046. Hermann Langbein a Primo Levi, 26 luglio 1974

In Breve

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Nota al testo


Con una lettera circolare, Langbein ragguaglia i membri dei Comitati sulle decisioni del raduno appena svoltosi a Berlino, e comunica un primo programma della cerimonia del trentennale della Liberazione di Auschwitz, che si svolgerĂ  in Israele nel gennaio 1975.

Wien, den 26. Juli 1974

 

Liebe Freunde,

Beiliegend des Protokoll der Beratung unseres Komitees in Berlin zur Information.

Was die Stiftung (Punkt 2) betrifft, so wird gebeten, darĂŒber vorerst noch nichts zu veröffentlichen, da zuerst gesichert werden soll, ob dieses Projekt realisierbar ist.

Dass die Kundgebung vom 23. bis 27. JÀnner 75 in Tel-Aviv und Jerusalem stattfinden wird, soll aber schon bekanntgegeben werden, ebenso der Charakter dieser Kundgebung, der aus dem Motto «Nach Auschwitz: Gegen Vorurteile und Diskriminierung» und den Unterthemen der Podiumsdiskussionen hervorgeht.

Wir rechnen mit der initiativen Mithilfe aller Mitglieder und Freunde. Nicht nur im Kreis der ehemaligen KZ-ler soll fĂŒr eine Teilnahme geworben werden; es sollen wenn möglich Jugendorganisationen, Schulen und UniversitĂ€ten dafĂŒr interessiert werden, damit sie Interessierte zur Kundgebung delegieren.

Es ist uns klar, dass nur dann die Kundgebung ein solches Echo wird finden können, wie es dem Anlass entspricht, wenn alle mithelfen.

Bei der Tagung in Berlin ist spontan der Vorschlag gemacht worden, dass Mitglieder und Freunde unseres Komitees sich bis zur Kundgebung in Israel zu einem monatlichen Beitrag an das Komitees verpflichten, damit die Ausgaben, die durch die Vorbereitungsarbeiten entstehen werden, gedeckt werden können. Falls Sie diese Anregung auch aufgreifen wollen, bitte um Überweisung auf das Konto, das auf diesem Papier unter angegeben ist.

Mit besten GrĂŒssen

 

(Hermann Langbein)[1]

 

 

RESOLUTION
des „ComitĂ© International des Camps“ und des Internationalen Verbindungskomitees der Überlebenden von Auschwitz am 17.7.1974 in Berlin gefasst

In der letzten Zeit mehren sich erschreckend die FĂ€lle, in denen Verfahren gegen Personen eingestellt, unterbrochen oder endlos verschleppt werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus in SchlĂŒsselstellungen maßgebend an den Massenverbrechen beteiligt waren. Es genĂŒgt, an die Verfahren gegen GanzenmĂŒller, Streckenbach, Wagner oder Hahn zu erinnern. Alle Interventionen, damit sich diese und andere Leute wegen ihrer Mitschuld an den Massenmorden zu verantworten haben, sind bisher ergebnislos verlaufen.

Ebenso ergebnislos waren wĂ€hrend dreieinhalb Jahren alle Vorsprachen und Schreiben, die eine Ratifizierung des französisch-deutschen Abkommens verlangten, welches eine Bestrafung der in Frankreich in Abwesenheit Verurteilten endlich ermöglichen soll. Nach den ergebnisreichen Aktionen von Beate Klarsfeld ist nun – auf Grund der Intervention des französischen StaatsprĂ€sidenten, fĂŒr die wir ihm zu Dank verpflichtet sind, und der Zusage des deutschen Bundeskanzlers – die Ratifizierung dieses Abkommens in Aussicht gestellt worden. Der Bundestagsabgeordnete Ernst Achenbach, der sich rĂŒhmte, die Verschleppung veranlasst zu haben, ist auf seinem Posten als Berichterstatter des zustĂ€ndigen Ausschusses unhaltbar geworden, weil die deutsche Öffentlichkeit endlich zur Kenntnis genommen hat, daß Achenbach als Nationalsozialist an den Judendeportationen aus Frankreich beteiligt war. Mehr noch: die Jungdemokraten verlangen, daß er sein Bundestagsmandat niederlegen und aus der FDP ausgeschlossen werden soll.

Wir nehmen diese Initiative junger Politiker dankbar zur Kenntnis.

Wir solidarisieren uns mit unseren französischen Kamaraden, welche die Aktionen von Beate Klarsfeld von Anfang an tatkrĂ€ftig unterstĂŒtzt haben, wir anerkennen den Erfolg ihrer Aktion; deren Ergebnis veranlasst uns aber zu folgender Frage:

Wartet man auf eine Ă€hnliche Aktion, bis man endlich mit der sogenannten „medizinische Amnestie“ Schluß macht und die seinerzeit so Hochgestellten zur Verantwortung zieht? Sie schĂŒtzen sich in der Regel mit Ă€rztlichen Attesten vor ihren Prozessen, die ihnen bescheinigen, daß sie einem langwĂ€hrenden Prozess gesundheitlich nicht gewachsen wĂ€ren.

Warum macht man ihnen aber dann nicht kurze Prozesse, indem man dasjenige Verbrechen herausgreift, das am besten dokumentiert und daher am schnellsten nachgewiesen werden kann? Nach dem Urteil möge ein Amtsarzt entscheiden, ob der Schuldige in der Haft oder in einem GefĂ€ngniskrankenhaus seine Strafe zu verbĂŒssen hat, oder ob er haftunfĂ€hig ist.

Daß die Prozesse gegen ehemals Hochgestellte nicht durchgefĂŒhrt werden, ist fĂŒr die deutsche Justiz ebenso kompromittierend, wie es die Nichtratifizierung des französisch-deutschen Vertrages fĂŒr den Deutschen Bundestag war.

 

Protokoll der Sitzung des Internationalen Verbindungskomitees der Überlebenden von AUSCHWITZ am 15. Juli 1974. Beginn 15 Uhr. Anwesend:

Dr. H.G. Adler
Hermann Diamanski
Heinz Galinski
Dr. Adelaide Hautval
Dr. Adrienne Krausz
Tomas Kosta
Hermann Langbein
Heiner Lichtenstein
Dr. Dr. Ella Lingens
Grete Salus
Karel Vrba
Dr. Georges Wellers
Dr. Otto Wolken
Dr. Joseph Wulf
Dr. Leon Zelman
(NachtrĂ€glich kam noch 1 Überlebender von Auschwitz aus Polen).

Prof. Wellers eröffnet die Sitzung mit einem Bericht ĂŒber die nĂ€chsten Plane des Komitees, die bereits unter den Vorstandsmitgliedern als auch mit Delegierten der israelischen Organisation abgesprochen wurden.

Folgende Punkte werden zu Diskussion gestellt:

1. Zum Gedenken des 30. Jahrestages der Befreiung des KZ Auschwitz soll eine Kundgebung in Israel vom 23. bis 27. Januar 1975 stattfinden.

Gedacht ist an Podiumsdiskussionen mit Beteiligung von GĂ€sten an den 3 Arbeitstagen ( 24., 25., 26. Januar 1975), wobei bis zu sechs Themen behandelt werden sollen und zwar:

a) Widerstand in den Konzentrationslagern
b) Wieso war es möglich, in einem zivilisierten Land Genocid zu organisieren?
c) Ist eine Wiederholung vom Auschwitz bezw. der „monde concentrationnaire“ möglich?
d) Nationalsozialistische Ideen und Tendenzen in verschiedenen LĂ€ndern 30 Jahre nachher.
e) Das Verhalten der nichtjĂŒdischen Bevölkerung zur Judenverfolgung, insbesondere in West-Europa.

Zu den ThemenvorschlĂ€gen fĂŒr die Podiumsdiskussionen wurde bemerkt:

das Thema „a“ soll erweitert werden zu „widerstand im KZ und in den Ghettos“ (Wulf).

Zum Thema „d“ soll auch „Massenverbrecher, die in der BRD noch nicht vor Gericht gestellt wurden“ einbezogen werden (Wulf).

Zum Thema „e“ soll auch das Verhalten der Kirchen zu den Judenverfolgungen einbezogen werden (Zelman).

Von Dr. Hautval wurde vorgeschlagen, das Problem des PalĂ€stinenser ebenfalls zu behandeln. Das soll helfen, den Eindruck einer einseitigen Parteinahme zu vermeiden. DemgegeĂŒber wurde eingewendet, daß sich dieses Thema nicht fĂŒr eine öffentliche Podiumsdiskussion eignet. Es soll in einer internen Besprechung behandelt werden. Es soll aber ein Manifest vorbereitet werden, das gegen jede Festhaltung von Menschen in Lagern gerichtet ist.

Es soll ferner angeregt werden, die Anwesenheit von Fachleuten zu nĂŒtzen und an UniversitĂ€ten Seminare ĂŒber SpĂ€tfolgen nach KZ-Haft abzuhalten (Cohen).

