smetterla una buona volta con le chiacchiere sul nostro passato colpevole suona come un’arrogante pretesa verso questi due uomini che oggi si sono reintegrati nella società.
Molto diversa è invece la domanda di Levi «se proprio metta conto, e se sia bene, che di questa eccezionale condizione umana rimanga una qualche memoria». La risposta affermativa di Levi[32]ci dà fiducia nel futuro più di qualsiasi cosa scritta o detta sul passato da superare:
2. speaker: Noi siamo infatti persuasi che nessuna umana esperienza sia vuota di senso e indegna di analisi, e che anzi valori fondamentali, anche se non sempre positivi, si possano trarre da questo particolare mondo di cui narriamo. Vorremmo far considerare come il Lager sia stato, anche e notevolmente, una gigantesca esperienza biologica e sociale.
Si rinchiudano tra i fili spinati migliaia di individui diversi per età, condizioni, origine, lingua, cultura e costumi, e siano quivi sottoposti a un regime di vita costante, controllabile, identico per tutti e inferiore a tutti i bisogni: è quanto di più rigoroso uno sperimentatore avrebbe potuto istituire per stabilire che cosa sia essenziale e che cosa acquisito nel comportamento dell’animale-uomo di fronte alla lotta per la vita.[33]
1. speaker: Laconvinzione che nessuna esperienza umanasia vuota di senso è forse da considerarsi la ragione profondache ha spinto l’autore[34] a scrivere il suolibro. Riuscendo nell’impresa di «trarre da questo particolare mondo» dei «valori fondamentali».
In una lettera al traduttore Levi scrive:
2. speaker: Spero che questo libro avrà qualche eco in Germania: non solo per ambizione, ma anche perché la natura di questa eco mi permetterà forse di capire meglio i tedeschi, di placare questo stimolo.[35]
2. speaker: Speriamo che la nostra trasmissione possa contribuire a risvegliare l’interesse per questo libro straordinario.
Hans Jürgen Fröhlich Hamburg 22 Uhlenhorster Weg 17
Hamburg, March 12, 1962
Mr. Dr. Primo Levi Torino Corso re Umberto 75
Most esteemed Mr. Levi,
Allow me, as a token of thanks for your book If This is a Man, which I read in German translation, to share the review I produced for Norddeutscher Rundfunk.[1]
It touches upon some of the things that moved me during and after reading, although by no means all—the more subjective things in particular, as I didn’t want to weigh the review down too much.
I’d very much like to speak with you.
I shall be traveling to Switzerland soon, and passing through Turin.
I’ll gladly pay you a visit, if you’re able to meet.
It should be between April 12 and 20, although I can’t yet set an exact date, as my itinerary isn’t yet finalized.
I should mention that I got your address from my friend Wolfgang Beutin, in Hamburg, who told me he’s already written you.[2]
Like him, I’m a member of the Neosocialist League founded by Kurt Hiller.[3]
I believe this could turn into a most interesting conversation, especially since some things are better discussed in person than in writing. I would therefore be thrilled if you were willing to meet. May I look forward to hearing from you soon?
With my warmest regards Most sincerely yours
Hans Jürgen Fröhlich
Radio script enclosed
***************************
The book of my choice:
Primo Levi: If This is a Man Radio script: Hans Jürgen Fröhlich[4]
Reader: You who live safe In your heated houses, You who come home at night to find Hot food and friendly faces:
Consider if this is a man Who toils in the mud Who knows no peace Who fights for half a loaf Who dies according to a yes or a no. Consider if this is a woman, With no hair and no name With no more strength to remember, With empty eyes and a womb as cold As a frog in winter. Ponder that this happened:
I consign these words to you. Carve them into your hearts At home or on the street, Going to bed or rising: Tell them to your children,
Or may your house fall down, May illness make you helpless, And your children turn their eyes from you.[5]
Presenter: This is the prolog to the first, provocative book by a 39-year-old author whose name will now forever be associated[6] with the title of his work: Primo Levi, If This is a Man. First released by the Italian publisher Giulio Einaudi in 1958, the German translation Ist das ein Mensch? was released in paperback by S. Fischer in November 1961.
