093. Wolfgang Beutin to Primo Levi, November 26, 1961

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Note to the Text


Wolfgang Beutin writes to Levi after reading Ist das ein Mensch? (If This is a Man). He writes that he is particularly struck by the book and is ashamed of the crimes committed by the Germans, and he recommends to Levi a series of publications by Germans who were “Hitler’s adversaries.”

Wolfgang Beutin
Hamburg 13, Hallerplatz 14/II.

 

26.XI.61

 

Sehr verehrter und lieber Primo Levi,

erlauben Sie einem Leser der deutschen Ausgabe Ihres Buches Se questo è un uomo diese Anrede, und erlauben Sie ihm bitte auch, seinen Brief in deutscher Sprache an Sie zu richten. (Er weiß ja, aus der Lektüre Ihres Buches, daß Sie diese Sprache verstehen lernten… zu einer Zeit, welche Ihnen die stärksten und besten Gründe lieferte, diese Sprache zu hassen.) Sie haben an den Übersetzer geschrieben, daß Sie hoffen, Ihr Buch werde „einigen Widerhall in Deutschland“ finden.[1] Dieser Brief soll ein kleines Stück von jenem Widerhall sein; ein kleines Stück nur: weil ich wünsche, der Widerhall möge sehr groß sein. Und nicht Widerhall allein, nicht allein ein Echo ist es, was Sie erwarten, nicht wahr? Sie erwarten zu Recht, daß über Ihr Buch nachgedacht werde.

Ich habe es gründlich gelesen. Und ich zögere nicht, zu bekennen, daß es für mich eins der Bücher gewesen ist und bleibt, die mich zwingen, alles, was ich bisher gedacht und getan habe, an ihm zu messen. Ich habe, als Student der Geschichte und der deutschen Literatur, eine große Anzahl Bücher gelesen. Wenige haben mich betroffen wie Ihrs. Ich bin Ihnen dankbar dafür. Und ich glaube, Ihr Buch wird immer zu den wichtigsten Dokumenten zählen, die über eine schlimme Zeit berichten. Über DIE schlimme Zeit Deutschlands, über jene Zeit, in welcher Deutschland der bösartigste Feind für Millionen von Menschen war. Die Monate hindurch, von denen Sie berichten, habe ich im Osten Deutschlands gelebt, größtenteils in Breslau (Wroclaw); also wenige hundert Kilometer von Buna entfernt. Ich habe nichts von Buna gewußt, ich bin im Sommer 44 in Breslau täglich zum Schwimmen gegangen, ich war – obwohl ich einiges vom Krieg (nämlich vom Luftkrieg in Norddeutschland seit 1939) erlebt hatte – keineswegs unglücklich; ich bin 1934 geboren, war also bei Kriegsende noch ein Kind. An den großen Verbrechen, die von Deutschen begangen worden sind, kann ich mir keine Schuld beimessen; doch schäme[2] ich mich dieser Verbrechen. Ich hasse die Verbrecher, unter denen Sie und Ihre Kameraden litten, und ich hasse die Helfer der Verbrecher, von denen eine Reihe noch lebt.

Sie schreiben, verehrter und lieber Primo Levi, Sie könnten nicht sagen, daß Sie die Deutschen verstünden. (So in dem Brief an den Übersetzer.)[3] Was die Verbrecher und deren Helfer betrifft: auch ich kann diese Menschen nicht verstehen. Und ich werde nie imstande sein zu lernen, diese zu verstehen. Aber ich hoffe, daß ich imstande sein werde, sie zu bekämpfen, falls sie sich aufs neue zeigen.[4] Ich habe oben von Scham gesprochen. Damit meine ich das Gefühl: was damals Deutsche taten, hätte niemals getan und niemals von anderen Deutschen gebilligt werden dürfen;[5] es darf auch jetzt und in Zukunft von keinem gebilligt werden; es darf sich nie wiederholen. Wenn ich von diesem Gefühl spreche, so glaube ich, daß dieses in vielen Deutschen meines Alters lebt. Und es lebte und lebt in vielen Deutschen, die zu jener Zeit erwachsen waren. (Einmal in Ihrem Buch sprechen Sie von dem Attentat auf Hitler. Und es gab, außer den Attentätern, viele Deutsche, die gegen Hitler kämpften. Gegner Hitlers waren auch Tausende von Deutschen, die emigriert waren.)

Warum hat mich Ihr Buch so sehr beeindruckt? Sie häufen keinen Stoff an, sondern Sie analysieren und heben das Bedeutsame heraus. Sie beschreiben nicht alle Menschen, welche in Buna Ihnen begegneten, sondern Sie stellen Typen vor den Leser hin. Sie beschreiben nicht alles, was Sie sahen, fühlten, dachten…sondern Sie geben das Exemplarische, zusammengefaßt unter jeweils einem Begriff (Krankheit, Nacht, Arbeit, Hunger etc.). Der Gesichtspunkt, von dem aus Sie selbst Ihre Erlebnisse beurteilen, ist, wie ich glaube der einzig humane. Wenn Sie sagen (S. 163/64), niemand dürfe „in unseren Tagen noch von Vorsehung sprechen“[6] nachdem einmal so etwas wie Auschwitz war, so meine ich, dies Postulat sollte überall beherzigt werden. Was bleibt dann noch? Darauf antwortet der DanteVers, den Sie (S. 119 oben) zitieren.[7] – Ich würde, hätte ich die Macht dazu, Ihr Buch als Lektüre den Schülern in den oberen Klassen aller deutschen Gymnasien vorschlagen.[8]

Sie sagen, Sie glaubten nicht, daß „das Leben des Menschen notwendigerweise ein bestimmtes Ziel“ habe.[9] Auch darin stimme ich Ihnen bei. Ich füge aber meinerseits hinzu: der Mensch soll aber seinem Leben ein Ziel geben, ein Ziel setzen. Dies: zu verhindern, daß sich eine Barbarei wie die von Hitler und seinen Kumpanen installierte wiederhole. Also muß das Leben aller Menschen garantiert werden, so daß alle in größtem Maße frei und glücklich leben können. Man soll kämpfen für die Freiheit eines jeden Menschen, solange durch sie die Freiheit anderer Menschen nicht verletzt wird. Man soll diese Freiheit nur auf ökonomischem Gebiet nicht gelten lassen.[10] Auf diesem Gebiet soll man die Güter der Erde nach einem gerechten Plan gerecht verteilen… daß alle Menschen menschenwürdig existieren können. Man soll den Krieg und alle diejenigen, die ihn herbeiführen wollen, bekämpfen. Und man soll den Staaten eine solche Verfassung geben, die verhindert, daß in ihnen eine Verbrecherclique zur Regierung komme, wie es etwa in Deutschland 1933 geschah.