2. Es soll eine Stiftung geschaffen werden mit dem Zweck, wissenschaftliche und kĂŒnstlerische Arbeiten sowie AktivitĂ€ten zu prĂ€miieren, die unter dem Motto: „Nach Auschwitz – gegen Vorurteile und Diskriminierung“ stehen. Eine Jury soll jedes Jahr am 27. Januar (dem Jahrestag der Befreiung von Auschwitz) je einen Preis fĂŒr die beste wissenschaftliche und kĂŒnstlerische Arbeit sowie fĂŒr die beispielhafteste AktivitĂ€t auf diesem Gebiet zusprechen.

Jedes Jahr soll unter dem gleichbleibenden Gesamtmotto ein Thema bestimmt werden. Es kommen dabei folgende in Betracht:

a) Stiefkind Zigeuner
b) Judenhass der 70er Jahre
c) Rassismus heute (Rassendiskriminierung in verschiedenen LĂ€ndern – insbesondere SĂŒd-Afrika).
d) Heute noch bestehende Konzentrationslager.
e) Herrenmenschentum heute.

Es wÀre ein Betrag von etwa 2 Millionen DM aufzubringen, damit aus den Zinsen dieses Stiftungskapitals folgendes Budget gedeckt werden könnte:

a) jĂ€hrlich drei Preise a 10.000,– DM
b) Förderungsmittel in der Höhe von jĂ€hrlich 80.000,– DM fĂŒr wissenschaftliche Arbeiten.
c) Mittel fĂŒr die Administration (Reisekosten fĂŒr die Jury, Übersetzungen usw.).

Die GrĂŒndung dieser Stiftung soll als Höhepunkt der Tagung in Jerusalem verkĂŒndet werden. Die Stiftung soll einer Art VermĂ€chtnis des Auschwitz-Komitees an die Nachwelt darstellen. Der letzte Tag der Feier im Jerusalem (27. 1.) soll in Yad Washem dem Gedenken der Toten gewidmet sein. Langbein bat die Kommission, diese VorschlĂ€ge zu diskutieren, insbesondere die Frage der Finanzierung des Kongresses.

In der folgenden Diskussion einigte man sich auf folgende Punkte:

1. Die Abhaltung des Kongresses im Israel stellt einen Akt der SolidaritÀt mit der dortigen Bevölkerung dar, die sich derzeit in einer schwierigen Lage befindet und sich von vielen Freunden verlassen sieht.

Andere VorschlĂ€ge fĂŒr einen Tagungsort wurden auf Grund dieses Argumentes zurĂŒckgezogen.

In der Diskussion ĂŒber die Finanzierung der Stiftung wird Skepsis darĂŒber geĂ€ußert, ob es möglich sein wird, einen so hohen Betrag aufzubringen. Es sollen jedoch Versuche gemacht werden, an verschiedene Organisationen und Persönlichkeiten (Bergen-Belsen-Komitee in den USA z.B.) heranzutreten. Herr Zelman schlĂ€gt vor, auch alle ehemaligen HĂ€ftlinge zu einer Spende fĂŒr diese Stiftung aufzurufen. Es wird festgestellt, daß grĂ¶ĂŸere BetrĂ€ge aus Amerika erhĂ€ltlich wĂ€ren, wenn erreicht werden könnte, daß diese von der Steuer absetzbar sind.

Prof. Wellers betont, daß wahrscheinlich 2/3 des Stiftungs-betrages in Deutschland aufgebracht werden könnten. Es sei aber wesentlich, etwa 1/3 in anderen LĂ€ndern aufzubringen, um den internationalen Charakter der Stiftung zu betonen.

Es wird angeregt, sich Statuten schon bestehender Stiftungen zu beschaffen.

Schliesslich gilt es, zu ĂŒberlegen, ob man nicht nur jedes zweite Jahr eine Preisverteilung vornehmen sollte. Es wĂŒrde dadurch mehr Zeit fĂŒr eine grĂŒndliche Arbeit geschaffen und das Budget etwas entlastet werden.

Es wird vorgeschlagen, ein Patronagekomitee ins Leben zu rufen, das aus Persönlichkeiten besteht, die in anderen Konzentrationslagern waren. Dieses Komitee soll zusammen mit dem Auschwitz-Komitee als Einlader fungieren. Ferner sollte ein EhrenprĂ€sidium geschaffen werden, fĂŒr welches bekannte Persönlichkeiten (etwa Alt-BundesprĂ€sident Heinemann, NobelpreistrĂ€ger Cassin und andere) einzuladen wĂ€ren. Die Einladung von Solschenizyn wurde ebenfalls zur Diskussion gestellt.

Zu der Frage der Finanzierung der Kongreßkosten im Israel wird festgestellt, daß eine Möglichkeit gefunden werden muß, Kamaraden, die sich die Reise und Aufenthaltskosten nicht selbst bezahlen können, durch Schaffung von FreiplĂ€tzen die Teilnahme zu ermöglichen.

Kamerad Zelman stellt sich fĂŒr alle Fragen, die verbilligte Flugmöglichkeiten nach Israel betreffen, als Ratgeber zur VerfĂŒgung (Er ist im Wiener BĂŒro der EL-AL beschĂ€ftigt. Seine Adresse:

Dr. Leon Zelman
A – 1010 Wien.
Schottenring 28, Tel: 63 44 38).

Schliesslich wird beschlossen, eine Kommission mit der weiteren konkreten WeiterfĂŒhrung aller Vorbereitungsarbeiten (auch VorschlĂ€ge fĂŒr Vorsitzende, Referenten und Teilnehmer der Podiumsdiskussionen, Mitglieder des Patronagekomitees) zu betrauen.

Es setzt sich aus Eitinger, Kogon, Langbein und Wellers zusammen.

Das Komitee wird so bald als möglich diese konkreten VorschlÀge an alle Mitglieder des Auschwitz-Komitees mit der Bitte um umgehende Stellungnahme aussenden. Wer innerhalb eines Monats nicht antwortet, dessen Zustimmung darf angenommen werden.

 

Vienna, 26 luglio 1974

 

Cari amici,

in allegato il verbale della riunione del nostro comitato a Berlino, che inviamo per conoscenza.

Per quanto riguarda la fondazione (punto 2), vi chiediamo, per il momento, di non pubblicare nulla al riguardo, in quanto occorre prima verificare la fattibilitĂ  del progetto.

Si puĂČ invece giĂ  annunciare che la manifestazione si terrĂ  dal 23 al 27 gennaio ’75 a Tel-Aviv e Gerusalemme, cosĂŹ anche il carattere che la manifestazione avrĂ  e che emerge dallo slogan «Dopo Auschwitz: contro i pregiudizi e la discriminazione» e dai temi delle tavole rotonde.

Contiamo sull’aiuto fattivo di tutti i membri e di tutti gli amici. La partecipazione non andrĂ  promossa solo tra i sopravvissuti dei campi di concentramento; andrebbero anche coinvolte, se possibile, le organizzazioni giovanili, le scuole e le universitĂ  affinchĂ© deleghino le persone interessate a partecipare.

Ci sembra chiaro che la manifestazione potrà trovare un’eco adeguata all’occasione solo con l’aiuto di tutti.

Alla riunione di Berlino si Ăš proposto di chiedere ai membri e agli amici del nostro comitato di impegnarsi a dare un contributo mensile in vista della manifestazione in Israele, in modo da coprire le spese dei lavori preliminari. Se anche Lei volesse aderire a questa proposta, La preghiamo di effettuare un bonifico sul conto indicato in calce alla lettera.

Con i mei migliori saluti

 

(Hermann Langbein)[1]

 

 

RISOLUZIONE

del Comitato Internazionale dei Campi e del Comitato Internazionale di Collegamento dei Sopravvissuti di Auschwitz, adottata a Berlino il 17 luglio 1974.

 

Negli ultimi tempi si Ăš registrato un allarmante aumento del numero di casi di archiviazione, sospensione o rinvio all’infinito dei procedimenti contro persone che occupavano posizioni chiave negli anni del nazionalsocialismo e si sono rese responsabili di crimini di massa. Basti ricordare i procedimenti contro GanzenmĂŒller, Streckenbach, Wagner e Hahn. Finora, tutte le azioni intraprese affinchĂ© queste e altre persone rispondessero della loro complicitĂ  negli omicidi di massa non hanno prodotto nessun risultato.

Altrettanto infruttuosi sono stati per tre anni e mezzo tutti gli appelli e le lettere con cui si chiedeva la ratifica dell’accordo franco-tedesco che avrebbe finalmente permesso di punire i condannati in contumacia in Francia. Adesso, con le azioni incisive portate avanti da Beate Klarsfeld, la ratifica di questo accordo Ăš piĂč vicina, per merito dell’intervento del presidente francese, al quale esprimiamo la nostra gratitudine, e della risposta positiva del cancelliere tedesco. Il deputato Ernst Achenbach, che si vantava di aver ordinato il rinvio dei processi, non Ăš piĂč difendibile nella sua posizione di portavoce della commissione parlamentare per i processi, perchĂ© l’opinione pubblica tedesca Ăš finalmente venuta a conoscenza del fatto che Achenbach, in quanto nazionalsocialista, ha partecipato alle deportazioni degli ebrei dalla Francia. Non solo: i Giovani Democratici chiedono che Achenbach rimetta il suo mandato parlamentare e sia espulso dal Partito Liberale Democratico (FDP).