The German publisher’s decision to go directly to paperback with this book is noteworthy[7] in several respects, not least because many potential readers, especially younger readers, can afford one of the best reports on the Auschwitz concentration camp.[8] I say “one of the best reports” for a reason, and over the course of this program I shall explain in more detail why I consider the first work by this young Italian to be so extraordinary, and what sets it apart from others.[9]
For those who have read H.G. Adler, Reitlinger, Kogon, Hersey, or Anna Seghers, Levi’s book, “as an account of atrocities,” to quote his own words from the preface, “adds nothing to what readers throughout the world already know about the disturbing subject of the death camps. It was not written in order to formulate new accusations…”.
What sets Primo Levi’s account[10] apart from others on the same topic[11] is that his report appears to be the first and only one written without an ideological, political, or religious conception as its foundation. It is the work of an intellectual humanist with no dogmatic ties using his own common sense to help shed light on the dark, irrational web of human aberration and cruelty.
This book is the account of a survivor who, as an Italian Jew and resistance fighter, was forced to descend into the inferno of the twentieth century. Unlike his compatriot Dante, however, he wasn’t a spectator accompanied by a guide—instead, he was one of the “damned,” on his own, surrounded by SS henchmen.
The hellish torments Dante devised for his enemies sprang from the mind of a poet, and are therefore completely foreign to the atrocities a certain type of human being is capable of committing.[12]
Should this twentieth-century Divina commedia (Levi has constructed deliberate analogies to Dante’s work) be read in some distant future in which such cruelties no longer exist—to assume a utopian stance—one would consider this report either fictitious or dystopian, a tale on par with those of Huxley or Orwell, the only difference being that their works are of an almost naïve harmlessness compared to Levi’s account.[13]
In this book, Levi tells the story of his capture by the fascist militia and his deportation to the Monowitz concentration camp, a subcamp of Auschwitz, where he was imprisoned from December 1943 until the Russians arrived in January.[14]
Auschwitz meant death, the end. Monowitz meant postponement.
The remarkable thing about Levi’s report, I find, is the fact that it isn’t a list of atrocities and persecutions—sometimes, of course, he cannot avoid it, which is hardly surprising given the topic—rather, he has set himself the task of psychologically examining people’s behavior in Auschwitz. He limits himself to personal experiences and observations, and comes to some conclusions that are by turns moving, devastating, and shocking.
Human beings, then—as the title of the book suggests—are at the center of this report.
The author mercilessly lays bare the souls of both prisoners and guards. He isn’t satisfied describing the atrocities of the SS, the Kapos, and the guards in general as “inhuman” or even “beastly.” He is far more interested in proving how everything that happened and could happen in the concentration camp was all too human. His keen psychological observations show how certain elementary human characteristics come nakedly and brutally to light when people find themselves in extreme situations.
Without falling prey to a psychologist’s fallacy—one which, by understanding, excuses—the value of this account lies in the objective attitude with which the author seeks to identify the psychological motivations underlying the relationship between guards and prisoners as well as their behavior towards each other.
Although it is an account of concentration camp life—and, as previously mentioned, perhaps one of the best—it is more than that:
The concentration camp serves solely as an extreme model used to demonstrate how human beings react when reduced to their primal form—literally naked, starving, freezing, and deprived of every human right.
Above all, however, Levi dispels the widespread superstition that concentration camps guards were demonic, diabolical forces that had overtaken humankind.[15]
In reality they were average people, a specific species of repressed petty bourgeois who took orders and carried them out, who in the Nazis’ hands became willing instruments and apparatchiks and who, now able to exercise a degree of power for the first time in their lives, compensated for all their complexes with utter sadism.
The priority in Levi’s account, however, are naturally the prisoners themselves, the camp, and the secret hierarchy that developed among the captives.
Even in the concentration camp, to paraphrase Levi, it becomes clear how empty the myth of original equality among human beings is.
The second chapter, titled “On the Bottom,” marks the beginning of the detailed concentration camp account. The comparison with Dante’s descent[16] into hell becomes all too readily apparent when Levi writes:
Reader: This is hell. Today, in our time, hell must be like this. A huge, empty room: we are tired, standing on our feet, and there is a tap that drips and the water cannot be drunk, and we wait for something that will certainly be terrible, and nothing happens and nothing continues to happen….