Diese Ziele haben meine Freunde und ich uns seit längerem gesetzt. Und nachdem ich nun Ihr Buch gelesen habe? Wenn wir die Konsequenzen aus Ihrem Buche ziehen, finden wir, daß wir gut tun, diesen Zielen stets noch ausdauernder nachzugehen und die Realisation solcher Ziele noch intensiver zu fördern.

Ich erlaube mir noch, Ihnen diejenigen deutschen Schriftsteller aus unserem Jahrhundert zu nennen, deren Gedanken mit den eben skizzierten teilweise oder gänzlich übereinstimmen, jene Autoren also, die von meinen Freunden und mir als Autoritäten anerkannt werden: Heinrich Mann (starb in der Emigration in Kalifornien), der sein Lebenlang jede Tyrannei bekämpfte. Am begeisterndsten sind von seinen Schriften der Zola-Essay, die Satire Der Untertan, sowie die Henri Quatre-Romane. (Thomas Mann, den Bruder Heinrichs, lieben wir nicht. Thomas Mann hat zum Emporkommen des Rechtsradikalismus in Deutschland viel beigetragen und große Schuld auf sich geladen. Am Ende des ersten Weltkriegs veröffentlichte er ein dickes Buch Betrachtungen eines Unpolitischen worin er seinen Bruder Heinrich aufs widerlichste angriff. Schon der Titel des Buches ist eine Lüge. Der Autor politisiert nämlich, und es handelt sich bei dem Buche in Wahrheit um die politischen Salbadereien eines politisierenden Dilettanten. Thomas Mann verherrlicht hier den Krieg um des Krieges willen sowie den deutschen Imperialismus. Er ironisierte darin alle Versuche, die Situation der Juden zu verbessern und verteidigte die Ghettos: „Gab es im Ghetto kein Glück? Ich bin überzeugt, daß es dort welches gab.“[11] Derselbe Thomas Mann gerierte sich wenig später als Antisemit und verhöhnte in einem Brief an den Nazi und späteren SS-Offizier H. Johst – Johst wurde von Thomas Mann ohne Einschränkung ästimiert! – … verhöhnte in einem Brief die „gallo-jüdisch-internationalistische ‚Geistigkeit‘ “. Diese und andere Untaten Thomas Manns sollte man nicht vergessen, so wortgewaltig er später auch das Nazigesindel geärgert hat.)[12] Ernst Toller (starb durch Suicid in der Emigration), freiheitlicher Sozialist, dessen herrliche Autobiographie Eine Jugend in Deutschland gerade jetzt zum ersten Male in Deutschland gedruckt wurde;[13] Kurt Tucholsky (starb durch Suicid in der Emigration), dessen scharfe politische Polemiken nicht veralten; Kurt Hiller (nach 1933 im Konzentrationslager, dann Flucht nach Prag, von da aus nach London, lebt seit wenigen Jahren wieder in Deutschland, und zwar hier in Hamburg), dessen politische Philosophie die oben genannten Elemente (Liberalismus, Sozialismus im Ökonomischen, Pazifismus, verfassungstheoretische Überlegungen) vereint. Mehrere dieser Elemente finde ich auch in den philosophischen Schriften Sigmunds Freuds wieder, welchen ich ebenfalls sehr verehre. Freud, Heinrich Mann, Toller, Tucholsky, Hiller – aller Leben fällt zum größeren Teil in unser Jahrhundert (bei Freud fällt nur jene Zeit, in welcher er publizierte, zum größeren Teil in unser Jahrhundert; nicht seine Lebenszeit); sie alle wurden von Hitler und seinen Helfern erbittert verfolgt. Denn sie alle waren oder sind große Kämpfer gegen Ahriman und für die Errichtung eines Reiches des Ormuzd.[14]

Ich schließe, indem ich Ihnen nochmals versichere, daß ich Ihnen dankbar bin: weil Sie Ihr Leben damals bewahrten und weil Sie von Ihren und Ihrer Kameraden Leiden Zeugnis abgelegt haben, und ich zeichne mit respektvollen Grüßen

 Ihr


Wolfgang Beutin

Wolfgang Beutin
Hamburg 13, Hallerplatz 14/II.

 

26.XI.61

Molto stimato e caro dott. Levi,I

permetta a un lettore della traduzione del suo libro Se questo è un uomo di indirizzarle la parola e mi permetta di scriverle in tedesco. (Io so infatti della lettura del suo libro, che ha imparato questa lingua, in un tempo in cui aveva le più forti e migliori ragioni per odiarla.) Lei ha scritto nella lettera al traduttore che spera che il suo libro «avrà qualche risonanza» in Germania.[1] Questa lettera vuol essere una piccola parte di questa risonanza: soltantoII una piccola parte; perché io desidero, che essa sia molto grande. E non è una risonanza solo,III non solo uneco quello che lei aspetta, non è vero?IV Lei attende giustamente che sul suo libro si mediti. Io l’ho letto con attenzione. E non esito a riconoscere che è stato e rimane per me uno dei libri che miV costringono, a commisurare tuttoVI ciò che io fino a qui ho pensato e fatto.

Come studioso di storia e letteratura tedesca io ho letto una quantità di libri. Pochi mi hanno colpito come il suo libro. Le sono grato di ciò. E penso che il suo libro rimarrà sempre come un importantissimo documento su un tempo malvagio. SULVII periodo malvagio della Germania, su quel tempo nel quale la Germania era il più perverso nemico di milioni di uomini. Durante quei mesi, di cui lei parla, io ho vissuto in Germania orientale, per lo più a Breslavia; dunque a poche centinaia [di]VIII km. da Buna. Io non ho saputo niente di Buna: nell’estate del ‘44 andavo ogni giornoIX a nuotare a Breslavia;X e non ero affatto infelice.XI Ho vissuto in parte la guerra tuttavia (e cioè i bombardamenti aerei del ‘39 nel nord della Germania: sono nato nel 1934 ed ero ancora un bambino durante la guerra).XII E dei grandi delitti che sono stati compiutiXIII dai tedeschi, non posso farmi alcuna colpa. Ma ho vergogna di questo delitto.[2] Odio i colpevoli, nelle mani dei qualiXIV lei e i suoi compagni soffrirono, e odio i loro complici,XV dei quali un buon gruppo vive ancora.