Prendiamo atto con gratitudine di questa iniziativa dei giovani politici.

Siamo solidali con i nostri compagni francesi che fin dall’inizio hanno sostenuto attivamente le iniziative di Beate Klarsfeld, di cui riconosciamo il successo; tuttavia il loro esito ci spinge a porci la seguente domanda:

Si attende forse un’azione analoga per porre fine una buona volta alla cosiddetta “amnistia medica” e chiamare a rispondere coloro che all’epoca ricoprivano alte cariche? Di norma, costoro si proteggono dai processi esibendo certificati medici che dichiarano la loro impossibilità di affrontare un lungo iter processuale per motivi di salute.

Ma perchĂ© allora non intentare contro di loro processi di breve durata, individuando il crimine meglio documentato e quindi piĂč rapidamente dimostrabile? Dopo la sentenza, lasciamo che sia un ufficiale della sanitĂ  pubblica a decidere se il colpevole dovrĂ  scontare la sua pena in carcere o in un ospedale penitenziario, oppure se non Ăš passibile di pena detentiva.

Il fatto che i processi a coloro che ricoprivano alte cariche non arrivino al termine mina la fiducia nella giustizia tedesca, cosĂŹ come la mancata ratifica del trattato franco-tedesco ha minato la fiducia nel parlamento tedesco.

 

 

Verbale della riunione del Comitato Internazionale di Collegamento dei Sopravvissuti di Auschwitz del 15 luglio 1974. Inizio ore 15.00. Presenti:

Dott. H.G. Adler
Hermann Diamanski
Heinz Galinski
Dott. Adelaide Hautval
Dott. Adrienne Krausz
Tomas Kosta
Hermann Langbein
Heiner Lichtenstein
Dott. Ella Lingens
Grete Salus
Karel Vrba
Dott. Georges Wellers
Dott. Otto Wolken
Dott. Joseph Wulf
Dott. Leon Zelman

(in seguito si Ăš aggiunto un sopravvissuto di Auschwitz arrivato dalla Polonia).

Il prof. Wellers ha aperto la riunione con una relazione sui prossimi progetti del comitato, che sono già stati discussi tra i membri del direttivo e con i delegati dell’organizzazione israeliana.

I punti proposti per la discussione sono i seguenti:

1. Per commemorare il trentennale della liberazione del campo di concentramento di Auschwitz, dal 23 al 27 gennaio 1975 si terrĂ  una manifestazione in Israele.

L’idea ù quella di organizzare delle tavole rotonde con la partecipazione di ospiti nei tre giorni lavorativi (24, 25, 26 gennaio 1975), con un massimo di sei temi da trattare, vale a dire:

a) la resistenza nei campi di concentramento;
b) perché in un Paese civile Ú stato possibile organizzare un genocidio;
c) se ù possibile che si ripeta l’esperienza di Auschwitz o del “monde concentrationnaire”;
d) idee e tendenze nazionalsocialiste in diversi Paesi 30 anni dopo;
e) il comportamento della popolazione non ebraica nei confronti della persecuzione degli ebrei, soprattutto nell’Europa occidentale.

Per quanto riguarda i temi proposti per le tavole rotonde, Ăš stato notato che:

il tema “a” dovrebbe essere esteso alla «resistenza nei campi di concentramento e nei ghetti» (Wulf);

il tema “d” dovrebbe includere «i responsabili di crimini di massa, che non sono stati ancora consegnati alla giustizia nella RFT» (Wulf);

il tema “e” dovrebbe includere anche il comportamento delle Chiese nei confronti della persecuzione degli ebrei (Zelman).

La dott. Hautval ha suggerito di trattare anche il problema dei palestinesi. In questo modo si eviterebbe di dare l’impressione di una partigianeria unilaterale. Tuttavia, si ù obiettato che questo tema non ù adatto a una tavola rotonda aperta al pubblico. Piuttosto andrebbe affrontato in una riunione interna. Verrà comunque preparato un manifesto contro ogni detenzione nei campi.

Si suggerisce inoltre di ricorrere alla presenza di esperti e di organizzare seminari presso le universitĂ  sulle conseguenze psico-fisiche della detenzione nei campi di concentramento (Cohen).

2. Si dovrebbe creare una fondazione con il compito di assegnare premi per opere e attivitĂ  scientifiche e artistiche che sviluppino lo slogan: «Dopo Auschwitz – contro i pregiudizi e la discriminazione». Ogni anno, il 27 gennaio (anniversario della Liberazione di Auschwitz), una giuria potrebbe assegnare un premio per il miglior lavoro scientifico e artistico e per l’attivitĂ  piĂč esemplare svolta in questo ambito.

Ogni anno potrebbe poi essere scelto un tema in linea con lo stesso slogan. Sono stati presi in considerazione i seguenti temi:

a) gli zingari ignorati e dimenticati;
b) l’odio contro gli ebrei negli anni ’70;
c) il razzismo oggi (discriminazione razziale in vari Paesi, soprattutto in Sudafrica);
d) i campi di concentramento che esistono ancora oggi;
e) il concetto di razza superiore oggi.

Bisognerebbe reperire circa 2 milioni di marchi tedeschi per coprire, con gli interessi del capitale della fondazione, le seguenti spese:

a) tre premi annuali, ciascuno con una dotazione di 10.000 DM;
b) fondi per 80.000 DM all’anno da destinare alla ricerca scientifica;
c) fondi per l’amministrazione (spese di viaggio per la giuria, traduzioni, ecc.).

La nascita della fondazione sarà annunciata come punto cruciale del congresso di Gerusalemme. La fondazione rappresenterà una sorta di lascito del Comitato di Auschwitz per i posteri. L’ultimo giorno delle celebrazioni che si terranno a Gerusalemme (27 gennaio) sarà dedicato alla memoria delle vittime presso lo Yad Vashem. Langbein ha chiesto alla commissione di discutere queste proposte, in particolare la questione del finanziamento del congresso.

Nella discussione che ne Ăš seguita, sono stati concordati i seguenti punti:

1. organizzare il congresso in Israele rappresenta un atto di solidarietĂ  con la sua popolazione, che attualmente si trova in una situazione difficile e si vede abbandonata da molti amici;

altre proposte per la sede del congresso sono state ritirate sulla base di questa argomentazione.

Discutendo del finanziamento della fondazione, viene espresso scetticismo sulla possibilità di raccogliere una somma così elevata. Tuttavia si cercherà di contattare diverse organizzazioni e personalità (ad esempio il Comitato di Bergen-Belsen negli Stati Uniti). Il sig. Zelman suggerisce di invitare tutti gli ex deportati a effettuare una donazione. Si fa notare che dall’America si potrebbero ricevere somme maggiori, se si riuscisse a ottenere la loro deducibilità dalle tasse.

Il prof. Wellers sottolinea che probabilmente i 2/3 dell’importo necessario per finanziare la fondazione si potrebbero raccogliere in Germania. Sarebbe comunque essenziale raccogliere circa 1/3 in altri Paesi per sottolineare il carattere internazionale della fondazione stessa.

Si suggerisce di reperire gli statuti delle fondazioni giĂ  esistenti.

Infine, si dovrebbe valutare se l’assegnazione del premio non potrebbe avvenire solo ogni due anni: ciĂČ consentirebbe di avere piĂč tempo a disposizione per svolgere un lavoro accurato, nonchĂ© di alleggerire un po’ le spese.

Si propone di istituire un comitato di promotori composto da ex-deportati in altri campi di concentramento. Questo organismo, insieme al Comitato di Auschwitz, dovrebbe avere la funzione di patrocinare la manifestazione. Andrebbe creato poi un comitato d’onore, composto da personaggi di spicco (come l’ex presidente della Repubblica Federale Heinemann, il premio Nobel Cassin e altri). Si Ăš discusso poi della possibilitĂ  di invitare SolĆŸenicyn.

Per quanto riguarda la questione della copertura dei costi del congresso in Israele, si Ăš stabilito che Ăš necessario trovare una soluzione per consentire la partecipazione di coloro che non possono pagare di tasca propria le spese di viaggio e soggiorno, offrendo posti gratuiti.

L’amico Zelman si mette a disposizione come consulente per tutte le questioni riguardanti i voli piĂč economici con destinazione Israele (Ăš impiegato presso l’ufficio di Vienna della EL-AL. Indirizzo:

Dott. Leon Zelman
A – 1010 Vienna.
Schottenring 28, Tel: 63 44 38).