We have reached the bottom. It’s not possible to sink lower than this; no human condition more wretched exists, nor could it be imagined. Nothing belongs to us anymore; they have taken away our clothes, our shoes, even our hair; if we speak, they will not listen to us, and if they listened, they would not understand. They will take away even our name: and if we want to keep it, we will have to find in ourselves the strength to do so, to manage somehow so that behind the name something of us, of us as we were, remains.…
Imagine now a man who has been deprived of everyone he loves, and at the same time of his house, his habits, his clothes, of literally everything, in short, that he possesses: he will be a hollow man, reduced to suffering and needs, heedless of dignity and restraint, for he who loses everything can easily lose himself. He will be a man whose life or death can be lightly decided, with no sense of human affinity—in the most fortunate case, judged purely on the basis of utility. It is in this way that one can understand the double meaning of the term “extermination camp,” and it will be clear what we seek to express with the phrase “lying on the bottom.”[17]
Presenter: Hell is not chaos, but its opposite. As in Dante, the reality of this twentieth-century hell is also a paragon of rational, orderly division. Even outwardly, it is a symbol of the Third Reich’s will to total annihilation.
Reader: This Lager of ours is a square of about six hundred meters per side, enclosed by two barbed-wire fences, the inner one carrying a high-tension current. It consists of sixty wooden barracks, called Blocks, ten of which are still being built. In addition, there is the building that houses the kitchens, which is of brick; an experimental farm, run by a detachment of privileged Häftlinge; the barracks with the showers and the latrines, one for each group of six or eight Blocks.
Besides these, certain Blocks are reserved for specific purposes. First of all, a group of eight, at the extreme eastern end of the camp, forms the infirmary and clinic; then, there is Block 24, which is the Krätzeblock, reserved for infectious skin diseases; Block 7, which no ordinary Häftling has ever entered, reserved for the Prominenz, that is, the aristocracy, the prisoners who hold the highest positions; Block 47, reserved for the Reichsdeutsche (Aryan Germans, political or criminal prisoners); Block 49, for the Kapos alone;
Block 12, half of which serves as a canteen for the Reichsdeutsche and the Kapos … Block 37, which contains the main Quartermaster’s office and the Work Office; and, finally, Block 29, which always has its windows closed, because it is the Frauenblock, the camp brothel, serviced by Polish Häftling girls, and reserved for the Reichsdeutsche.[18]
Presenter: The division of the blocks parallels the division of the prisoners. There were three categories of camp inhabitants: criminals, political prisoners, and Jews. The order in which they are listed reflects their ranking.[19]
All wear the striped drill uniform, but next to their number the criminals have a green triangle sewn onto their jacket, the political prisoners have a red triangle, and the Jews have a red-yellow Jewish star.
Reader: Our masters in effect are the “green triangles,” who have a free hand over us…
Presenter: … writes Levi,
Reader: … along with those from the other two categories who are willing to help them—and they are not few.
They are a typical product of the structure of the German Lager: if a position of privilege, a degree of comfort, and a reasonable probability of survival are offered to a few individuals in a state of slavery, in exchange for the betrayal of a natural solidarity with their comrades, someone will certainly accept.[20]
Presenter: And yet Levi doesn’t set himself apart as a judge, condemning this attitude; rather, he seeks its causes:
Reader: We do not believe in the most obvious and facile deduction: that man is fundamentally brutal, egoistic, and stupid in his conduct once every civilized institution is taken away, and that the “Häftling” is consequently nothing but a man without inhibitions. We believe, rather, that the only conclusion to be drawn is that, in the face of driving need and physical privation, many habits and social instincts are reduced to silence.
But another fact seems to us worthy of attention: what comes to light is the existence of two particularly well differentiated categories among men—the saved and the drowned …
This division is much less evident in ordinary life, for there it rarely happens that a man loses himself. Normally a man is not alone.…
But things are different in the Lager: here the struggle to survive is without respite, because everyone is desperately and ferociously alone. If some Null Achtzehn totters, he will find no one to extend a hand; on the contrary, someone will knock him aside, because it is in no one’s interest that there be one more Muselmann dragging himself to work every day….
In history and in life one sometimes seems to glimpse a fierce law that states: “To he who has, it will be given; from he who has not, it will be taken away.”