Lei scrive, [stimato e caro Primo Levi,] che non può dire di comprendereXVI i tedeschi. Così nella lettera al traduttore.[3] Per quanto concerne i criminali e i loro complici:XVII anch’io non posso capire questi uomini. E non sarò mai in grado di arrivare a capirli; ma spero di essere in grado di combatterli qualora si mostrassero nuovamente.[4]XVIIISopra ho parlato di vergogna. Questo intendo dire:XIX che ciò che allora hanno compiuto i tedeschi, non avrebbe dovuto essere fatto e non avrebbe dovuto essere avallato da altri tedeschi,[5] mai – e anche ora e in futuro non dovrà essere avallato da alcuno e non dovrà più avvenire.

Quando io parlo di questo sentimento, penso che esso viva in molti tedeschi della mia etàXX e sia esistito ed esista in molti tedeschi che in quel tempo erano adulti. (una volta nel suo libro leiXXI parla dell’attentato a Hitler: e ci sono stati oltre agli attentatori, molti tedeschi che hanno combattuto contro Hitler.)

Vi furono migliaia di tedeschi avversari di Hitler che emigrarono.

Perché il suo libro mi ha così scosso? Lei non accumula particolari, ma analizza eXXII pone in risalto ciò che è significativo. Non descrive tutti gli uomini che ha incontrato in Buna, ma bensì presenta al lettore dei tipi. Non descrive tutto ciò che vide, sentì, pensò, ma dà l’esemplare,XXIII stringe insieme in un concetto molte cose (malattia, notte, lavoro, fame, ecc.) Il punto di vista dal quale lei stesso giudica la sua esperienza è, io penso, unicamente umano. Lei dice (pag.163) che «nessuno dovrebbe ai nostri giorni parlare di provvidenza»[6] dopo che un Auschwitz è esistito; è mia opinione che questo postulato dovrebbe stare a cuore a tutti. Ma che cosa resta allora? A questa domanda risponde il verso di Dante che lei cita (considerate la vostra semenza…. [p. 119[7]]). Se ne avessi il potere, io proporrei il suo libro come lettura per gli studenti liceali di tutta la Germania.[8]

Lei dice di non credere che «la vita umana abbia necessariamente uno scopo»:[9] ed anche in questo io sono d’accordo con lei. Ma per mia parte aggiungo: l’uomo deveXXIV però proporsi uno scopo. Questo scopo: impedire che si ripeta una barbarie come quella instaurata da Hitler e dai suoi soci. A tutti gli esseri umani va garantita una vita libera e felice. Bisogna difendere la libertà di ogni singolo individuo, a patto di non violare la libertà altrui. Solo in ambito economico questa libertà va regolata:[10] le risorse della Terra devono essere distribuite secondo un piano equo…, affinché tutti possano vivere dignitosamente. Bisogna battersi contro la guerra e contro coloro che la fomentano. E bisogna dotare gli Stati di costituzioni che impediscano a una cricca di criminali di prendere il potere, com’è avvenuto in Germania nel 1933.

Questi scopi, i miei amici ed io li perseguiamo già da tempo. E ora, dopo aver letto il Suo libro? Ne traiamo la conclusione che facciamo bene a perseguire quegli scopi con sempre maggiore tenacia e promuoverne la realizzazione con sempre maggiore vigore.

Mi permetto inoltre di menzionarLe quegli scrittori tedeschi del nostro secolo, il cui pensiero coincide in tutto o in parte con quanto ho appena detto; quegli autori, dunque, che io e i miei amici riconosciamo come autorevoli punti di riferimento: Heinrich Mann (morto in esilio in California), che per tutta la vita combatté contro ogni forma di tirannia. Tra le sue opere, le più appassionanti sono il saggio Zola, la satira Il suddito, e i romanzi su Enrico IV. (Non nutriamo invece nessuna ammirazione per Thomas Mann, fratello di Heinrich. Riteniamo che Thomas Mann abbia contribuito in modo significativo all’ascesa dell’estremismo di destra in Germania, caricandosi di una grave responsabilità. Alla fine della Prima guerra mondiale aveva pubblicato un corposo libro, Considerazioni di un impolitico, in cui attaccava il fratello Heinrich in modo esecrabile. Già il titolo dell’opera è una menzogna, perché l’autore non solo fa politica, ma il libro, di fatto, è l’interminabile sproloquio politico di un dilettante della politica. Nell’opera Thomas Mann esalta la guerra per la guerra e l’imperialismo tedesco. Si fa beffe di ogni tentativo di migliorare la condizione degli ebrei, arrivando a difendere i ghetti: «Non c’era felicità nel ghetto? Io sono convinto che ce ne fosse».[11] Lo stesso Thomas Mann si comporterà in seguito da antisemita, deridendo in una lettera al nazista e futuro ufficiale delle SS, H. Johst (da lui stimato senza riserve!), lo «“spirito” gallo-giudaico-internazionalista». Questi e altri misfatti di Thomas Mann non dovrebbero passare sotto silenzio, per quanto anni dopo abbia attaccato con veemente eloquenza la canaglia nazista.)[12] Ernst Toller (morto suicida in esilio), socialista libertario, la cui splendida autobiografia Una giovinezza in Germania è finalmente apparsa per la prima volta in Germania;[13] Kurt Tucholsky (morto suicida in esilio), le cui pungenti polemiche politiche non perdono mai di attualità; Kurt Hiller (dopo il 1933 internato in un campo di concentramento, poi fuggito a Praga e da lì a Londra, da pochi anni è tornato a vivere in Germania, ad Amburgo), la cui filosofia politica riunisce tutti gli elementi appena citati (liberalismo, socialismo in ambito economico, pacifismo e riflessioni sul costituzionalismo). Ritrovo molti di questi elementi anche nelle opere filosofiche di Sigmund Freud, che ammiro profondamente. Freud, Heinrich Mann, Toller, Tucholsky, Hiller: le loro vite si sono svolte per lo più nel nostro secolo (nel caso di Freud mi riferisco alla parte della sua vita, in cui pubblicava, non alla sua biografia); tutti sono stati perseguitati con ferocia da Hitler e dai suoi complici. Perché tutti loro sono o sono stati grandi combattenti contro Ahriman e sostenitori della costruzione di un regno di Ormuzd.[14]

Concludo rinnovandole la mia gratitudine: per aver preservato la Sua vita allora e per aver testimoniato le sofferenze Sue e dei Suoi compagni. Con i miei più rispettosi saluti,

Suo

Wolfgang Beutin



Wolfgang Beutin
Hamburg 13, Hallerplatz 14/II.