 

Infine si decide di affidare a una commissione il proseguimento concreto di tutti i lavori preliminari (anche di proporre presidenti, relatori e partecipanti alle tavole rotonde, membri del comitato patrocinatore).

La commissione Ăš composta da Eitinger, Kogon, Langbein e Wellers.

Il comitato invierĂ  queste proposte concrete a tutti i membri del Comitato di Auschwitz il prima possibile, con preghiera di rispondere con sollecitudine. Si riterrĂ  che coloro che non risponderanno entro un mese abbiano dato il loro consenso.

Vienna, July 26, 1974

 

Dear Friends,

Please find enclosed the minutes from our recent committee meeting and deliberations.

Regarding the foundation (point 2), we request that nothing be made public yet, as we must first ascertain the feasibility of the undertaking.

Details that should, however, already be publicized are that the rally will take place January 23 to 27, 1975, in Tel Aviv and Jerusalem, under the heading of “After Auschwitz: Against Prejudice and Discrimination,” as well as the panel discussion topics.

We are counting on the support of all our members and friends in this initiative. Participation and attendance should be promoted not only among former concentration camp detainees, but also, whenever possible, among youth organizations, schools, and universities, so that they may send delegations to the demonstration.

It is clear to us that the rally will only succeed with everyone’s help, ensuring an impact befitting the occasion.

At the meeting in Berlin, the suggestion was made that members and friends of our committee commit to making a monthly contribution from now until the rally in Israel, in order to cover the expenses that will arise from the preparatory work. Should you wish to do so, please send funds via bank transfer to the account specified above.

With best regards,

 

(Hermann Langbein)[1]

 

 

RESOLUTION

of the International Committee of the Camps and the International Liaison Committee of Auschwitz Survivorsmade July 17, 1974, in Berlin.

Recently, there has been an alarming increase in the number of cases in which court proceedings against people who played a key role in mass crimes during the National Socialist era are discontinued, interrupted or delayed indefinitely. Suffice it to consider the court proceedings against GanzenmĂŒller, Streckenbach, Wagner, and Hahn. All attempts to ensure that these and others be held accountable for their complicity in mass murder have, so far, been unsuccessful.

All calls and letters over the past three and a half years demanding ratification of the Franco-German agreement, which would finally make it possible to punish those convicted in absentia in France, were equally fruitless. Following the successful actions of Beate Klarsfeld—which led to the intervention of the French President, to whom we are indebted, and the German Chancellor’s agreement—the prospect that this agreement will be ratified has now been announced. Ernst Achenbach, the Bundestag member who boasted of having ordered the delays, has become unfit for his position as spokesman of the responsible committee because the German public has finally become aware that Achenbach, as a National Socialist, was involved in the deportation of Jews from France. Furthermore, the Young Democrats are demanding that he resign from his Bundestag mandate and be expelled from the FDP.

We gratefully acknowledge the initiative of these young politicians.

We stand in solidarity with our French comrades, who have actively supported Beate Klarsfeld’s initiatives from the beginning, and recognize their success; however, the results lead us to pose the following question:

Will a similar intervention be necessary in order to finally put an end to so-called medical amnesty and hold those former higher-ups responsible? As a rule, they continue to shield themselves from justice by wielding medical certificates that supposedly confirm that their state of health makes them unable to endure a lengthy trial.

But then why not grant them short trials by selecting their best-documented crime, which would therefore be the quickest to prove? After the verdict, a medical officer could decide whether the guilty party is to serve his sentence in custody, or in a prison hospital, or whether he is unfit for serving a sentence in custody.

The fact that trials against formerly high-ranking figures have not been carried out is just as compromising for the German judiciary as the failure to ratify the Franco-German treaty was for the German Bundestag.

Minutes of the meeting of the International Liaison Committee of AUSCHWITZ Survivors held July 15, 1974. Called to order at 3:00 p.m. In attendance:

Dr. H.G. Adler
Hermann Diamanski
Heinz Galinski
Dr. Adelaide Hautval
Dr. Adrienne Krausz
Tomas Kosta
Hermann Langbein
Heiner Lichtenstein
Dr. Ella Lingens
Grete Salus
Karel Vrba
Dr. Georges Wellers
Dr. Otto Wolken
Dr. Joseph Wulf
Dr. Leon Zelman

(One additional survivor from Poland arrived later)

Prof. Wellers opened the meeting with a report on the committee’s upcoming plans, which have already been agreed upon among board members and delegates from the Israeli organization.

The proposed discussion points were as follows:

1. A demonstration is to take place in Israel from January 23 to 27, 1975, commemorating the 30th anniversary of the liberation of the Auschwitz concentration camp.

The plan is to hold panel discussions with guests over three working days (January 24, 25, and 26, 1975), where up to six topics will be discussed, specifically:

a) Resistance within the concentration camps;
b) What made it possible to organize a genocide in a civilized country;
c) Whether Auschwitz or the “monde concentrationnaire” could happen again;
d) National Socialist ideas and tendencies in various countries 30 years later;
e) How the non-Jewish population responded to the persecution of Jews, especially in Western Europe.

Additional observations regarding the suggested panel discussion topics:

Topic “a” should be expanded to “resistance within the concentration camps and ghettos” (Wulf).

Topic “d” should also include “mass criminals who have not yet been brought to justice in the Federal Republic of Germany” (Wulf).

Topic “e” should also include the Churches’ behavior with respect to the persecution of Jews (Zelman).

Dr. Hautval suggested that the Palestinian problem also be addressed. This would help avoid the impression of one-sided partisanship. Conversely, the objection was raised that this topic is not suitable for a public panel discussion; it should be discussed in an internal meeting. Nevertheless, a manifesto should be prepared arguing against any detention of people in camps.

A further recommendation was to take advantage of the presence of experts and hold seminars at universities on the long-term consequences of concentration camp imprisonment (Cohen).

2. A foundation should be created with the purpose of rewarding scientific and artistic work as well as activities that deal with the motto “After Auschwitz: Against Prejudice and Discrimination.” Annually on January 27 (the anniversary of the liberation of Auschwitz), a jury will award a prize to the best scientific and artistic work, as well as to the most exemplary initiative within this field.

Each year a theme should be chosen under the same overall motto. The following were proposed for consideration:

a) The marginalization of Gypsies;
b) Hatred of Jews in the ‘70s;
c) Racism today (racial discrimination in various countries—especially South Africa);
d) Concentration camps that still exist today;
e) Present-day notions of a “Master Race.”

An amount of approximately 2 million Deutschmarks (DM) would have to be raised so that the interest from the foundation’s capital could cover the following budget:

a) Three annual prizes of 10,000 DM each;
b) Funding of 80,000 DM annually for scientific work;
c) Administrative expenses (travel for the jury, translations, etc.).

The establishment of this foundation is to be announced as the highlight of the conference in Jerusalem. The foundation is intended to represent a legacy of sorts from the Auschwitz Committee to posterity. The last day of the celebration in Jerusalem (January 27) will be dedicated to commemoration of the dead at Yad Vashem. Langbein asked the commission to discuss these proposals, particularly the issue of funding for the congress.

In the discussion that followed, the following points were agreed upon:

1. Holding the congress in Israel is an act of solidarity with its population, which is currently in a difficult situation and feels abandoned by many of its friends.

In light of this argument, all other meeting location proposals were withdrawn.

In discussing the foundation’s funding, skepticism was expressed as to whether it will be possible to raise such a large amount. However, attempts should be made to approach various organizations and individuals (the Bergen-Belsen Committee in the USA, for example). Mr. Zelman suggested approaching all former detainees to request donations. An observation was made that larger amounts would be available from America if they could be made tax-deductible.

Prof. Wellers emphasized that 2/3 of the amount could likely be raised in Germany. However, it is essential that 1/3 be raised in other countries in order to emphasize the international nature of the foundation.

A recommendation was made that statutes from existing foundations be obtained for reference.

One final consideration asked whether prizes might best be awarded only every other year. This would allow more time for laying thorough groundwork, and relieve some of the strain on the budget.

A proposal was made to establish a co-organizational committee consisting of people who were in other concentration camps. This committee, working together with the Auschwitz Committee, would act as host. Furthermore, an honorary chairmanship should be created, on which well-known personalities (such as former Federal President Heinemann, Nobel Prize winner Cassin, and others) would be invited to serve. Inviting Solzhenitsyn was also brought up for discussion.

Regarding financing the costs of the congress in Israel, a motion was made that a limited number of funded spots be reserved for attendees who cannot afford to pay their own travel and accommodation costs.

Zelman offered to serve as travel advisor for all questions regarding discounted flights to Israel (He works in the Vienna office of El-Al). His address:

Dr. Leon Zelman
A – 1010 Wien
Schottenring 28, Tel: 63 44 38.

Finally, a special commission is to be appointed and charged with continuing all preparatory work (including suggestions for chairmen, panel discussion speakers and participants, and members of the co-organizational committee).