In the Lager, where man is alone and where the struggle for life is reduced to its primordial mechanism, this unjust law is openly in force, and is recognized by all. The bosses, too, willingly maintain contact with the adaptable, with those who are strong and astute, sometimes even in a comradely way, because they hope, perhaps later, to derive some benefit. But it’s not worth speaking to the Muselmänner, the men who are disintegrating…
It’s even less worthwhile to make friends with them, because they have no important connections in the camp, they do not get any extra rations, they do not work in profitable Kommandos, and they do not know any secret method of organizing. And, in any case, it’s clear that they are only passing through here, that in a few weeks nothing will remain of them but a handful of ashes in some nearby field and a checked-off number in a register.
…
Anyone who does not know how to become an Organisator, Kombinator, Prominent (the eloquence of these words!) soon becomes a Muselmann. In life, a third way exists, and is in fact the rule; in the concentration camp, the third way does not exist.
But, besides the officials in the strict sense of the word, there was a vast category of prisoners, not initially favored by fate, who struggled to survive purely by their own strength.
One had to fight against the current; to battle every day and every hour against exhaustion, hunger, cold, and the resulting inertia; to resist enemies and have no pity for rivals; to sharpen one’s wits, build up one’s patience, strengthen one’s willpower. Or else to strangle all dignity and kill all conscience, to enter the arena as a beast against other beasts, to let oneself be guided by those unsuspected subterranean forces which sustain peoples and individuals in cruel times. Many were the ways devised and put into practice by us in order not to die: as many as there are human characters.[21]
Presenter: One of these ways was to get into the sick ward. But doing so required great experience, skill, and knowledge. Because anyone who was really ill, incurably ill, was sent to the gas chamber. And those who were only slightly ill had little chance of being sent to the sick ward. Only a few, Veterans or Prominenten, were able to avoid being seriously ill and still be sent to the infirmary.
Reader: The life of Ka-Be [the abbreviation for Krankenbau, the infirmary] is a life of limbo. The physical discomforts are relatively few, apart from hunger and the suffering inherent in illness. It’s not cold, there’s no work to do, and, unless you commit some grave fault, you aren’t beaten …
Ka-Be is the Lager without its physical discomforts. Therefore, anyone who still has any seeds of conscience feels his conscience reawaken; and so, in the long empty days, he speaks of other things than hunger and work, and begins to consider what they have made us become, how much they have taken away from us, what this life is …
It becomes clear that we will not return. We traveled here in sealed freight cars; we saw our women and our children depart toward nothingness; we, made slaves, have marched countless times to and from our silent labor, dead in spirit long before our anonymous death.
No one must leave here who might carry to the world, together with the mark stamped in his flesh, the evil tidings of what man’s audacity made of man in Auschwitz.[22]
Presenter: Here, Levi clearly states: They were human beings. The Kapos and SS men, despite their cruel sadism, the prisoners—even in their degradation.
And the hopeless despair into which some of the prisoners threw themselves was also human, as was the desperate hope with which others kept themselves alive.
Reader:If we were logical, we would resign ourselves to this evidence, that our fate is utterly unknowable, that every conjecture is arbitrary and has absolutely no foundation in reality. But men are rarely logical when their own fate is at stake; they prefer in every case extreme positions.[23]
Presenter: Prisoner number 174,517—Primo Levi—endured two unusually harsh winters in Auschwitz. He was one of the few hundred of the tens of thousands who remained alive. Because he was fit for work, he escaped the gas chamber. Because he was healthy, he did not fall victim to “natural selections” like incurable diseases, exhaustion, starvation, or freezing to death.
Together with the others who had managed to stay alive, who had remained healthy, he built a massive factory, Buna:
Reader: Buna is as big as a city; besides the German managers and technicians, forty thousand foreigners work here, and fifteen or twenty languages are spoken. All the foreigners live in different Lagers, which surround Buna: the English prisoners of war Lager, the Ukrainian women’s Lager, the French volunteers’ Lager, and others that we do not know.[24]
Our Lager (Judenlager, Vernichtungslager, Kazett) by itself provides ten thousand workers, who come from all[25] the nations of Europe.
We are the slaves of the slaves, whom all can give orders to, and our name is the number that we carry tattooed on our arm and sewn on our chest.