 

11/26/1961

 

Most esteemed and dear Primo Levi,

Kindly allow a reader of the German edition of your book Se questo è un uomo to address you thusly, and please also allow him to write his letter to you in German. (He well knows, from reading your book, that you learned to understand this language… at a time and under circumstances which gave you every reason to despise said language.) You wrote to the translator that you hoped your book would find “some resonance in Germany.”[1] This letter should be a tiny bit of that resonance; a little bit only, because I hope the resonance is great indeed. And it is not merely resonance, not merely an echo you expect, correct? You rightly expect your book to be reflected upon.

I read it carefully. And I do not hesitate to admit that for me it has been and remains one of the books that compel me to measure everything I have ever thought and done against it. As a student of history and German literature, I have read a vast quantity of books. Few have affected me like yours. I am grateful to you for that. And I believe your book shall always be one of the most important documents about a terrible time. About THE terrible time in Germany, the time when Germany was the most vicious enemy for millions of people. During the months you document, I lived in eastern Germany, mostly in Breslau (Wroclaw); so just a few hundred kilometers from Buna. I knew nothing about Buna; every day in the summer of ‘44 in Breslau I went swimming, and—although I had experienced something of the war (namely the aerial warfare in northern Germany since 1939)—I was not at all unhappy; I was born in 1934, so by the war’s end I was still a child. I cannot blame myself for the great crimes Germans committed; but I am ashamed[2] of these crimes. I hate the criminals under whom you and your comrades suffered, and I hate the criminals’ helpers, many of whom are still alive.

You write, esteemed and dear Primo Levi, that you cannot say you understand the Germans. (In your letter to the translator.)[3] Regarding the criminals and their helpers: I cannot understand these people either. Nor will I ever be capable of learning to understand them. But I hope I will be capable of fighting them if they show up again.[4] Earlier, I mentioned being ashamed. By this I mean the sentiment that what Germans did back then should never have been done and never condoned by other Germans;[5] it must not be condoned by anyone now or in the future; it must never be repeated. When I speak of this feeling, I believe it lives within many Germans my age. And it lived and lives within many Germans who were adults at that time. (At one point in your book you mention the assassination attempt on Hitler. And there were, apart from those attempters, many Germans who fought against Hitler. Thousands of Germans who had emigrated also fought against Hitler.)

Why has your book impressed me so much? You do not merely pile up a bunch of materials: you analyze and highlight the most significant things instead. You do not describe all the people you encountered in Buna: you present types to the reader instead. You do not describe everything you saw, felt, thought… you give exemplary cases instead, summarized in a single term (illness, night, work, hunger, etc.). The point of view from which you yourself judge your experiences is, I believe, the only humane one. When you say (p. 163–64) that nowadays no one should “still speak of providence”[6] after something like Auschwitz has happened, I believe this postulate should be taken to heart everywhere. But what remains, then? The Dante verse you quote (at the top of p. 119)[7] answers this.—I would, if I had the power to do so, make your book recommended reading for upper-level students in all German high schools.[8]

You say you did not believe “human life necessarily has a specific goal.” I agree with you on this as well.[9] But I would add: every human should give their life a goal, set a goal. In order to prevent repeating the barbarism carried out by Hitler and his cronies. Therefore all human lives must be guaranteed, so that everyone can live as freely and happily as possible. One should fight for the freedom of every human being, as long as it does not violate others’ freedom. This freedom should only be limited in the economic realm.[10] In this realm, the world’s goods should be fairly distributed according to a just plan… so that everyone can exist in dignity, as befits human beings. One should fight against war, and all those who seek to wage it. And countries should be given such constitutions as would prevent a criminal clique from coming to power the way it did in Germany in 1933.

My friends and I have long set ourselves these goals. And now, after I have read your book? If we draw conclusions from your book, we find we would do well to pursue these goals even more persistently, and to promote their realization even more intensively.

I shall take the liberty of naming the German writers of our century whose thinking partially or entirely coincides with what I have just outlined, authors recognized as authorities by my friends and myself: Heinrich Mann (who died after emigrating to California), who waged a lifelong battle against all forms of tyranny. His most inspiring works are the essay Zola, the satire The Patrioteer and The Loyal Subject, and the Henri Quatre novels. (We do not like Thomas Mann, Heinrich’s brother. Thomas Mann contributed a great deal to the rise of right-wing radicalism in Germany and bears significant blame. At the end of the World War I, he published a tome titled Reflections of a Nonpolitical Man in which he attacked his brother Heinrich in the most repulsive way. Even the title of the book is a lie. Essentially, the author politicizes, and the book is basically a screed of political sanctimony by a politicizing dilettante. Thomas Mann glorifies both war for war’s sake and German imperialism. In it, he treated all attempts to improve Jews’ circumstances with irony, and defended the ghettos: “Was there no happiness in the ghetto? I am convinced there was.”[11] Not long after, Thomas Mann himself played the antisemite and, in a letter to H. Johst —a Nazi and soon-to-be SS officer who was unreservedly esteemed by Thomas Mann!—… mocked some supposed “Gallo-Jewish-Internationalist ‘spirituality’”. These and other misdeeds by Thomas Mann should not be forgotten, however eloquently he later annoyed the Nazi rabble.)[12] Ernst Toller (who died by suicide after emigrating), liberal socialist, whose magnificent autobiography A Youth in Germany has just now been printed in Germany for the first time;[13] Kurt Tucholsky (died by suicide after emigrating), whose sharp political polemics will never be obsolete; Kurt Hiller (who was sent to a concentration camp in 1933, then fled to Prague, from there to London, and has been living in Germany again for a few years, here in Hamburg), whose political philosophy combines the aforementioned elements (liberalism, economic socialism, pacifism, constitutional theory). I also find several of these elements in the philosophical writings of Sigmund Freud, whom I also greatly admire. Freud, Heinrich Mann, Toller, Tucholsky, Hiller—most of their lives fall within our century (in Freud’s case, only the period in which he published—not his lifetime—falls largely within our century); they were all bitterly persecuted by Hitler and his helpers. They all were or are valiant fighters working against Ahriman and in favor of Ormuzd’s kingdom.[14]

I shall close by once again assuring you of my gratitude: because you preserved your life back then, and because you have borne witness to your and your comrades’ suffering, and I send my respectful regards,

 

Yours,

 

Wolfgang Beutin



Wolfgang Beutin
Hamburg 13, Hallerplatz 14/II.