It will consist of Eitinger, Kogon, Langbein and Wellers.

The committee will send these concrete proposals to all members of the Auschwitz Committee as soon as possible with a request for immediate comment. If no response is received within a month, your consent will be assumed.

 

Wien, den 26. Juli 1974

 

Liebe Freunde,

Beiliegend des Protokoll der Beratung unseres Komitees in Berlin zur Information.

Was die Stiftung (Punkt 2) betrifft, so wird gebeten, darĂŒber vorerst noch nichts zu veröffentlichen, da zuerst gesichert werden soll, ob dieses Projekt realisierbar ist.

Dass die Kundgebung vom 23. bis 27. JÀnner 75 in Tel-Aviv und Jerusalem stattfinden wird, soll aber schon bekanntgegeben werden, ebenso der Charakter dieser Kundgebung, der aus dem Motto «Nach Auschwitz: Gegen Vorurteile und Diskriminierung» und den Unterthemen der Podiumsdiskussionen hervorgeht.

Wir rechnen mit der initiativen Mithilfe aller Mitglieder und Freunde. Nicht nur im Kreis der ehemaligen KZ-ler soll fĂŒr eine Teilnahme geworben werden; es sollen wenn möglich Jugendorganisationen, Schulen und UniversitĂ€ten dafĂŒr interessiert werden, damit sie Interessierte zur Kundgebung delegieren.

Es ist uns klar, dass nur dann die Kundgebung ein solches Echo wird finden können, wie es dem Anlass entspricht, wenn alle mithelfen.

Bei der Tagung in Berlin ist spontan der Vorschlag gemacht worden, dass Mitglieder und Freunde unseres Komitees sich bis zur Kundgebung in Israel zu einem monatlichen Beitrag an das Komitees verpflichten, damit die Ausgaben, die durch die Vorbereitungsarbeiten entstehen werden, gedeckt werden können. Falls Sie diese Anregung auch aufgreifen wollen, bitte um Überweisung auf das Konto, das auf diesem Papier unter angegeben ist.

Mit besten GrĂŒssen

 

(Hermann Langbein)[1]

 

 

RESOLUTION
des „ComitĂ© International des Camps“ und des Internationalen Verbindungskomitees der Überlebenden von Auschwitz am 17.7.1974 in Berlin gefasst

In der letzten Zeit mehren sich erschreckend die FĂ€lle, in denen Verfahren gegen Personen eingestellt, unterbrochen oder endlos verschleppt werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus in SchlĂŒsselstellungen maßgebend an den Massenverbrechen beteiligt waren. Es genĂŒgt, an die Verfahren gegen GanzenmĂŒller, Streckenbach, Wagner oder Hahn zu erinnern. Alle Interventionen, damit sich diese und andere Leute wegen ihrer Mitschuld an den Massenmorden zu verantworten haben, sind bisher ergebnislos verlaufen.

Ebenso ergebnislos waren wĂ€hrend dreieinhalb Jahren alle Vorsprachen und Schreiben, die eine Ratifizierung des französisch-deutschen Abkommens verlangten, welches eine Bestrafung der in Frankreich in Abwesenheit Verurteilten endlich ermöglichen soll. Nach den ergebnisreichen Aktionen von Beate Klarsfeld ist nun – auf Grund der Intervention des französischen StaatsprĂ€sidenten, fĂŒr die wir ihm zu Dank verpflichtet sind, und der Zusage des deutschen Bundeskanzlers – die Ratifizierung dieses Abkommens in Aussicht gestellt worden. Der Bundestagsabgeordnete Ernst Achenbach, der sich rĂŒhmte, die Verschleppung veranlasst zu haben, ist auf seinem Posten als Berichterstatter des zustĂ€ndigen Ausschusses unhaltbar geworden, weil die deutsche Öffentlichkeit endlich zur Kenntnis genommen hat, daß Achenbach als Nationalsozialist an den Judendeportationen aus Frankreich beteiligt war. Mehr noch: die Jungdemokraten verlangen, daß er sein Bundestagsmandat niederlegen und aus der FDP ausgeschlossen werden soll.

Wir nehmen diese Initiative junger Politiker dankbar zur Kenntnis.

Wir solidarisieren uns mit unseren französischen Kamaraden, welche die Aktionen von Beate Klarsfeld von Anfang an tatkrĂ€ftig unterstĂŒtzt haben, wir anerkennen den Erfolg ihrer Aktion; deren Ergebnis veranlasst uns aber zu folgender Frage:

Wartet man auf eine Ă€hnliche Aktion, bis man endlich mit der sogenannten „medizinische Amnestie“ Schluß macht und die seinerzeit so Hochgestellten zur Verantwortung zieht? Sie schĂŒtzen sich in der Regel mit Ă€rztlichen Attesten vor ihren Prozessen, die ihnen bescheinigen, daß sie einem langwĂ€hrenden Prozess gesundheitlich nicht gewachsen wĂ€ren.

Warum macht man ihnen aber dann nicht kurze Prozesse, indem man dasjenige Verbrechen herausgreift, das am besten dokumentiert und daher am schnellsten nachgewiesen werden kann? Nach dem Urteil möge ein Amtsarzt entscheiden, ob der Schuldige in der Haft oder in einem GefĂ€ngniskrankenhaus seine Strafe zu verbĂŒssen hat, oder ob er haftunfĂ€hig ist.

Daß die Prozesse gegen ehemals Hochgestellte nicht durchgefĂŒhrt werden, ist fĂŒr die deutsche Justiz ebenso kompromittierend, wie es die Nichtratifizierung des französisch-deutschen Vertrages fĂŒr den Deutschen Bundestag war.

 

Protokoll der Sitzung des Internationalen Verbindungskomitees der Überlebenden von AUSCHWITZ am 15. Juli 1974. Beginn 15 Uhr. Anwesend:

Dr. H.G. Adler
Hermann Diamanski
Heinz Galinski
Dr. Adelaide Hautval
Dr. Adrienne Krausz
Tomas Kosta
Hermann Langbein
Heiner Lichtenstein
Dr. Dr. Ella Lingens
Grete Salus
Karel Vrba
Dr. Georges Wellers
Dr. Otto Wolken
Dr. Joseph Wulf
Dr. Leon Zelman
(NachtrĂ€glich kam noch 1 Überlebender von Auschwitz aus Polen).

Prof. Wellers eröffnet die Sitzung mit einem Bericht ĂŒber die nĂ€chsten Plane des Komitees, die bereits unter den Vorstandsmitgliedern als auch mit Delegierten der israelischen Organisation abgesprochen wurden.

Folgende Punkte werden zu Diskussion gestellt:

1. Zum Gedenken des 30. Jahrestages der Befreiung des KZ Auschwitz soll eine Kundgebung in Israel vom 23. bis 27. Januar 1975 stattfinden.

Gedacht ist an Podiumsdiskussionen mit Beteiligung von GĂ€sten an den 3 Arbeitstagen ( 24., 25., 26. Januar 1975), wobei bis zu sechs Themen behandelt werden sollen und zwar:

a) Widerstand in den Konzentrationslagern
b) Wieso war es möglich, in einem zivilisierten Land Genocid zu organisieren?
c) Ist eine Wiederholung vom Auschwitz bezw. der „monde concentrationnaire“ möglich?
d) Nationalsozialistische Ideen und Tendenzen in verschiedenen LĂ€ndern 30 Jahre nachher.
e) Das Verhalten der nichtjĂŒdischen Bevölkerung zur Judenverfolgung, insbesondere in West-Europa.

Zu den ThemenvorschlĂ€gen fĂŒr die Podiumsdiskussionen wurde bemerkt:

das Thema „a“ soll erweitert werden zu „widerstand im KZ und in den Ghettos“ (Wulf).

Zum Thema „d“ soll auch „Massenverbrecher, die in der BRD noch nicht vor Gericht gestellt wurden“ einbezogen werden (Wulf).

Zum Thema „e“ soll auch das Verhalten der Kirchen zu den Judenverfolgungen einbezogen werden (Zelman).

Von Dr. Hautval wurde vorgeschlagen, das Problem des PalĂ€stinenser ebenfalls zu behandeln. Das soll helfen, den Eindruck einer einseitigen Parteinahme zu vermeiden. DemgegeĂŒber wurde eingewendet, daß sich dieses Thema nicht fĂŒr eine öffentliche Podiumsdiskussion eignet. Es soll in einer internen Besprechung behandelt werden. Es soll aber ein Manifest vorbereitet werden, das gegen jede Festhaltung von Menschen in Lagern gerichtet ist.

Es soll ferner angeregt werden, die Anwesenheit von Fachleuten zu nĂŒtzen und an UniversitĂ€ten Seminare ĂŒber SpĂ€tfolgen nach KZ-Haft abzuhalten (Cohen).