The Carbide Tower, which rises in the middle of Buna and whose top is rarely visible in the fog, was built by us. Its bricks were called Ziegel, briques, tegula, cegli, kamenny, mattoni, téglak, and they were cemented by hate, hate and discord, like the Tower of Babel; and that is what we call it, Babelturm, Bobelturm; and we hate it as our masters’ insane dream of grandeur, their contempt for God and men, for us men.
And today, just as in the ancient fable, we all feel, and the Germans themselves feel, that a curse—not transcendent and divine but inherent and historical—hangs over the insolent structure, built on the confusion of languages and erected in defiance of heaven like a stone curse.
As we will explain, the Buna factory, which the Germans worked on for four years and where countless of us suffered and died, never produced a kilo of synthetic rubber.
…
Today is a good day. We look around like blind people who have recovered their sight, and we look at one another. None of us have seen the others in sunlight: someone smiles. If it weren’t for the hunger!
For human nature is such that sorrows and sufferings simultaneously endured do not add up to a whole in our consciousness but hide, the lesser behind the greater, according to a definite law of perspective.
This is providential and allows us to survive in the camp. And this is the reason that so often in free life one hears it said that man is never content. In fact, it is a question not of a human incapacity for a state of absolute happiness but of an ever insufficient knowledge of the complex nature of the state of unhappiness; so that the single name of its major cause is given to all its causes, which are numerous and arranged hierarchically.[26] And when this most immediate cause of unhappiness comes to an end, we are painfully surprised to see that behind it lies another one, and in reality a whole series of other ones.
And so as soon as the cold, which throughout the winter had seemed our only enemy, ceased, we became aware of our hunger, and, repeating the same mistake, today we say: “If it weren’t for the hunger! . . .”[27]
But how could one imagine not being hungry?
The Lager is hunger: we ourselves are hunger, living hunger.
Presenter: But this human ability to subordinate all sorts of suffering to the greatest suffering, which Levi calls grace, really does make it possible to endure maximum pain,[28] and that is what the author means when he writes:
Reader: Sooner or later in life we all discover that perfect happiness is unrealizable, but few of us pause to consider the opposite: that so, too, is perfect unhappiness. The obstacles preventing the realization of both these extreme states are of the same nature: they derive from our human condition, which is hostile to everything infinite.[29]
Presenter: By mid-January 1945, there was no longer any doubt that the Russians were approaching. That meant salvation, liberation. But who still dared hope?
Reader: Outside there was still the vast silence. The number of crows had increased considerably and everyone knew why. Only at long intervals did the dialogue of the artillery reawaken. We all said to one another that the Russians would arrive soon, at once; we all proclaimed it, we were all sure of it, but at bottom nobody really believed it. Because in the Lager one loses the habit of hope, and even of faith in one’s own reasoning. It is useless to think in the Lager, because events happen for the most part in an unpredictable manner; and it is harmful, because it keeps alive a sensitivity that is a source of pain, and which some providential natural law dulls when suffering passes a certain limit.
As one tires of joy, fear, and pain itself, so, too, one can tire of waiting. By January 25, eight days after breaking our ties with that ferocious world which nonetheless was a world, most of us were too exhausted even to wait.
January 26. We were lying in a world of dead men and phantoms. The last trace of civilization had vanished around and inside us. The work of bestial degradation, begun by the Germans in triumph, had been brought to its conclusion by the Germans in defeat.
It is man who kills, man who creates or suffers injustice; he who shares his bed with a corpse, having lost all restraint, is not a man. He who has waited for his neighbor to die in order to take his piece of bread is, albeit blameless, farther from the model of thinking man than the most primitive pygmy or the most vicious sadist.[30]
Presenter: The Russians arrived the following day, on January 27, 1945.
Reader: Dawn. On the floor, the shameful disorder of skin and bones, the Sómogyi thing.
There are more urgent tasks: we cannot wash, we cannot touch him until we have cooked and eaten. And, besides, “. . . rien de si dégoutant que les débordements,” Charles said justly; the latrine had to be emptied. The living are more demanding; the dead can wait. We began to work as we did every day.
The Russians arrived as Charles and I were carrying Sómogyi a little distance outside. He was very light. We overturned the stretcher onto the gray snow.
Charles took off his cap. I was sorry that I didn’t have a cap.[31]
Presenter: Levi’s report concludes with the arrival of the Russians. The journey through hell is over. But the person who descended into it and the person permitted to leave it are two different people. And with respect to these people, who are now reintegrated into society, it sounds presumptuous to hear others, here and there, saying all this talk about our guilty past must finally stop.