 

26.XI.61

 

Sehr verehrter und lieber Primo Levi,

erlauben Sie einem Leser der deutschen Ausgabe Ihres Buches Se questo è un uomo diese Anrede, und erlauben Sie ihm bitte auch, seinen Brief in deutscher Sprache an Sie zu richten. (Er weiß ja, aus der Lektüre Ihres Buches, daß Sie diese Sprache verstehen lernten… zu einer Zeit, welche Ihnen die stärksten und besten Gründe lieferte, diese Sprache zu hassen.) Sie haben an den Übersetzer geschrieben, daß Sie hoffen, Ihr Buch werde „einigen Widerhall in Deutschland“ finden.[1] Dieser Brief soll ein kleines Stück von jenem Widerhall sein; ein kleines Stück nur: weil ich wünsche, der Widerhall möge sehr groß sein. Und nicht Widerhall allein, nicht allein ein Echo ist es, was Sie erwarten, nicht wahr? Sie erwarten zu Recht, daß über Ihr Buch nachgedacht werde.

Ich habe es gründlich gelesen. Und ich zögere nicht, zu bekennen, daß es für mich eins der Bücher gewesen ist und bleibt, die mich zwingen, alles, was ich bisher gedacht und getan habe, an ihm zu messen. Ich habe, als Student der Geschichte und der deutschen Literatur, eine große Anzahl Bücher gelesen. Wenige haben mich betroffen wie Ihrs. Ich bin Ihnen dankbar dafür. Und ich glaube, Ihr Buch wird immer zu den wichtigsten Dokumenten zählen, die über eine schlimme Zeit berichten. Über DIE schlimme Zeit Deutschlands, über jene Zeit, in welcher Deutschland der bösartigste Feind für Millionen von Menschen war. Die Monate hindurch, von denen Sie berichten, habe ich im Osten Deutschlands gelebt, größtenteils in Breslau (Wroclaw); also wenige hundert Kilometer von Buna entfernt. Ich habe nichts von Buna gewußt, ich bin im Sommer 44 in Breslau täglich zum Schwimmen gegangen, ich war – obwohl ich einiges vom Krieg (nämlich vom Luftkrieg in Norddeutschland seit 1939) erlebt hatte – keineswegs unglücklich; ich bin 1934 geboren, war also bei Kriegsende noch ein Kind. An den großen Verbrechen, die von Deutschen begangen worden sind, kann ich mir keine Schuld beimessen; doch schäme[2] ich mich dieser Verbrechen. Ich hasse die Verbrecher, unter denen Sie und Ihre Kameraden litten, und ich hasse die Helfer der Verbrecher, von denen eine Reihe noch lebt.

Sie schreiben, verehrter und lieber Primo Levi, Sie könnten nicht sagen, daß Sie die Deutschen verstünden. (So in dem Brief an den Übersetzer.)[3] Was die Verbrecher und deren Helfer betrifft: auch ich kann diese Menschen nicht verstehen. Und ich werde nie imstande sein zu lernen, diese zu verstehen. Aber ich hoffe, daß ich imstande sein werde, sie zu bekämpfen, falls sie sich aufs neue zeigen.[4] Ich habe oben von Scham gesprochen. Damit meine ich das Gefühl: was damals Deutsche taten, hätte niemals getan und niemals von anderen Deutschen gebilligt werden dürfen;[5] es darf auch jetzt und in Zukunft von keinem gebilligt werden; es darf sich nie wiederholen. Wenn ich von diesem Gefühl spreche, so glaube ich, daß dieses in vielen Deutschen meines Alters lebt. Und es lebte und lebt in vielen Deutschen, die zu jener Zeit erwachsen waren. (Einmal in Ihrem Buch sprechen Sie von dem Attentat auf Hitler. Und es gab, außer den Attentätern, viele Deutsche, die gegen Hitler kämpften. Gegner Hitlers waren auch Tausende von Deutschen, die emigriert waren.)

Warum hat mich Ihr Buch so sehr beeindruckt? Sie häufen keinen Stoff an, sondern Sie analysieren und heben das Bedeutsame heraus. Sie beschreiben nicht alle Menschen, welche in Buna Ihnen begegneten, sondern Sie stellen Typen vor den Leser hin. Sie beschreiben nicht alles, was Sie sahen, fühlten, dachten…sondern Sie geben das Exemplarische, zusammengefaßt unter jeweils einem Begriff (Krankheit, Nacht, Arbeit, Hunger etc.). Der Gesichtspunkt, von dem aus Sie selbst Ihre Erlebnisse beurteilen, ist, wie ich glaube der einzig humane. Wenn Sie sagen (S. 163/64), niemand dürfe „in unseren Tagen noch von Vorsehung sprechen“[6] nachdem einmal so etwas wie Auschwitz war, so meine ich, dies Postulat sollte überall beherzigt werden. Was bleibt dann noch? Darauf antwortet der DanteVers, den Sie (S. 119 oben) zitieren.[7] – Ich würde, hätte ich die Macht dazu, Ihr Buch als Lektüre den Schülern in den oberen Klassen aller deutschen Gymnasien vorschlagen.[8]

Sie sagen, Sie glaubten nicht, daß „das Leben des Menschen notwendigerweise ein bestimmtes Ziel“ habe.[9] Auch darin stimme ich Ihnen bei. Ich füge aber meinerseits hinzu: der Mensch soll aber seinem Leben ein Ziel geben, ein Ziel setzen. Dies: zu verhindern, daß sich eine Barbarei wie die von Hitler und seinen Kumpanen installierte wiederhole. Also muß das Leben aller Menschen garantiert werden, so daß alle in größtem Maße frei und glücklich leben können. Man soll kämpfen für die Freiheit eines jeden Menschen, solange durch sie die Freiheit anderer Menschen nicht verletzt wird. Man soll diese Freiheit nur auf ökonomischem Gebiet nicht gelten lassen.[10] Auf diesem Gebiet soll man die Güter der Erde nach einem gerechten Plan gerecht verteilen… daß alle Menschen menschenwürdig existieren können. Man soll den Krieg und alle diejenigen, die ihn herbeiführen wollen, bekämpfen. Und man soll den Staaten eine solche Verfassung geben, die verhindert, daß in ihnen eine Verbrecherclique zur Regierung komme, wie es etwa in Deutschland 1933 geschah.