2. Es soll eine Stiftung geschaffen werden mit dem Zweck, wissenschaftliche und kĂŒnstlerische Arbeiten sowie AktivitĂ€ten zu prĂ€miieren, die unter dem Motto: „Nach Auschwitz – gegen Vorurteile und Diskriminierung“ stehen. Eine Jury soll jedes Jahr am 27. Januar (dem Jahrestag der Befreiung von Auschwitz) je einen Preis fĂŒr die beste wissenschaftliche und kĂŒnstlerische Arbeit sowie fĂŒr die beispielhafteste AktivitĂ€t auf diesem Gebiet zusprechen.

Jedes Jahr soll unter dem gleichbleibenden Gesamtmotto ein Thema bestimmt werden. Es kommen dabei folgende in Betracht:

a) Stiefkind Zigeuner
b) Judenhass der 70er Jahre
c) Rassismus heute (Rassendiskriminierung in verschiedenen LĂ€ndern – insbesondere SĂŒd-Afrika).
d) Heute noch bestehende Konzentrationslager.
e) Herrenmenschentum heute.

Es wÀre ein Betrag von etwa 2 Millionen DM aufzubringen, damit aus den Zinsen dieses Stiftungskapitals folgendes Budget gedeckt werden könnte:

a) jĂ€hrlich drei Preise a 10.000,– DM
b) Förderungsmittel in der Höhe von jĂ€hrlich 80.000,– DM fĂŒr wissenschaftliche Arbeiten.
c) Mittel fĂŒr die Administration (Reisekosten fĂŒr die Jury, Übersetzungen usw.).

Die GrĂŒndung dieser Stiftung soll als Höhepunkt der Tagung in Jerusalem verkĂŒndet werden. Die Stiftung soll einer Art VermĂ€chtnis des Auschwitz-Komitees an die Nachwelt darstellen. Der letzte Tag der Feier im Jerusalem (27. 1.) soll in Yad Washem dem Gedenken der Toten gewidmet sein. Langbein bat die Kommission, diese VorschlĂ€ge zu diskutieren, insbesondere die Frage der Finanzierung des Kongresses.

In der folgenden Diskussion einigte man sich auf folgende Punkte:

1. Die Abhaltung des Kongresses im Israel stellt einen Akt der SolidaritÀt mit der dortigen Bevölkerung dar, die sich derzeit in einer schwierigen Lage befindet und sich von vielen Freunden verlassen sieht.

Andere VorschlĂ€ge fĂŒr einen Tagungsort wurden auf Grund dieses Argumentes zurĂŒckgezogen.

In der Diskussion ĂŒber die Finanzierung der Stiftung wird Skepsis darĂŒber geĂ€ußert, ob es möglich sein wird, einen so hohen Betrag aufzubringen. Es sollen jedoch Versuche gemacht werden, an verschiedene Organisationen und Persönlichkeiten (Bergen-Belsen-Komitee in den USA z.B.) heranzutreten. Herr Zelman schlĂ€gt vor, auch alle ehemaligen HĂ€ftlinge zu einer Spende fĂŒr diese Stiftung aufzurufen. Es wird festgestellt, daß grĂ¶ĂŸere BetrĂ€ge aus Amerika erhĂ€ltlich wĂ€ren, wenn erreicht werden könnte, daß diese von der Steuer absetzbar sind.

Prof. Wellers betont, daß wahrscheinlich 2/3 des Stiftungs-betrages in Deutschland aufgebracht werden könnten. Es sei aber wesentlich, etwa 1/3 in anderen LĂ€ndern aufzubringen, um den internationalen Charakter der Stiftung zu betonen.

Es wird angeregt, sich Statuten schon bestehender Stiftungen zu beschaffen.

Schliesslich gilt es, zu ĂŒberlegen, ob man nicht nur jedes zweite Jahr eine Preisverteilung vornehmen sollte. Es wĂŒrde dadurch mehr Zeit fĂŒr eine grĂŒndliche Arbeit geschaffen und das Budget etwas entlastet werden.

Es wird vorgeschlagen, ein Patronagekomitee ins Leben zu rufen, das aus Persönlichkeiten besteht, die in anderen Konzentrationslagern waren. Dieses Komitee soll zusammen mit dem Auschwitz-Komitee als Einlader fungieren. Ferner sollte ein EhrenprĂ€sidium geschaffen werden, fĂŒr welches bekannte Persönlichkeiten (etwa Alt-BundesprĂ€sident Heinemann, NobelpreistrĂ€ger Cassin und andere) einzuladen wĂ€ren. Die Einladung von Solschenizyn wurde ebenfalls zur Diskussion gestellt.

Zu der Frage der Finanzierung der Kongreßkosten im Israel wird festgestellt, daß eine Möglichkeit gefunden werden muß, Kamaraden, die sich die Reise und Aufenthaltskosten nicht selbst bezahlen können, durch Schaffung von FreiplĂ€tzen die Teilnahme zu ermöglichen.

Kamerad Zelman stellt sich fĂŒr alle Fragen, die verbilligte Flugmöglichkeiten nach Israel betreffen, als Ratgeber zur VerfĂŒgung (Er ist im Wiener BĂŒro der EL-AL beschĂ€ftigt. Seine Adresse:

Dr. Leon Zelman
A – 1010 Wien.
Schottenring 28, Tel: 63 44 38).

Schliesslich wird beschlossen, eine Kommission mit der weiteren konkreten WeiterfĂŒhrung aller Vorbereitungsarbeiten (auch VorschlĂ€ge fĂŒr Vorsitzende, Referenten und Teilnehmer der Podiumsdiskussionen, Mitglieder des Patronagekomitees) zu betrauen.

Es setzt sich aus Eitinger, Kogon, Langbein und Wellers zusammen.

Das Komitee wird so bald als möglich diese konkreten VorschlÀge an alle Mitglieder des Auschwitz-Komitees mit der Bitte um umgehende Stellungnahme aussenden. Wer innerhalb eines Monats nicht antwortet, dessen Zustimmung darf angenommen werden.

 

Vienna, 26 luglio 1974

 

Cari amici,

in allegato il verbale della riunione del nostro comitato a Berlino, che inviamo per conoscenza.

Per quanto riguarda la fondazione (punto 2), vi chiediamo, per il momento, di non pubblicare nulla al riguardo, in quanto occorre prima verificare la fattibilitĂ  del progetto.

Si puĂČ invece giĂ  annunciare che la manifestazione si terrĂ  dal 23 al 27 gennaio ’75 a Tel-Aviv e Gerusalemme, cosĂŹ anche il carattere che la manifestazione avrĂ  e che emerge dallo slogan «Dopo Auschwitz: contro i pregiudizi e la discriminazione» e dai temi delle tavole rotonde.

Contiamo sull’aiuto fattivo di tutti i membri e di tutti gli amici. La partecipazione non andrĂ  promossa solo tra i sopravvissuti dei campi di concentramento; andrebbero anche coinvolte, se possibile, le organizzazioni giovanili, le scuole e le universitĂ  affinchĂ© deleghino le persone interessate a partecipare.

Ci sembra chiaro che la manifestazione potrà trovare un’eco adeguata all’occasione solo con l’aiuto di tutti.

Alla riunione di Berlino si Ăš proposto di chiedere ai membri e agli amici del nostro comitato di impegnarsi a dare un contributo mensile in vista della manifestazione in Israele, in modo da coprire le spese dei lavori preliminari. Se anche Lei volesse aderire a questa proposta, La preghiamo di effettuare un bonifico sul conto indicato in calce alla lettera.

Con i mei migliori saluti

 

(Hermann Langbein)[1]

 

 

RISOLUZIONE

del Comitato Internazionale dei Campi e del Comitato Internazionale di Collegamento dei Sopravvissuti di Auschwitz, adottata a Berlino il 17 luglio 1974.

 

Negli ultimi tempi si Ăš registrato un allarmante aumento del numero di casi di archiviazione, sospensione o rinvio all’infinito dei procedimenti contro persone che occupavano posizioni chiave negli anni del nazionalsocialismo e si sono rese responsabili di crimini di massa. Basti ricordare i procedimenti contro GanzenmĂŒller, Streckenbach, Wagner e Hahn. Finora, tutte le azioni intraprese affinchĂ© queste e altre persone rispondessero della loro complicitĂ  negli omicidi di massa non hanno prodotto nessun risultato.

Altrettanto infruttuosi sono stati per tre anni e mezzo tutti gli appelli e le lettere con cui si chiedeva la ratifica dell’accordo franco-tedesco che avrebbe finalmente permesso di punire i condannati in contumacia in Francia. Adesso, con le azioni incisive portate avanti da Beate Klarsfeld, la ratifica di questo accordo Ăš piĂč vicina, per merito dell’intervento del presidente francese, al quale esprimiamo la nostra gratitudine, e della risposta positiva del cancelliere tedesco. Il deputato Ernst Achenbach, che si vantava di aver ordinato il rinvio dei processi, non Ăš piĂč difendibile nella sua posizione di portavoce della commissione parlamentare per i processi, perchĂ© l’opinione pubblica tedesca Ăš finalmente venuta a conoscenza del fatto che Achenbach, in quanto nazionalsocialista, ha partecipato alle deportazioni degli ebrei dalla Francia. Non solo: i Giovani Democratici chiedono che Achenbach rimetta il suo mandato parlamentare e sia espulso dal Partito Liberale Democratico (FDP).