Levi, on the other hand, asks an entirely different question: “we can perhaps ask ourselves if it is necessary or good that any memory of this exceptional human state be retained.”
Levi’s affirmative answer[32]gives us more confidence in the future than anything written or spoken about the past we must get beyond:
Reader: Indeed, we are convinced that no human experience is without meaning or unworthy of analysis, and that fundamental values, even if they are not always positive, can be deduced from this particular world which we are describing. We would like to consider how the Lager was also, and preeminently, a gigantic biological and social experiment.
Let thousands of individuals, differing in age, condition, origin, language, culture, and customs, be enclosed within barbed wire, and there be subjected to a regular, controlled life, which is identical for all and inadequate for all needs. No one could have set up a more rigorous experiment to determine what is inherent and what acquired in the behavior of the human animal faced with the struggle for life.[33]
Presenter: This conviction that no human experience is without meaning may have been the underlying reason the author[34] wrote this book. He has certainly succeeded in deducing some fundamental values from this particular world.
In a letter to his translator, Levi writes:
Reader: I hope that this book will find some resonance in Germany: not only out of ambition, but because the nature of the resonance will perhaps allow us to better understand the Germans and appease this urge.[35]
Presenter: Perhaps this radio program will help inspire interest in this extraordinary book.
Info
Notes
Tag
Sender: Hans Jürgen Fröhlich
Addressee: Primo Levi
Date of Drafting: 1962-03-12
Place of Writing: Hamburg
Description:typewritten letter with handwritten signature in blue ballpoint pen.
Enclosures:carbon copy on thirteen sheets of onionskin paper, typewritten with handwritten insertions in blue ballpoint pen and red pencil, with marks of a staple that has been removed. Except for the first sheet of paper, all the sheets have a progressive page number typewritten on the upper margin in the center (e.g. “- 2 -”).
Archive: Archivio privato di Primo Levi, Turin
Series: Fasc. 20, sottofasc. 1, doc. 45, f. 136
Folio: 14, front only
DOI:
1Nordeutscher Rundfunk broadcast the review on April 1, 1962 during the radio program Das Buch meiner Wahl (“The book of my choice”); in this letter, Fröhlich enclosed the text of the review, a typewritten document in which Fröhlich himself made several handwritten remarks and corrections. Primo Levi’s private archive also has another copy of the review, in its definitive version (with accepted corrections and a few handwritten remarks by Levi, cf. Ist das ein Mensch? on the German Radio in Fröhlich’s Biography).
4The upper margin of the paper, on the right, has an insertion handwritten in blue ballpoint pen: “Norddeutscher Rundfunk | Sendung: 1.4.62”, (“Norddeutscher Rundfunk | Broadcast: 4/1/62”).
5Primo Levi, Ist das ein Mensch? cit., p. 11; original ed., OC I, p. 139; English transl., CW I, p. 7.
6Above the line is a handwritten insertion in blue ballpoint pen accompanied by a caret: “zusammen,” (“together”).
7Fröhlich corrects “lebens-” to “denkens-” (“worth living” to “thankworthy”) with a line and a handwritten insertion in blue ballpoint pen.
8As is common practice in scripts, the indication of which radio speaker is talking is repeated near each page interruption. To enhance legibility, the repetitions have been eliminated.
9On the inside margin, the start of a new paragraph is indicated with a vertical line handwritten in red pencil.
10Fröhlich corrects “Buch” to “Aufzeichnung” (“Book” to “Account” ) with a line and an insertion handwritten in blue ballpoint pen.
11“gleichen Themas” (“same topic”) is a typewritten insertion above the line.
12From “Es handelt…” to “…ist.” (“This book” to “committing.”) the indentations of new paragraphs are eliminated with a cross and a square in blue ballpoint pen.
13On the inside margin, the indentation of a new paragraph is marked with a vertical line in red pencil.
14Above the line, after “Januar,” an insertion has been handwritten in pencil: “45.”
15Fröhlich corrects “sei” to “seien” (“were”) in pencil.
16The word “Dantes” is an insertion typed above the line.
17Primo Levi, Ist das ein Mensch?, p. 21 and pp. 26-27; original ed., OC I, p. 149 and pp. 153-54; English transl., CW I, p. 18 and pp. 22-23.