Diese Ziele haben meine Freunde und ich uns seit längerem gesetzt. Und nachdem ich nun Ihr Buch gelesen habe? Wenn wir die Konsequenzen aus Ihrem Buche ziehen, finden wir, daß wir gut tun, diesen Zielen stets noch ausdauernder nachzugehen und die Realisation solcher Ziele noch intensiver zu fördern.

Ich erlaube mir noch, Ihnen diejenigen deutschen Schriftsteller aus unserem Jahrhundert zu nennen, deren Gedanken mit den eben skizzierten teilweise oder gänzlich übereinstimmen, jene Autoren also, die von meinen Freunden und mir als Autoritäten anerkannt werden: Heinrich Mann (starb in der Emigration in Kalifornien), der sein Lebenlang jede Tyrannei bekämpfte. Am begeisterndsten sind von seinen Schriften der Zola-Essay, die Satire Der Untertan, sowie die Henri Quatre-Romane. (Thomas Mann, den Bruder Heinrichs, lieben wir nicht. Thomas Mann hat zum Emporkommen des Rechtsradikalismus in Deutschland viel beigetragen und große Schuld auf sich geladen. Am Ende des ersten Weltkriegs veröffentlichte er ein dickes Buch Betrachtungen eines Unpolitischen worin er seinen Bruder Heinrich aufs widerlichste angriff. Schon der Titel des Buches ist eine Lüge. Der Autor politisiert nämlich, und es handelt sich bei dem Buche in Wahrheit um die politischen Salbadereien eines politisierenden Dilettanten. Thomas Mann verherrlicht hier den Krieg um des Krieges willen sowie den deutschen Imperialismus. Er ironisierte darin alle Versuche, die Situation der Juden zu verbessern und verteidigte die Ghettos: „Gab es im Ghetto kein Glück? Ich bin überzeugt, daß es dort welches gab.“[11] Derselbe Thomas Mann gerierte sich wenig später als Antisemit und verhöhnte in einem Brief an den Nazi und späteren SS-Offizier H. Johst – Johst wurde von Thomas Mann ohne Einschränkung ästimiert! – … verhöhnte in einem Brief die „gallo-jüdisch-internationalistische ‚Geistigkeit‘ “. Diese und andere Untaten Thomas Manns sollte man nicht vergessen, so wortgewaltig er später auch das Nazigesindel geärgert hat.)[12] Ernst Toller (starb durch Suicid in der Emigration), freiheitlicher Sozialist, dessen herrliche Autobiographie Eine Jugend in Deutschland gerade jetzt zum ersten Male in Deutschland gedruckt wurde;[13] Kurt Tucholsky (starb durch Suicid in der Emigration), dessen scharfe politische Polemiken nicht veralten; Kurt Hiller (nach 1933 im Konzentrationslager, dann Flucht nach Prag, von da aus nach London, lebt seit wenigen Jahren wieder in Deutschland, und zwar hier in Hamburg), dessen politische Philosophie die oben genannten Elemente (Liberalismus, Sozialismus im Ökonomischen, Pazifismus, verfassungstheoretische Überlegungen) vereint. Mehrere dieser Elemente finde ich auch in den philosophischen Schriften Sigmunds Freuds wieder, welchen ich ebenfalls sehr verehre. Freud, Heinrich Mann, Toller, Tucholsky, Hiller – aller Leben fällt zum größeren Teil in unser Jahrhundert (bei Freud fällt nur jene Zeit, in welcher er publizierte, zum größeren Teil in unser Jahrhundert; nicht seine Lebenszeit); sie alle wurden von Hitler und seinen Helfern erbittert verfolgt. Denn sie alle waren oder sind große Kämpfer gegen Ahriman und für die Errichtung eines Reiches des Ormuzd.[14]

Ich schließe, indem ich Ihnen nochmals versichere, daß ich Ihnen dankbar bin: weil Sie Ihr Leben damals bewahrten und weil Sie von Ihren und Ihrer Kameraden Leiden Zeugnis abgelegt haben, und ich zeichne mit respektvollen Grüßen

 Ihr


Wolfgang Beutin

Wolfgang Beutin
Hamburg 13, Hallerplatz 14/II.

 

26.XI.61

Molto stimato e caro dott. Levi,I

permetta a un lettore della traduzione del suo libro Se questo è un uomo di indirizzarle la parola e mi permetta di scriverle in tedesco. (Io so infatti della lettura del suo libro, che ha imparato questa lingua, in un tempo in cui aveva le più forti e migliori ragioni per odiarla.) Lei ha scritto nella lettera al traduttore che spera che il suo libro «avrà qualche risonanza» in Germania.[1] Questa lettera vuol essere una piccola parte di questa risonanza: soltantoII una piccola parte; perché io desidero, che essa sia molto grande. E non è una risonanza solo,III non solo uneco quello che lei aspetta, non è vero?IV Lei attende giustamente che sul suo libro si mediti. Io l’ho letto con attenzione. E non esito a riconoscere che è stato e rimane per me uno dei libri che miV costringono, a commisurare tuttoVI ciò che io fino a qui ho pensato e fatto.

Come studioso di storia e letteratura tedesca io ho letto una quantità di libri. Pochi mi hanno colpito come il suo libro. Le sono grato di ciò. E penso che il suo libro rimarrà sempre come un importantissimo documento su un tempo malvagio. SULVII periodo malvagio della Germania, su quel tempo nel quale la Germania era il più perverso nemico di milioni di uomini. Durante quei mesi, di cui lei parla, io ho vissuto in Germania orientale, per lo più a Breslavia; dunque a poche centinaia [di]VIII km. da Buna. Io non ho saputo niente di Buna: nell’estate del ‘44 andavo ogni giornoIX a nuotare a Breslavia;X e non ero affatto infelice.XI Ho vissuto in parte la guerra tuttavia (e cioè i bombardamenti aerei del ‘39 nel nord della Germania: sono nato nel 1934 ed ero ancora un bambino durante la guerra).XII E dei grandi delitti che sono stati compiutiXIII dai tedeschi, non posso farmi alcuna colpa. Ma ho vergogna di questo delitto.[2] Odio i colpevoli, nelle mani dei qualiXIV lei e i suoi compagni soffrirono, e odio i loro complici,XV dei quali un buon gruppo vive ancora.