Prendiamo atto con gratitudine di questa iniziativa dei giovani politici.

Siamo solidali con i nostri compagni francesi che fin dall’inizio hanno sostenuto attivamente le iniziative di Beate Klarsfeld, di cui riconosciamo il successo; tuttavia il loro esito ci spinge a porci la seguente domanda:

Si attende forse un’azione analoga per porre fine una buona volta alla cosiddetta “amnistia medica” e chiamare a rispondere coloro che all’epoca ricoprivano alte cariche? Di norma, costoro si proteggono dai processi esibendo certificati medici che dichiarano la loro impossibilità di affrontare un lungo iter processuale per motivi di salute.

Ma perchĂ© allora non intentare contro di loro processi di breve durata, individuando il crimine meglio documentato e quindi piĂč rapidamente dimostrabile? Dopo la sentenza, lasciamo che sia un ufficiale della sanitĂ  pubblica a decidere se il colpevole dovrĂ  scontare la sua pena in carcere o in un ospedale penitenziario, oppure se non Ăš passibile di pena detentiva.

Il fatto che i processi a coloro che ricoprivano alte cariche non arrivino al termine mina la fiducia nella giustizia tedesca, cosĂŹ come la mancata ratifica del trattato franco-tedesco ha minato la fiducia nel parlamento tedesco.

 

 

Verbale della riunione del Comitato Internazionale di Collegamento dei Sopravvissuti di Auschwitz del 15 luglio 1974. Inizio ore 15.00. Presenti:

Dott. H.G. Adler
Hermann Diamanski
Heinz Galinski
Dott. Adelaide Hautval
Dott. Adrienne Krausz
Tomas Kosta
Hermann Langbein
Heiner Lichtenstein
Dott. Ella Lingens
Grete Salus
Karel Vrba
Dott. Georges Wellers
Dott. Otto Wolken
Dott. Joseph Wulf
Dott. Leon Zelman

(in seguito si Ăš aggiunto un sopravvissuto di Auschwitz arrivato dalla Polonia).

Il prof. Wellers ha aperto la riunione con una relazione sui prossimi progetti del comitato, che sono già stati discussi tra i membri del direttivo e con i delegati dell’organizzazione israeliana.

I punti proposti per la discussione sono i seguenti:

1. Per commemorare il trentennale della liberazione del campo di concentramento di Auschwitz, dal 23 al 27 gennaio 1975 si terrĂ  una manifestazione in Israele.

L’idea ù quella di organizzare delle tavole rotonde con la partecipazione di ospiti nei tre giorni lavorativi (24, 25, 26 gennaio 1975), con un massimo di sei temi da trattare, vale a dire:

a) la resistenza nei campi di concentramento;
b) perché in un Paese civile Ú stato possibile organizzare un genocidio;
c) se ù possibile che si ripeta l’esperienza di Auschwitz o del “monde concentrationnaire”;
d) idee e tendenze nazionalsocialiste in diversi Paesi 30 anni dopo;
e) il comportamento della popolazione non ebraica nei confronti della persecuzione degli ebrei, soprattutto nell’Europa occidentale.

Per quanto riguarda i temi proposti per le tavole rotonde, Ăš stato notato che:

il tema “a” dovrebbe essere esteso alla «resistenza nei campi di concentramento e nei ghetti» (Wulf);

il tema “d” dovrebbe includere «i responsabili di crimini di massa, che non sono stati ancora consegnati alla giustizia nella RFT» (Wulf);

il tema “e” dovrebbe includere anche il comportamento delle Chiese nei confronti della persecuzione degli ebrei (Zelman).

La dott. Hautval ha suggerito di trattare anche il problema dei palestinesi. In questo modo si eviterebbe di dare l’impressione di una partigianeria unilaterale. Tuttavia, si ù obiettato che questo tema non ù adatto a una tavola rotonda aperta al pubblico. Piuttosto andrebbe affrontato in una riunione interna. Verrà comunque preparato un manifesto contro ogni detenzione nei campi.

Si suggerisce inoltre di ricorrere alla presenza di esperti e di organizzare seminari presso le universitĂ  sulle conseguenze psico-fisiche della detenzione nei campi di concentramento (Cohen).

2. Si dovrebbe creare una fondazione con il compito di assegnare premi per opere e attivitĂ  scientifiche e artistiche che sviluppino lo slogan: «Dopo Auschwitz – contro i pregiudizi e la discriminazione». Ogni anno, il 27 gennaio (anniversario della Liberazione di Auschwitz), una giuria potrebbe assegnare un premio per il miglior lavoro scientifico e artistico e per l’attivitĂ  piĂč esemplare svolta in questo ambito.

Ogni anno potrebbe poi essere scelto un tema in linea con lo stesso slogan. Sono stati presi in considerazione i seguenti temi:

a) gli zingari ignorati e dimenticati;
b) l’odio contro gli ebrei negli anni ’70;
c) il razzismo oggi (discriminazione razziale in vari Paesi, soprattutto in Sudafrica);
d) i campi di concentramento che esistono ancora oggi;
e) il concetto di razza superiore oggi.

Bisognerebbe reperire circa 2 milioni di marchi tedeschi per coprire, con gli interessi del capitale della fondazione, le seguenti spese:

a) tre premi annuali, ciascuno con una dotazione di 10.000 DM;
b) fondi per 80.000 DM all’anno da destinare alla ricerca scientifica;
c) fondi per l’amministrazione (spese di viaggio per la giuria, traduzioni, ecc.).

La nascita della fondazione sarà annunciata come punto cruciale del congresso di Gerusalemme. La fondazione rappresenterà una sorta di lascito del Comitato di Auschwitz per i posteri. L’ultimo giorno delle celebrazioni che si terranno a Gerusalemme (27 gennaio) sarà dedicato alla memoria delle vittime presso lo Yad Vashem. Langbein ha chiesto alla commissione di discutere queste proposte, in particolare la questione del finanziamento del congresso.

Nella discussione che ne Ăš seguita, sono stati concordati i seguenti punti:

1. organizzare il congresso in Israele rappresenta un atto di solidarietĂ  con la sua popolazione, che attualmente si trova in una situazione difficile e si vede abbandonata da molti amici;

altre proposte per la sede del congresso sono state ritirate sulla base di questa argomentazione.

Discutendo del finanziamento della fondazione, viene espresso scetticismo sulla possibilità di raccogliere una somma così elevata. Tuttavia si cercherà di contattare diverse organizzazioni e personalità (ad esempio il Comitato di Bergen-Belsen negli Stati Uniti). Il sig. Zelman suggerisce di invitare tutti gli ex deportati a effettuare una donazione. Si fa notare che dall’America si potrebbero ricevere somme maggiori, se si riuscisse a ottenere la loro deducibilità dalle tasse.

Il prof. Wellers sottolinea che probabilmente i 2/3 dell’importo necessario per finanziare la fondazione si potrebbero raccogliere in Germania. Sarebbe comunque essenziale raccogliere circa 1/3 in altri Paesi per sottolineare il carattere internazionale della fondazione stessa.

Si suggerisce di reperire gli statuti delle fondazioni giĂ  esistenti.

Infine, si dovrebbe valutare se l’assegnazione del premio non potrebbe avvenire solo ogni due anni: ciĂČ consentirebbe di avere piĂč tempo a disposizione per svolgere un lavoro accurato, nonchĂ© di alleggerire un po’ le spese.

Si propone di istituire un comitato di promotori composto da ex-deportati in altri campi di concentramento. Questo organismo, insieme al Comitato di Auschwitz, dovrebbe avere la funzione di patrocinare la manifestazione. Andrebbe creato poi un comitato d’onore, composto da personaggi di spicco (come l’ex presidente della Repubblica Federale Heinemann, il premio Nobel Cassin e altri). Si Ăš discusso poi della possibilitĂ  di invitare SolĆŸenicyn.

Per quanto riguarda la questione della copertura dei costi del congresso in Israele, si Ăš stabilito che Ăš necessario trovare una soluzione per consentire la partecipazione di coloro che non possono pagare di tasca propria le spese di viaggio e soggiorno, offrendo posti gratuiti.

L’amico Zelman si mette a disposizione come consulente per tutte le questioni riguardanti i voli piĂč economici con destinazione Israele (Ăš impiegato presso l’ufficio di Vienna della EL-AL. Indirizzo:

Dott. Leon Zelman
A – 1010 Vienna.
Schottenring 28, Tel: 63 44 38).

 

Infine si decide di affidare a una commissione il proseguimento concreto di tutti i lavori preliminari (anche di proporre presidenti, relatori e partecipanti alle tavole rotonde, membri del comitato patrocinatore).