18Primo Levi, Ist das ein Mensch?, p. 31; original ed., OC I, p. 157; English transl., CW I, pp. 27-28.
19Fröhlich corrects “Rangeinteilung” (“ranking’s division”) to “Rangordnung” (“ranking”) with a line and an insertion handwritten in blue ballpoint pen.
20Primo Levi, Ist das ein Mensch?, p. 32 and p. 95; original ed., OC I, p. 158 and p. 209; English transl., CW I, p. 29 and p. 86.
21Primo Levi, Ist das ein Mensch?, p. 91 and ff.; original ed., OC I, p. 206 and ff.; English transl., CW I, p. 82 and ff.
22Primo Levi, Ist das ein Mensch?, p. 51 and ff.; original ed., OC I, p. 174 and ff.; English transl., CW I, p. 47 and ff.
23Primo Levi, Ist das ein Mensch?, p. 36; original ed., OC I, p. 161; English transl., CW I, p. 32.
24“kennen” (“know”) is a subsequent correction, both typed and handwritten, of an underlying, illegible word.
25Fröhlich corrects “einem” to “allem” (“one” to “all”) with a line and an insertion handwritten in blue ballpoint pen.
26The prefix “an-” is a typed addition above the line.
27Primo Levi, Ist das ein Mensch?, p. 75 and ff.; original ed., OC I, p. 193 and ff.; English transl., CW I, p. 68 and ff.
28Fröhlich corrects “ist wirklich in der Lage, ein Höchstmaß an Schmerzen erträglich zu machen,” (“is really able to endure maximum pain”) to “ermöglicht es wirklich, ein Höchstmaß an Schmerzen zu ertragen” (“really does make it possible to endure maximum pain”) with lines and insertions handwritten in blue ballpoint pen.
29Primo Levi, Ist das ein Mensch?, p. 16; original ed., OC I, p. 144; English transl., CW I, p. 13.
30Primo Levi, Ist das ein Mensch?, p. 177 and ff.; original ed., OC I p. 276 and ff.; English transl., CW I, p. 163 and ff.
31Primo Levi, Ist das ein Mensch?, p. 179; original ed., OC I, p. 277.
32Fröhlich corrects «, die er darauf gibt,» («that he gives») with «Levis» («Levi’s») with an insertion handwritten in blue ballpoint pen.
33Primo Levi, Ist das ein Mensch?, p. 91; original ed., OC I, p. 206; English transl., CW I, p. 82.
34Fröhlich corrects “Anlass des Autors” (“Autor’s reason”) to “Anlass für den Autor” (“reason for the Autor”) with a line and an insertion handwritten in blue ballpoint pen.
35Primo Levi, Ist das ein Mensch?, p. 9, Primo Levi, Carteggio con Heinz Riedt, p. 65.
I
Italicized in the text is Primo Levi’s partial translation of Fröhlich’s review. Here Levi corrects “notevole” to “famoso” with a deletion in blue fountain pen.
IILevi changes the “c” of “chi” from an upper-case to a lower-case letter; this might indicate that the “Per” was added subsequently.
IIIAfter “20° secolo” and before the parenthesis, Levi cancels “verrà letto.”
IVLevi corrects “questi” to “simili” with a deletion in blue fountain pen.
VLevi corrects “prigionia” to “cattura” with a deletion in blue fountain pen.
VILevi had written “ora commoventi, ora sconvolgenti” but then inserts a handwritten inversion mark between the two phrases.
VIILevi corregge «in un» con «in quel» con una cancellatura e un segno di aggiunta ms. tra «decadere» e «falso».
VIIILevi corrects “in un” to “in quel” with a deletion and a handwritten addition mark between “decadere” and “falso.”
IXBetween “in cui” and “si studiano,” Levi deletes “l’uomo.”
XThe paragraph from “Ma…” to “-... complessi” has a question mark handwritten in red pencil over the body of the text.
XIThe phrases “Questo è l’Inferno…,” “Siamo arrivati…,” and “Si pensi ora a un uomo…” are grouped by square brackets handwritten on the inside margin of the paper.
XIIThe phrases “Il nostro Lager è un quadrato…” and “…il bordello del campo” are inserted in a handwritten frame with broken lines above, to the left, and below the text.