Lei scrive, [stimato e caro Primo Levi,] che non può dire di comprendereXVI i tedeschi. Così nella lettera al traduttore.[3] Per quanto concerne i criminali e i loro complici:XVII anch’io non posso capire questi uomini. E non sarò mai in grado di arrivare a capirli; ma spero di essere in grado di combatterli qualora si mostrassero nuovamente.[4]XVIIISopra ho parlato di vergogna. Questo intendo dire:XIX che ciò che allora hanno compiuto i tedeschi, non avrebbe dovuto essere fatto e non avrebbe dovuto essere avallato da altri tedeschi,[5] mai – e anche ora e in futuro non dovrà essere avallato da alcuno e non dovrà più avvenire.

Quando io parlo di questo sentimento, penso che esso viva in molti tedeschi della mia etàXX e sia esistito ed esista in molti tedeschi che in quel tempo erano adulti. (una volta nel suo libro leiXXI parla dell’attentato a Hitler: e ci sono stati oltre agli attentatori, molti tedeschi che hanno combattuto contro Hitler.)

Vi furono migliaia di tedeschi avversari di Hitler che emigrarono.

Perché il suo libro mi ha così scosso? Lei non accumula particolari, ma analizza eXXII pone in risalto ciò che è significativo. Non descrive tutti gli uomini che ha incontrato in Buna, ma bensì presenta al lettore dei tipi. Non descrive tutto ciò che vide, sentì, pensò, ma dà l’esemplare,XXIII stringe insieme in un concetto molte cose (malattia, notte, lavoro, fame, ecc.) Il punto di vista dal quale lei stesso giudica la sua esperienza è, io penso, unicamente umano. Lei dice (pag.163) che «nessuno dovrebbe ai nostri giorni parlare di provvidenza»[6] dopo che un Auschwitz è esistito; è mia opinione che questo postulato dovrebbe stare a cuore a tutti. Ma che cosa resta allora? A questa domanda risponde il verso di Dante che lei cita (considerate la vostra semenza…. [p. 119[7]]). Se ne avessi il potere, io proporrei il suo libro come lettura per gli studenti liceali di tutta la Germania.[8]

Lei dice di non credere che «la vita umana abbia necessariamente uno scopo»:[9] ed anche in questo io sono d’accordo con lei. Ma per mia parte aggiungo: l’uomo deveXXIV però proporsi uno scopo. Questo scopo: impedire che si ripeta una barbarie come quella instaurata da Hitler e dai suoi soci. A tutti gli esseri umani va garantita una vita libera e felice. Bisogna difendere la libertà di ogni singolo individuo, a patto di non violare la libertà altrui. Solo in ambito economico questa libertà va regolata:[10] le risorse della Terra devono essere distribuite secondo un piano equo…, affinché tutti possano vivere dignitosamente. Bisogna battersi contro la guerra e contro coloro che la fomentano. E bisogna dotare gli Stati di costituzioni che impediscano a una cricca di criminali di prendere il potere, com’è avvenuto in Germania nel 1933.

Questi scopi, i miei amici ed io li perseguiamo già da tempo. E ora, dopo aver letto il Suo libro? Ne traiamo la conclusione che facciamo bene a perseguire quegli scopi con sempre maggiore tenacia e promuoverne la realizzazione con sempre maggiore vigore.

Mi permetto inoltre di menzionarLe quegli scrittori tedeschi del nostro secolo, il cui pensiero coincide in tutto o in parte con quanto ho appena detto; quegli autori, dunque, che io e i miei amici riconosciamo come autorevoli punti di riferimento: Heinrich Mann (morto in esilio in California), che per tutta la vita combatté contro ogni forma di tirannia. Tra le sue opere, le più appassionanti sono il saggio Zola, la satira Il suddito, e i romanzi su Enrico IV. (Non nutriamo invece nessuna ammirazione per Thomas Mann, fratello di Heinrich. Riteniamo che Thomas Mann abbia contribuito in modo significativo all’ascesa dell’estremismo di destra in Germania, caricandosi di una grave responsabilità. Alla fine della Prima guerra mondiale aveva pubblicato un corposo libro, Considerazioni di un impolitico, in cui attaccava il fratello Heinrich in modo esecrabile. Già il titolo dell’opera è una menzogna, perché l’autore non solo fa politica, ma il libro, di fatto, è l’interminabile sproloquio politico di un dilettante della politica. Nell’opera Thomas Mann esalta la guerra per la guerra e l’imperialismo tedesco. Si fa beffe di ogni tentativo di migliorare la condizione degli ebrei, arrivando a difendere i ghetti: «Non c’era felicità nel ghetto? Io sono convinto che ce ne fosse».[11] Lo stesso Thomas Mann si comporterà in seguito da antisemita, deridendo in una lettera al nazista e futuro ufficiale delle SS, H. Johst (da lui stimato senza riserve!), lo «“spirito” gallo-giudaico-internazionalista». Questi e altri misfatti di Thomas Mann non dovrebbero passare sotto silenzio, per quanto anni dopo abbia attaccato con veemente eloquenza la canaglia nazista.)[12] Ernst Toller (morto suicida in esilio), socialista libertario, la cui splendida autobiografia Una giovinezza in Germania è finalmente apparsa per la prima volta in Germania;[13] Kurt Tucholsky (morto suicida in esilio), le cui pungenti polemiche politiche non perdono mai di attualità; Kurt Hiller (dopo il 1933 internato in un campo di concentramento, poi fuggito a Praga e da lì a Londra, da pochi anni è tornato a vivere in Germania, ad Amburgo), la cui filosofia politica riunisce tutti gli elementi appena citati (liberalismo, socialismo in ambito economico, pacifismo e riflessioni sul costituzionalismo). Ritrovo molti di questi elementi anche nelle opere filosofiche di Sigmund Freud, che ammiro profondamente. Freud, Heinrich Mann, Toller, Tucholsky, Hiller: le loro vite si sono svolte per lo più nel nostro secolo (nel caso di Freud mi riferisco alla parte della sua vita, in cui pubblicava, non alla sua biografia); tutti sono stati perseguitati con ferocia da Hitler e dai suoi complici. Perché tutti loro sono o sono stati grandi combattenti contro Ahriman e sostenitori della costruzione di un regno di Ormuzd.[14]

Concludo rinnovandole la mia gratitudine: per aver preservato la Sua vita allora e per aver testimoniato le sofferenze Sue e dei Suoi compagni. Con i miei più rispettosi saluti,

Suo

Wolfgang Beutin



Wolfgang Beutin
Hamburg 13, Hallerplatz 14/II.