La commissione Ăš composta da Eitinger, Kogon, Langbein e Wellers.

Il comitato invierĂ  queste proposte concrete a tutti i membri del Comitato di Auschwitz il prima possibile, con preghiera di rispondere con sollecitudine. Si riterrĂ  che coloro che non risponderanno entro un mese abbiano dato il loro consenso.

Vienna, July 26, 1974

 

Dear Friends,

Please find enclosed the minutes from our recent committee meeting and deliberations.

Regarding the foundation (point 2), we request that nothing be made public yet, as we must first ascertain the feasibility of the undertaking.

Details that should, however, already be publicized are that the rally will take place January 23 to 27, 1975, in Tel Aviv and Jerusalem, under the heading of “After Auschwitz: Against Prejudice and Discrimination,” as well as the panel discussion topics.

We are counting on the support of all our members and friends in this initiative. Participation and attendance should be promoted not only among former concentration camp detainees, but also, whenever possible, among youth organizations, schools, and universities, so that they may send delegations to the demonstration.

It is clear to us that the rally will only succeed with everyone’s help, ensuring an impact befitting the occasion.

At the meeting in Berlin, the suggestion was made that members and friends of our committee commit to making a monthly contribution from now until the rally in Israel, in order to cover the expenses that will arise from the preparatory work. Should you wish to do so, please send funds via bank transfer to the account specified above.

With best regards,

 

(Hermann Langbein)[1]

 

 

RESOLUTION

of the International Committee of the Camps and the International Liaison Committee of Auschwitz Survivorsmade July 17, 1974, in Berlin.

Recently, there has been an alarming increase in the number of cases in which court proceedings against people who played a key role in mass crimes during the National Socialist era are discontinued, interrupted or delayed indefinitely. Suffice it to consider the court proceedings against GanzenmĂŒller, Streckenbach, Wagner, and Hahn. All attempts to ensure that these and others be held accountable for their complicity in mass murder have, so far, been unsuccessful.

All calls and letters over the past three and a half years demanding ratification of the Franco-German agreement, which would finally make it possible to punish those convicted in absentia in France, were equally fruitless. Following the successful actions of Beate Klarsfeld—which led to the intervention of the French President, to whom we are indebted, and the German Chancellor’s agreement—the prospect that this agreement will be ratified has now been announced. Ernst Achenbach, the Bundestag member who boasted of having ordered the delays, has become unfit for his position as spokesman of the responsible committee because the German public has finally become aware that Achenbach, as a National Socialist, was involved in the deportation of Jews from France. Furthermore, the Young Democrats are demanding that he resign from his Bundestag mandate and be expelled from the FDP.

We gratefully acknowledge the initiative of these young politicians.

We stand in solidarity with our French comrades, who have actively supported Beate Klarsfeld’s initiatives from the beginning, and recognize their success; however, the results lead us to pose the following question:

Will a similar intervention be necessary in order to finally put an end to so-called medical amnesty and hold those former higher-ups responsible? As a rule, they continue to shield themselves from justice by wielding medical certificates that supposedly confirm that their state of health makes them unable to endure a lengthy trial.

But then why not grant them short trials by selecting their best-documented crime, which would therefore be the quickest to prove? After the verdict, a medical officer could decide whether the guilty party is to serve his sentence in custody, or in a prison hospital, or whether he is unfit for serving a sentence in custody.

The fact that trials against formerly high-ranking figures have not been carried out is just as compromising for the German judiciary as the failure to ratify the Franco-German treaty was for the German Bundestag.

Minutes of the meeting of the International Liaison Committee of AUSCHWITZ Survivors held July 15, 1974. Called to order at 3:00 p.m. In attendance:

Dr. H.G. Adler
Hermann Diamanski
Heinz Galinski
Dr. Adelaide Hautval
Dr. Adrienne Krausz
Tomas Kosta
Hermann Langbein
Heiner Lichtenstein
Dr. Ella Lingens
Grete Salus
Karel Vrba
Dr. Georges Wellers
Dr. Otto Wolken
Dr. Joseph Wulf
Dr. Leon Zelman

(One additional survivor from Poland arrived later)

Prof. Wellers opened the meeting with a report on the committee’s upcoming plans, which have already been agreed upon among board members and delegates from the Israeli organization.

The proposed discussion points were as follows:

1. A demonstration is to take place in Israel from January 23 to 27, 1975, commemorating the 30th anniversary of the liberation of the Auschwitz concentration camp.

The plan is to hold panel discussions with guests over three working days (January 24, 25, and 26, 1975), where up to six topics will be discussed, specifically:

a) Resistance within the concentration camps;
b) What made it possible to organize a genocide in a civilized country;
c) Whether Auschwitz or the “monde concentrationnaire” could happen again;
d) National Socialist ideas and tendencies in various countries 30 years later;
e) How the non-Jewish population responded to the persecution of Jews, especially in Western Europe.

Additional observations regarding the suggested panel discussion topics:

Topic “a” should be expanded to “resistance within the concentration camps and ghettos” (Wulf).

Topic “d” should also include “mass criminals who have not yet been brought to justice in the Federal Republic of Germany” (Wulf).

Topic “e” should also include the Churches’ behavior with respect to the persecution of Jews (Zelman).

Dr. Hautval suggested that the Palestinian problem also be addressed. This would help avoid the impression of one-sided partisanship. Conversely, the objection was raised that this topic is not suitable for a public panel discussion; it should be discussed in an internal meeting. Nevertheless, a manifesto should be prepared arguing against any detention of people in camps.

A further recommendation was to take advantage of the presence of experts and hold seminars at universities on the long-term consequences of concentration camp imprisonment (Cohen).

2. A foundation should be created with the purpose of rewarding scientific and artistic work as well as activities that deal with the motto “After Auschwitz: Against Prejudice and Discrimination.” Annually on January 27 (the anniversary of the liberation of Auschwitz), a jury will award a prize to the best scientific and artistic work, as well as to the most exemplary initiative within this field.

Each year a theme should be chosen under the same overall motto. The following were proposed for consideration:

a) The marginalization of Gypsies;
b) Hatred of Jews in the ‘70s;
c) Racism today (racial discrimination in various countries—especially South Africa);
d) Concentration camps that still exist today;
e) Present-day notions of a “Master Race.”

An amount of approximately 2 million Deutschmarks (DM) would have to be raised so that the interest from the foundation’s capital could cover the following budget:

a) Three annual prizes of 10,000 DM each;
b) Funding of 80,000 DM annually for scientific work;
c) Administrative expenses (travel for the jury, translations, etc.).

The establishment of this foundation is to be announced as the highlight of the conference in Jerusalem. The foundation is intended to represent a legacy of sorts from the Auschwitz Committee to posterity. The last day of the celebration in Jerusalem (January 27) will be dedicated to commemoration of the dead at Yad Vashem. Langbein asked the commission to discuss these proposals, particularly the issue of funding for the congress.

In the discussion that followed, the following points were agreed upon:

1. Holding the congress in Israel is an act of solidarity with its population, which is currently in a difficult situation and feels abandoned by many of its friends.

In light of this argument, all other meeting location proposals were withdrawn.

In discussing the foundation’s funding, skepticism was expressed as to whether it will be possible to raise such a large amount. However, attempts should be made to approach various organizations and individuals (the Bergen-Belsen Committee in the USA, for example). Mr. Zelman suggested approaching all former detainees to request donations. An observation was made that larger amounts would be available from America if they could be made tax-deductible.

Prof. Wellers emphasized that 2/3 of the amount could likely be raised in Germany. However, it is essential that 1/3 be raised in other countries in order to emphasize the international nature of the foundation.

A recommendation was made that statutes from existing foundations be obtained for reference.

One final consideration asked whether prizes might best be awarded only every other year. This would allow more time for laying thorough groundwork, and relieve some of the strain on the budget.

A proposal was made to establish a co-organizational committee consisting of people who were in other concentration camps. This committee, working together with the Auschwitz Committee, would act as host. Furthermore, an honorary chairmanship should be created, on which well-known personalities (such as former Federal President Heinemann, Nobel Prize winner Cassin, and others) would be invited to serve. Inviting Solzhenitsyn was also brought up for discussion.

Regarding financing the costs of the congress in Israel, a motion was made that a limited number of funded spots be reserved for attendees who cannot afford to pay their own travel and accommodation costs.

Zelman offered to serve as travel advisor for all questions regarding discounted flights to Israel (He works in the Vienna office of El-Al). His address:

Dr. Leon Zelman
A – 1010 Wien
Schottenring 28, Tel: 63 44 38.

Finally, a special commission is to be appointed and charged with continuing all preparatory work (including suggestions for chairmen, panel discussion speakers and participants, and members of the co-organizational committee).

It will consist of Eitinger, Kogon, Langbein and Wellers.

The committee will send these concrete proposals to all members of the Auschwitz Committee as soon as possible with a request for immediate comment. If no response is received within a month, your consent will be assumed.

 


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