 

11/26/1961

 

Most esteemed and dear Primo Levi,

Kindly allow a reader of the German edition of your book Se questo è un uomo to address you thusly, and please also allow him to write his letter to you in German. (He well knows, from reading your book, that you learned to understand this language… at a time and under circumstances which gave you every reason to despise said language.) You wrote to the translator that you hoped your book would find “some resonance in Germany.”[1] This letter should be a tiny bit of that resonance; a little bit only, because I hope the resonance is great indeed. And it is not merely resonance, not merely an echo you expect, correct? You rightly expect your book to be reflected upon.

I read it carefully. And I do not hesitate to admit that for me it has been and remains one of the books that compel me to measure everything I have ever thought and done against it. As a student of history and German literature, I have read a vast quantity of books. Few have affected me like yours. I am grateful to you for that. And I believe your book shall always be one of the most important documents about a terrible time. About THE terrible time in Germany, the time when Germany was the most vicious enemy for millions of people. During the months you document, I lived in eastern Germany, mostly in Breslau (Wroclaw); so just a few hundred kilometers from Buna. I knew nothing about Buna; every day in the summer of ‘44 in Breslau I went swimming, and—although I had experienced something of the war (namely the aerial warfare in northern Germany since 1939)—I was not at all unhappy; I was born in 1934, so by the war’s end I was still a child. I cannot blame myself for the great crimes Germans committed; but I am ashamed[2] of these crimes. I hate the criminals under whom you and your comrades suffered, and I hate the criminals’ helpers, many of whom are still alive.

You write, esteemed and dear Primo Levi, that you cannot say you understand the Germans. (In your letter to the translator.)[3] Regarding the criminals and their helpers: I cannot understand these people either. Nor will I ever be capable of learning to understand them. But I hope I will be capable of fighting them if they show up again.[4] Earlier, I mentioned being ashamed. By this I mean the sentiment that what Germans did back then should never have been done and never condoned by other Germans;[5] it must not be condoned by anyone now or in the future; it must never be repeated. When I speak of this feeling, I believe it lives within many Germans my age. And it lived and lives within many Germans who were adults at that time. (At one point in your book you mention the assassination attempt on Hitler. And there were, apart from those attempters, many Germans who fought against Hitler. Thousands of Germans who had emigrated also fought against Hitler.)

Why has your book impressed me so much? You do not merely pile up a bunch of materials: you analyze and highlight the most significant things instead. You do not describe all the people you encountered in Buna: you present types to the reader instead. You do not describe everything you saw, felt, thought… you give exemplary cases instead, summarized in a single term (illness, night, work, hunger, etc.). The point of view from which you yourself judge your experiences is, I believe, the only humane one. When you say (p. 163–64) that nowadays no one should “still speak of providence”[6] after something like Auschwitz has happened, I believe this postulate should be taken to heart everywhere. But what remains, then? The Dante verse you quote (at the top of p. 119)[7] answers this.—I would, if I had the power to do so, make your book recommended reading for upper-level students in all German high schools.[8]

You say you did not believe “human life necessarily has a specific goal.” I agree with you on this as well.[9] But I would add: every human should give their life a goal, set a goal. In order to prevent repeating the barbarism carried out by Hitler and his cronies. Therefore all human lives must be guaranteed, so that everyone can live as freely and happily as possible. One should fight for the freedom of every human being, as long as it does not violate others’ freedom. This freedom should only be limited in the economic realm.[10] In this realm, the world’s goods should be fairly distributed according to a just plan… so that everyone can exist in dignity, as befits human beings. One should fight against war, and all those who seek to wage it. And countries should be given such constitutions as would prevent a criminal clique from coming to power the way it did in Germany in 1933.

My friends and I have long set ourselves these goals. And now, after I have read your book? If we draw conclusions from your book, we find we would do well to pursue these goals even more persistently, and to promote their realization even more intensively.

I shall take the liberty of naming the German writers of our century whose thinking partially or entirely coincides with what I have just outlined, authors recognized as authorities by my friends and myself: Heinrich Mann (who died after emigrating to California), who waged a lifelong battle against all forms of tyranny. His most inspiring works are the essay Zola, the satire The Patrioteer and The Loyal Subject, and the Henri Quatre novels. (We do not like Thomas Mann, Heinrich’s brother. Thomas Mann contributed a great deal to the rise of right-wing radicalism in Germany and bears significant blame. At the end of the World War I, he published a tome titled Reflections of a Nonpolitical Man in which he attacked his brother Heinrich in the most repulsive way. Even the title of the book is a lie. Essentially, the author politicizes, and the book is basically a screed of political sanctimony by a politicizing dilettante. Thomas Mann glorifies both war for war’s sake and German imperialism. In it, he treated all attempts to improve Jews’ circumstances with irony, and defended the ghettos: “Was there no happiness in the ghetto? I am convinced there was.”[11] Not long after, Thomas Mann himself played the antisemite and, in a letter to H. Johst —a Nazi and soon-to-be SS officer who was unreservedly esteemed by Thomas Mann!—… mocked some supposed “Gallo-Jewish-Internationalist ‘spirituality’”. These and other misdeeds by Thomas Mann should not be forgotten, however eloquently he later annoyed the Nazi rabble.)[12] Ernst Toller (who died by suicide after emigrating), liberal socialist, whose magnificent autobiography A Youth in Germany has just now been printed in Germany for the first time;[13] Kurt Tucholsky (died by suicide after emigrating), whose sharp political polemics will never be obsolete; Kurt Hiller (who was sent to a concentration camp in 1933, then fled to Prague, from there to London, and has been living in Germany again for a few years, here in Hamburg), whose political philosophy combines the aforementioned elements (liberalism, economic socialism, pacifism, constitutional theory). I also find several of these elements in the philosophical writings of Sigmund Freud, whom I also greatly admire. Freud, Heinrich Mann, Toller, Tucholsky, Hiller—most of their lives fall within our century (in Freud’s case, only the period in which he published—not his lifetime—falls largely within our century); they were all bitterly persecuted by Hitler and his helpers. They all were or are valiant fighters working against Ahriman and in favor of Ormuzd’s kingdom.[14]

I shall close by once again assuring you of my gratitude: because you preserved your life back then, and because you have borne witness to your and your comrades’ suffering, and I send my respectful regards,

 

Yours,

 

Wolfgang Beutin




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